In diakonischen Einrichtungen in ganz Deutschland beginnen zurzeit die neuen Ausbildungsjahrgänge. So wie in der Ev. Stiftung Hephata in Mönchengladbach, wo seit Anfang August 46 neue Azubis am Start sind. Drei von ihnen stellen wir euch vor: Melissa, Louisa und Jonas, die Heilerziehungspfleger bzw. Erzieher werden wollen!
Melissa Pfalz ist 20 Jahre alt, am 3. August hat sie ihre Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin bei der Evangelischen Stiftung Hephata begonnen. Drei Jahre lang wird sie im Rahmen dieses integrierten Ausbildungsganges darauf vorbereitet, Menschen mit Behinderung im Alltag beim Wohnen oder bei der Arbeit in Werkstätten zu begleiten und zu assistieren. Vorher hat Pfalz ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in den Hephata Werkstätten absolviert. „Ich habe gemerkt, dass mir der Umgang mit Menschen liegt. Deshalb habe ich mich für diese Ausbildung entschieden, obwohl ich vor dem FSJ ein Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung besucht habe.“ Gefragt, was sie mit ihrer Arbeit erreichen möchte, antwortet Pfalz: „Früher habe ich erlebt, dass sich die Meisten keine Gedanken zum Leben von Menschen mit Behinderung machen. Heute finde ich wichtig, dass Menschen mit Behinderung überall mit dabei sein können. Ich möchte ihnen ein schönes Leben bescheren.“
Ganz ähnlich ist der Werdegang von Jonas Vincentz (20). Er hat sein FSJ in den Werkstätten der Lebenshilfe in Oberbruch gemacht und beginnt jetzt seine Ausbildung bei Hephata. „Als ich vor einem Jahr bei der Lebenshilfe anfing, dachte ich erst, das ist nichts für mich. Denn ich sollte einen Mann mit schwerster Behinderung – er konnte nur seinen Kopf bewegen und nur durch Zeichen mit dem Kopf kommunizieren – begleiten. Das war zu Anfang sehr ungewohnt und schwer für mich. Im Laufe der Zeit habe ich ‚seine Sprache‘ gelernt. Wir verstehen uns jetzt prächtig, er genießt das Leben voll, trotz seiner Handicaps, und er hat unheimlich viel Humor. Das war, glaube ich, mein Impuls Heilerziehungspfleger zu werden. Später würde ich auch gern Gruppenleiter in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Generell möchte ich erreichen, dass Menschen mit Behinderung mehr Anerkennung finden in der Gesellschaft.“
Viel Erfahrung in der Arbeit mit behinderten Menschen bringt Louisa Hartel (23) mit. Sie hat bereits eine zweijährige Ausbildung als Heilerziehungshelferin absolviert und stockt jetzt am Hephata-Berufskolleg zur Heilerziehungspflegerin auf. „Für mich ist es wichtig, mich weiter zu bilden, dann kann ich Menschen besser zur Seite stehen, aber auch mehr Verantwortung übernehmen. Beim integrierten Ausbildungsgang zur Heilerziehungspflegerin am Hephata Berufskolleg mit Praxisstelle in Hephata kann ich zugleich das Fachabitur machen – dann sind am Berufskolleg die Fächer Mathe und Englisch nochmal zusätzlich. So sehe ich für mich die Chance, nach dieser Ausbildung noch Soziale Arbeit oder Sonderschulpädagogik zu studieren.“ Natürlich hat auch Hartel Ansprüche: „Ich bin für tolle Bedingungen für Menschen mit Behinderung. Dabei will ich aber nicht die ganze Gesellschaft umkrempeln. Ich will eher schauen, wie ich ganz persönlich etwas tun und verändern kann.“
Insgesamt haben bei der Evangelischen Stiftung Hephata jetzt 46 junge Menschen ihre Ausbildung begonnen: 40 Personen im Bereich Heilerziehungspflege (davon 9 Herren); vier Erzieher; eine Kauffrau für Büromanagement und ein Fachinformatiker für Systeminformation.