Hallo liebe Community, nun verweile ich schon seit zwei Wochen in der Psychiatrie der Schön Klinik in Hamburg Eilbek. Denn wie bereits berichtet bin ich zum Psychiatrie-Einsatz nicht in meinem Ausbildungskrankenhaus Bethesda in Bergedorf eingesetzt, doch ich spüre zunehmend wie ich in den ungewohnten Tagesablauf hineinwachse.
Ganz anders als in der Somatik (also auf allen Stationen, die sich mit rein körperlich kranken Menschen beschäftigen), geht es hier morgens zunächst einmal mit Tabletten kontrollieren los. Dienstbeginn ist bei mir auf der Akutstation allerdings trotzdem normal um 6:15… also kein Ausschlafen angesagt ;-). Eine Pflegekraft geht in der Zwischenzeit durch die Zimmer und weckt die Patienten, die sich meist alle noch selbstständig waschen und anziehen können. An dieser Stelle spielt mehr das Problem des Verschlafens eine Rolle, da viele Psychopharmaka (Medikamente, die auf die Psyche wirken) den Organismus herunterfahren und dadurch sehr müde machen können. Haben sie sich aus dem Bett gequält, kommen die Patienten selbst zu unserem Dienstzimmer und holen sich an einem kleinen Thresen von einer Pflegekraft ihre Morgenmedikation ab. Das auf der Somatik nicht wegzudenkende Vitalzeichenmessen wird hier nur bei denjenigen durchgeführt, die auffällige Blutdrücke oder Pulse haben.
Sind die Medikamente verteilt, gehen die Patienten zum Aufenthaltsraum, wo ein Catering-Service das Frühstück an einem kleinen Buffet aufgebaut hat. Um 9 Uhr findet dann die sogenannte „Morgenrunde“ statt. Bei dieser sitzen alle im Kreis und eine Pflegekraft ließt vor, welche Therapien an diesem Tag besucht werden können, also beispielsweise Morgengymnastik, Schwimmen, Spiel & Konzentration… Außerdem gibt es ein kurzes Blitzlicht, bei dem jeder Patient kurz schildert wie er geschlafen hat oder wie er sich fühlt und welche Therapiegruppen er heute gerne besuchen würde.
Ab 9:30 finden dann allerlei Therapiegruppen statt, die entweder von einer Ergotherapeutin, einer Physiotherapeutin, oder einer Pflegekraft geleitet werden. Teilweise gehen Patienten auch zu Untersuchungen wie EKG, Hautarzt usw, die alle im Nachbarhaus durchgeführt werden. Ein weiteres Angebot, das gerne genutzt wird, ist die sogenannte Tagesbelastung, die vom Arzt genehmigt werden muss. Hier dürfen die Patienten bis 21 Uhr die Station verlassen, um auswärtige Dinge zu regeln oder Bekannte zu treffen. Spätestens bis 21 Uhr müssen aber alle wieder zurück auf der Station sein.
Um 11:40 dürfen dann die Mittagsmedikamente im Dienstzimmer abgeholt werden, woraufhin das vom Catering-Service vorbereitete Mittagessen folgt. Häufig findet direkt nach dem Mittagessen die Akupunkturgruppe statt, während der das Pflegepersonal mit der Dokumentation beginnt. Hierbei wird genau festgehalten, wie der Patient wirkte, ob gut oder schlecht gelaunt, andere Auffälligkeiten oder besondere Vorkommnisse. So nimmt ein Frühdienst auf der Psychiatrie mit der Übergabe an den Spätdienst dann gegen 14:30 sein Ende 🙂 Und so will ich nun auch erstmal zum Ende kommen….. bis bald 😉 Svenja