„Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.“ (Marie von Ebner-Eschenbach) Im Laufe unseres Lebens erleben wir unglaublich viel, sammeln eine Menge Eindrücke und Erfahrungen. Dabei handelt es sich sowohl um außergewöhnliche, seltene Geschehnisse als auch um unspektakulärere Tage und Stunden, die trotzdem viel Spaß machen und viel vermitteln können. Wenn wir uns an diesen kleinen, besonderen Erlebnissen genauso erfreuen wie an den Größeren, dann ist unser Leben umso erfüllter, aufregender, spannender. Und wir glücklicher. 🙂
Hallo ihr Lieben, passend zu dem superheißen Sommerwetter war Mittwoch bei uns in der integrativen KiTa in Misburg etwas ganz Besonderes: Wasserparty! Alle Kinder, mit Badesachen, Wechselkleidung und einem Handtuch ausgestattet, spielten den ganzen Tag draußen und konnten dort viele verschiedene Wasseraktionen mitmachen. Es gab kleine Wasserspritzen zum gegenseitigen Nassmachen, ein Planschbecken, eine Wasserspielbahn, die Wasserpumpe, eine abgesperrte Zone für Wasserbomben und einen Rasensprenger. Eine große Auswahl, die uns den gesamten Tag beschäftigte. Richtig, UNS. 🙂
Denn auch wenn wir Erwachsenen nicht so gut ausgestattet waren wie die Kids, wurden wir schon nach kurzer Zeit mit ins Geschehen eingebunden. Mit anderen Worten: wir waren am Ende nasser als die Kinder. 🙂 Aber das war eine willkommene Abkühlung bei der schwülen Wärme und es hat einfach Riesenspaß gemacht. Geschreie, Jubel, „Bitte nicht mich“ und lautes Lachen, auf dem Außengelände war einfach pure Lebensfreude und Energie zu spüren. Ansteckende Energie. Ich habe mich selbst wieder wie ein Kind gefühlt und einfach wild drauf los getobt. Auch wenn ich überall Sand hatte, ich klitschnass war, meine Augen von der verlaufenen Schminke brannten und ich gegen die vielen Kinder die gegen mich „kämpften“ machtlos war. Selbst die Erwachsenen fingen an sich zu kabbeln und nass zu machen. (Ich bekam von meiner lieben Kollegin eine komplette Wäschewanne mit Wasser über den Kopf :-))
Dazu kam für mich, dass ich meine kleine Schwester als Besuch mitbrachte. Sie war natürlich mitten im Geschehen und das war umso schöner für mich. Das versetzte mich wirklich in meine Kindheit, in der ich mit ihr stundenlang draußen rumgelaufen bin, von Spielplatz zu Spielplatz gezogen bin oder wir eben mit Wasser spielten. Vor allem Wasserbomben waren bei uns immer total begehrt. Wir haben ganze Wäschewannen vollgemacht und dann war mit den ganzen Jungs aus der Nachbarschaft eine Wasserbombensachlacht angesagt. Das ließ mich fast ein bisschen wehmütig werden. Denn nun hab ich nur noch einen Monat Freiwilliges Soziales Jahr vor mir und meine Schwester hat die Schule fertig und fängt im August auch eins an. Die Zeit rast, aber nicht an diesem Tag. Er war wirklich toll. Überraschend und aufregend, auch wenn sich gar nicht um ein riesiges Ereignis handelte. Er kam mir ewig vor und hätte auch noch weiter andauern können. 🙂
So geschehen immer wieder neue, tolle Kleinigkeiten und Aktionen die bestimmte Gefühle und sogar vergangene Erinnerungen in uns auslösen. Nach einem bisschen Wehmut sollte aber das Erleben im Vordergrund stehen, denn das Wichtige ist „wie wir [die Erlebnisse] empfinden.“ In diesem Sinne: Das Glas ist halb voll und nicht halb leer! Auch wenn die Behälter bei der Wasserparty alle leer gemacht wurden… 🙂 Liebste Grüße, Michelle 🙂