Vivien wird Kinderkrankenschwester und macht mit ihren Mitschülern Theresa (17), Lisa (23), Nadine (21) und Florian (16), die alle Gesundheits- und Krankenpfleger werden, einen Klassenausflug zur PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG. Alle fünf lernen im Uniklinikum Halle und sollen sich heute auf der Messe nach Hygienetrends und neuen Hilfsmitteln für die Pflege umgucken. Zurück in ihrer Ausbildungsstätte werden sie dann vorstellen, was sie gefunden haben.
„Wir haben zum Beispiel eine Pflegewanne mit einer eingebauten Automatik gesehen, die den Patienten in Waschposition befördert“, erzählt Vivien, „Wenn es die in allen Pflegeeinrichtungen geben würde, wäre das Waschen der Patienten für die Pfleger nicht so anstrengend!“ Vivien will schon seit sie 8 Jahre alt war Kinderkrankenschwester werden. Damals lag sie nämlich mit einem gebrochenen linken Arm genau in dem Krankenhaus, in dem sie jetzt lernt, und fand das toll wie die Pfleger sich um sie kümmerten. Sie hat in ihrer Ausbildung erst einmal einen älteren Patienten hochheben müssen und fand das ganz schön schwer. „Auch wenn jemand depressiv ist und gar nicht mitmacht, würde die Pflegewanne helfen“, überlegt die 17jährige.
Ihre Freundin Nadine wollte schon immer was mit Medizin machen. „Ich habe sogar überlegt, ob ich es studieren soll. Aber die Ärzte schotten sich oft so gegen die Patienten ab und interessieren sich nur für die Krankheiten. Ich wollte mehr mit den Menschen selbst zu tun haben. Pflegekräfte sind empathischer. Darum lerne ich jetzt erst mal Gesundheits- und Krankenpflegerin.“
Den anderen wurde der Pflegeberuf sozusagen in die Wiege gelegt. Theresa sagt: „Meine Mama ist Kinderkrankenschwester, und so bin ich auch auf den Trip gekommen.“ Florian hat eine Mutter und eine Tante, die in der Pflege arbeiten: sie sind Krankenpflegerinnen. „Außerdem habe ich meinen Opa in der Sterbephase mit betreut. Das war auch ein Grund, aus dem ich mich für den Beruf entschieden habe.“ Lisas Mutter ist Altenpflegerin und hat eine Weiterbildung zur Intensivpflegerin gemacht. „Ich habe Mama oft beim Lernen geholfen und sie abgefragt. Dadurch habe ich dann auch Interesse an dem Beruf bekommen“, erklärt die 23jährige. Sie hat in der Messehalle 2 neue Schaumstoffe zur Wundversorgung entdeckt, die man waschen kann. „Wir benutzen auf Station meist Wegwerfprodukte, aber es würde dem Krankenhaus Geld sparen, wenn man waschbare Verbände hätte“, sagt sie.
Auf die Frage, ob sie sich auf der Pflegemesse als Neulinge oder schon als Experten fühlen, sind sich die fünf Azubis einig: „Wir sind hier die absoluten Neulinge!“, lachen sie, „Wir kennen die Dinge, die hier gezeigt werden, alle nicht. Aber die Leute sind alle sehr offen, sie erklären uns alles.“ Es ist jetzt 11 Uhr, eine Stunde sind sie schon hier, und drei Stunden haben sie noch Zeit, um weitere spannende Trends in der Pflege zu entdecken…