Klausuren + Erntedankfest = volles Programm!

Das Geheimnis um meine geschriebenen Klausuren wird in diesem lang erwarteten Beitrag nun gelüftet! Da am Sonntag das Erntedankfest im Evangelischen Johannesstift Spandau stattgefunden hat und ich mit meiner Sozialassistentenklasse unsere selbstgemalten „Früchte der Bildung“ herumführte, hatte ich am Abend keine Zeit mehr zum Schreiben, habe aber dafür heute umso mehr zu erzählen.

Um euch nicht noch länger auf heißen Kohlen sitzen zu lassen, fange ich mit den Klausuren an. Die erste wurde im Lernfeld „Pflege“ geschrieben. Dort hatten wir das Thema „Gesundheit, Gesundheitsförderung und Hygiene“ Gefragt wurde zum Beispiel: „Womit beschäftigt sich Anton Antonovsky bei der Salutogenese und was beschreibt er mit dem Kohärenzgefühl?“ Die Antworten konnte ich glücklicherweise aus dem Ärmel schütteln, weil mich das Thema interessiert, ich im Unterricht gut aufgepasst hatte und somit gut vorbereitet war.

So konnte ich schreiben: „Salutogenese beschäftigt sich mit der Frage, warum wir gesund bleiben, trotz schädlicher Umwelteinflüsse und Verhaltensweisen. Das Kohärenzgefühl besagt, dass wir schon in jungen Jahren eine ‚eigene Stärke‘ entwickeln, sodass wir gewappnet sind gegen psychische und physische Krankheiten. Das geschieht zum Beispiel, wenn wir starken Halt von Freunden und Verwandten bekommen, aber auch durch Bestätigung für gute Leistungen beispielsweise.“

Wichtig für die Klausur war es aber auch, über verschieden Gesundheits- und Krankheitsmodelle Bescheid zu wissen. So sagt uns das „biologisch-psycho-soziale Modell“, dass jeder Mensch sein eigener Experte für seine Gesundheit ist. Dass körperliche Schäden auch die Psyche angreifen können und anders herum. Also: Haben wir jeden Tag Stress mit unseren Kollegen oder sind unzufrieden mit unserem Aussehen, kann uns das genauso krank machen.

Das „Risikofaktormodell“ dagegen meint, wir sind selber schuld daran, wenn wir krank werden, weil wir rauchen, uns zu ungesund ernähren und zu wenig bewegen, sodass wir Übergewicht entwickeln. Ziel des Risikofaktormodells ist es, krank machende Verhaltensweisen zu reduzieren.

Von der Pflege komme ich nun zur Wirtschaft- und Sozialkunde, denn da haben wir unsere zweite Klausur geschrieben. Ich war total hibbelig und aufgeregt, denn wie ich in der Vorwoche schon berichtete, ist dieses Fach kein „Gaumenschmaus“ für mich. Zu den Fragen „Was benötigt man für eine demokratische Wahl?“ oder „Wer wählt den Bundestag, Landrat oder Kanzler?“ konnte ich mir noch Antworten aus dem Hut ziehen, aber als wir zur Aufgabe 7 kamen und ich erklären sollte, was ein „Überhangmandat“ ist, blieb der Zauber aus.

Ja, was braucht man denn alles für eine demokratische Wahl? Natürlich erstmal eine Auswahl an Kandidaten. Wenn man nur einen einzigen „wählen“ könnte, hätte es kaum noch was mit Demokratie zu tun. Natürlich darf es auch nur „Macht auf Zeit geben“, sodass man die Chance hat, eine Partei mit seiner Stimme auch wieder abzuwählen. Aber auch Chancengleichheit zwischen den Parteien muss es geben. Das heißt, dass jeder in seinem Wahlkreis ungefähr die gleiche Anzahl von Wählern haben sollte und dass sich auch die Sendezeit für Fernsehauftritte während des Wahlkampfes nicht groß unterscheiden sollte.

