Nach der Schule hatte Niklas (17 Jahre) zunächst keinen Plan, was er machen sollte. Über Umwege ist er dann beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) im Kirchenkreisjugenddienst in Peine gelandet. Sein FSJ hat er in der Corona-Pandemie angefangen. Wir haben ihn gefragt, wie sein FSJ in dieser besonderen Zeit abläuft und welche Erfahrungen er dabei macht.
Niklas: Ich mache mein Freiwilliges Soziales Jahr im Kirchenkreisjugenddienst in Peine. Mein FSJ ist total vielseitig: ich unterstütze die Diakone in der Vorbereitung für Jugendgottesdienste, helfe aus im Büro oder im Internationalen Café, wo ich zum Beispiel Bastelaktionen mit Kindern gemacht habe. Dann gestalte ich auch die Wochensprüche für Social Media in Stop-Motion-Filme. Das macht echt Spaß!
Wie bist du darauf gekommen, ein Freiwilliges Sozialen Jahr zu machen?
Niklas: Ehrlich gesagt wusste ich nach der Schule nicht, was ich machen sollte, hatte keinen Plan. Ich habe auch nicht gleich an ein Freiwilliges Soziales Jahr gedacht, obwohl ich mich seit meiner Konfirmation in der Evangelischen Jugend und bei Konfi-Camps engagiere. Zuerst wollte ich nach meinem Hauptschulabschluss den mittleren Schulabschluss an einer Berufsfachschule nachholen. Die habe ich dann vorzeitig abgebrochen. Dann hatte ich mich bei der Bundeswehr beworben. Da wurde ich abgelehnt. Also, ich bin wirklich über Umwege beim FSJ gelandet und es hat sofort gepasst!
Wie bestimmt die Corona-Pandemie dein FSJ?
Niklas: Leider ist Corona extrem in mein FSJ reingegrätscht. Es können viele Aktionen, wie das Internationale Café mit Flüchtlingen und anderen Nationalitäten, oder Gottesdienste nicht wie gewohnt stattfinden. Das ist sehr schade. Wir probieren dennoch einiges aus, wie zum Beispiel Online-Jugendgottesdienste oder Konfi-Camps (Konfirmanden-Camps). Und das Angebot von Online-Gottesdiensten auf Youtube wird gerne angenommen. Auch die Seminare für uns FSJler finden nur noch digital statt. Wir haben uns nur einmal in einem Präsenzseminar gesehen! Immerhin treffen wir uns auch so privat online und spielen irgendwelche Spiele. Das ist schon was anderes.
Was gefällt dir gut an deinem FSJ? Was läuft nicht so gut?
Niklas: Das FSJ ist sehr toll, ich kann eigene Ideen einbringen und umsetzen. Klar gibt es manchmal Aufgaben, die mir auch nicht gefallen, wie zum Beispiel den Keller aufräumen. Oder es gibt Meinungsverschiedenheiten bei den Kollegen und mir. Da bekomme ich natürlich auch Unterstützung, wie zum Beispiel durch meine Seminarleiterin. Das gehört aber dazu, denn nur so kann man am Ende eine gemeinsame Lösung zu einem Thema finden.
Was kannst du jetzt schon aus diesen Erfahrungen lernen?
Niklas: Ich kann jetzt schon sagen, dass ich gelernt habe, dass Teamwork sehr wichtig ist. Den Ernst der Lage zu erkennen und mit Menschen auf Augenhöhe zu kommunizieren, das nehme ich auch mit für mein späteres Berufsleben.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Niklas: Ich schwanke noch zwischen einer Ausbildung im Einzelhandel oder im sozialen Bereich, wie zum Beispiel Erzieher oder Diakon. Ich bin auf der Suche, muss mich noch mehr finden.
Welche Tipps hast du an Schulabgänger, die nicht wissen, was sie nach der Schule machen sollen?
Niklas: Sie sollten auf jeden Fall ein FSJ machen! Man kann in einem FSJ schon viele Dinge lernen und sich selbst im Berufsleben finden. Man merkt zum Beispiel schnell, ob man gerne direkten Kontakt zu Menschen hat oder auch einfach für die Arbeit im Büro geeignet ist. Ein FSJ ist sehr vielseitig und ich finde dies super!
Wir danken Niklas für das Interview. Weitere Informationen für ein Freiwilliges Soziales Jahr und zum Bundesfreiwilligendienst findet ihr auf unserer Ratgeberseite im Hilfeportal . Dort findet ihr auch Ansprechpartner und Links zu den Freiwilligenbörsen deutschlandweit. Wenn ihr mehr über soziale Berufe, Ausbildungen und Studiengänge erfahren wollt, dann geht einfach auf unser Karriereportal.