Kreativität und Respekt: Nina lernt in ihrem FSJ, sich als Betreuerin durchzusetzen

nina_19_jahre_portraet_kleinSie heißen „die Mäuse“, sind aber keineswegs so klein und pflegeleicht, wie der Name vermuten lässt. Es ist eine Gruppe von Jungs zwischen 13 und 20 Jahren, die meisten von ihnen schwerst mehrfachbehindert. Nina (19) betreut sie während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) im Pastor-Braune-Haus. Dass ihre Tätigkeit so viel Durchsetzungsvermögen erfordert, überfordert Nina anfangs. Doch dann wächst sie in diese verantwortungsvolle Arbeit hinein.

Nina, für welche Einsatzstelle hast du dich bei deinem Freiwilligen Sozialen Jahr entschieden?

Nina: Ich mache mein FSJ im Pastor-Braune-Haus in Berlin. Das ist ein sehr großes Haus mit mehreren Wohngruppen, in denen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen leben.

Was sind die besonderen Herausforderungen in deinem Arbeitsalltag?

Nina: In meiner Gruppe, den „Mäusen“, wohnen Jugendliche im Alter von 13 bis 20 Jahren, von denen die meisten schwerst mehrfachbehindert sind. Die Gruppe besteht ausschließlich aus Jungs. Das brachte zuerst einige Schwierigkeiten für mich mit sich. Zunächst einmal war die Pflege ein großer Bestandteil meiner Arbeit, wovor ich zu mindestens im Vorfeld Hemmungen hatte. Ziemlich schnell war das dann aber überhaupt kein Problem mehr für mich. Außerdem musste man sich auf jeden einzeln einstellen, ihn kennenlernen, teilweise sehr kreativ in der Verständigung sein und sich durchsetzen. Vor allem letzeres war anfangs ebenfalls ein Problem für mich. Im Laufe meines Freiwilligen Jahres wurde aber auch das leichter und ich habe es geschafft, dass ich – meistens – als Betreuerin respektiert wurde.

Nina absolviert ihr FSJ in einer diakonischen Einrichtung der Behindertenhilfe © DWBO/Simone Weigelt

Nina absolviert ihr FSJ in einer diakonischen Einrichtung der Behindertenhilfe ©
DWBO/Simone Weigelt

Hat dich dein Freiwilliges Soziales Jahr weitergebracht?

Nina: Mich hat mein FSJ auf jeden Fall weiter gebracht! Ich weiß jetzt, dass ich gerne in dem Bereich bleiben möchte, habe viele Erfahrungen gemacht und nette Leute kennen gelernt. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit den Jugendlichen zu arbeiten – auch wenn es teilweise ziemlich anstrengend war. Es gab viele schöne Momente mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und auch mit dem Team, mit dem ich mich sehr gut verstehe. Ich würde allen, die noch nicht wissen, was sie machen sollen, ein Freiwilliges Soziales Jahr empfehlen.

Liebe Nina, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin so viel Spaß an der Arbeit!

Es gibt noch freie Stellen für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) in Berlin oder Brandenburg in allen Arbeitsfeldern – sei es in der Altenarbeit, Jugendhilfe, Behindertenhilfe, Flüchtlingsarbeit oder in Kindertagesstätten oder Krankenhäusern. Weitere Informationen für ein FSJ oder BFD in Berlin oder Brandenburg sowie die Möglichkeit, sich gleich zu bewerben gibt es hier: https://www.diakonie-portal.de/freiwilligendienste