Ich frage mich zwar, wozu ich dieses Wissen als Sozialassistentin benötige, aber wiederum ist ein wenig Allgemeinbildung ja auch nicht schlecht. Kindern möchte man ja ein bisschen was beibringen und bei älteren Menschen nicht dumm dastehen :p

So, nun hab ich aber genug über Klausuren geplaudert. Kommen wir wieder zu einem Fach, welches mir mehr Freude bereitet – Pädagogik. Auch in dieser Woche ging es  um Gesprächsführung. Das übergreifende Thema im ersten Semester ist die Altenpflege, und so beschäftigen wir uns damit, wie wir mit den alten Menschen umgehen, mit ihnen reden, persönliche Konflikte und Konflikte mit den Angehörigen klären können. Im letzten Beitrag hatte ich ja von der Übung mit Frau Sonnenschein berichtet, die sich beim Pflegepersonal über die Klamotten ihres Vaters beschwerte.

Auch wenn das Herumbrüllen von letzter Woche gefetzt hat und ich mir mal richtig Luft machen konnte, ist das natürlich nicht die richtige Art und Weise, ein Gespräch zu führen. Wichtig ist natürlich, erstmal zu signalisieren dass man Gesprächsbedarf hat, dann sollte man in aller Ruhe sein Anliegen mitteilen und gemeinsam eine Lösung finden. Aufgebrachte Angehörige sollte man versuchen zu beruhigen und Verständnis zeigen, wenn es die Situation verlangt.

Auch im Gespräch mit den Bewohnern bzw. Klienten muss man einige Sachen berücksichtigen. Zum Beispiel können einige nicht mehr richtig sehen oder hören. Da muss man darauf achten, dass man in einem angemessenen Tempo und mit weniger hoher Stimme spricht. Bei Menschen mit einer Sehschwäche sollte man auch darauf achten, sich vorher anzumelden damit sie keinen Schreck bekommen, und beschreiben, was man tut, damit die Menschen wissen, was als nächstes passiert und sie sich darauf einstellen können.

Haben die alten Menschen eine Hörschwäche, ist es sehr wichtig, Mimik und Gestik richtig anzuwenden. In der Altenpflege ist auch die Frage nach Bedürfnissen sehr groß. Darüber möchte ich euch aber erst in der nächsten Woche berichten, weil ich leider aus gesundheitlichen Gründen diese Woche nicht in der Schule sein kann, euch aber trotzdem Lesestoff zur Verfügung stellen möchte.

So berichte ich euch jetzt noch von dem tollen Erntedankfest am Sonntag. Wir versammelten uns alle vor der Schule, schnappten uns unsere Früchte und liefen dorthin, wo der traditionelle Erntedankfestumzug beginnen sollte. Es war ein schöner, warmer und sonniger Tag. Zum Wetter und Anlass wurde dann noch Milcheis verteilt, worüber die Freude groß war. Nach gefühlter stundenlanger Wartezeit ging es los. Wir marschierten stolz, die Früchte hoch in den Himmel haltend, die Straße entlang. Alle Blicke waren auf uns gerichtet. Die Bewohner der Seniorenheime freuten sich über die Abwechslung und die Kinder bestaunten die übergroßen Früchte. Auch meine Bananen kamen gut an. Darüber freute „ich“ mich 🙂 Die gute Laune steckte an und man schenkte den am Rand stehenden Menschen ganz automatisch ein Lächeln. So wanderten wir dann eine Stunde um das Johannesstift. Zwischendurch blieben wir stehen, sodass wir bestaunt und fotografiert werden konnten. Nach dem Umzug gab es zur Stärkung  einen kleinen Snack und alle konnten noch den Tag genießen und Spaß haben auf dem Fest.

Das war mal ein schönes Wochenende, da ich an allen Tagen mit einigen meiner Klassenkameraden zusammen war und das großen Spaß machte. So, nun werde ich mich wieder verabschieden für diesen Beitrag. Ich hoffe euch hat er gefallen und ihr konntet ihn persönlich für euch nutzen. Dann wünsche ich euch eine schöne Woche, sage bis bald. Liebe Grüße, Candy 🙂

Veröffentlicht von

24 Jahre alt, in der Ausbildung zur Sozialassistentin am Evangelischen Johannesstift Spandau