Mein Ziel im FSJ: Meine Grenzen kennenzulernen

„Aufmunterung nach dem Tadel ist Sonne nach dem Regen, fruchtbares Gedeihen.“ (Johann Wolfgang von Goethe) Sicherlich ist es für uns im ersten Moment immer etwas schwer, mit Tadel oder Kritik umzugehen. Doch danach merkt man, dass es auch immer etwas Positives hat und man sich nur mithilfe von Fremdreflexionen stetig weiterentwickeln kann. Nach der ersten Phase, in der man von der Kritik vielleicht noch etwas getroffen ist oder andere Schwierigkeiten damit hat, öffnet man sich, ist soweit sie anzunehmen und sie auch umzusetzen. Dies ist dann das sogenannte „fruchtbare Gedeihen“. Es entsteht etwas Neues, vielleicht eine Abwandlung eigener Handlungen und Denkweisen; im Allgemeinen wird eben eine Entwicklung vollzogen.

MEDION Digital CameraHallo ihr Lieben, das heutige Eingangszitat passt sowohl zum aktuellen Wetter als auch zu meiner Situation der letzten Wochen. Wie ihr wisst hab ich es mir selbst nicht so ganz leicht gemacht, da ich eben nicht entsprechend auf Fremdreflektionen zurückgegriffen und somit die Sonne nach dem Regen erstmal eine ganze Weile verdrängt habe. Seit den Gesprächen mit meinem Team hatte die Sonne wieder die Möglichkeit vorzudringen und das „fruchtbare Gedeihen“ hat eingesetzt. 🙂 Es gibt immer Höhen und Tiefen in jeder Lebenslage, doch das Entscheidende ist nur, wie man mit diesen umgeht. Sicherlich ist nicht alles perfekt und es gibt noch einige „Baustellen“ die ich verbessern muss und möchte, im Großen und Ganzen bin ich durch diese Erkenntnis aber schon einen großen Schritt vorwärts gekommen und darüber sehr glücklich. Es war eins meiner Ziele im Freiwilligen Sozialen Jahr, an meine Grenzen zu stoßen und die Arbeitswelt kennen zu lernen, diese habe ich somit bereits erreicht.

Zu den „Baustellen“ gehört in meiner KiTa „Elfriede Westphal“ beispielsweise das wöchentliche gemeinsame Frühstück. Auch wenn es mir nicht immer so ganz deutlich war, scheinen mein FSJ-Kollege und ich teilweise ziemliche Kommunikationsprobleme zu haben, nur dass ich noch nicht so ganz herausfinden konnte, woran das liegt. Wir sprechen uns täglich ab, auch was das Frühstück betrifft. Wer einkaufen geht, was besorgt werden soll, wie wir es „präsentieren“ wollen. Doch es sind immer wieder kleine Fehler unterlaufen, die uns dann aus dem Zeitplan geworfen haben oder andere negative Folgen hatten. Die Konsequenz ist nun, dass uns vorübergehend die Einkauflisten geschrieben werden und wir nicht mehr für das Planen, sondern nur noch für das Organisieren zuständig sind. Ich frage mich, welchen grundsätzlichen Fehler wir machen, und bin gespannt auf die nächsten „fertigen Listen“ und ob es dann besser klappt. Auf jeden Fall ist es jetzt erstmal mein nächstes persönliches Ziel, die Kommunikation mit dem FSJler zu verbessern und das gemeinsame Frühstück zur Zufriedenheit des Teams zu organisieren.

Ab nächste Woche bin ich wieder in meiner Igelgruppe, worauf ich mich schon freue, da es ja  sozusagen mein „kleiner Neustart“ ist. In der Katzengruppe hat es mir sehr gut gefallen. Die kleinen Unterschiede, seien es Rituale im Kreis oder beim Essen, machen die beiden Gruppen ziemlich unterschiedlich. Auch die Dynamik scheint mir ganz anders zu sein. Es war total interessant die Katzenkinder mal zwei Wochen den ganzen Tag über zu erleben und ich bin einigen Kindern, zu denen meine Bindung noch nicht so ausgeprägt war, sehr viel näher gekommen. Der vorübergehende Tausch hat sich wirklich als lohnenswerte Idee herausgestellt! 🙂

WolleAuch meine kreativen Ideen sollten wieder etwas gedeihen und damit habe ich diese Woche bereits angefangen. Schon zu Beginn der Woche wollte ich mit den Kleinen „Puschelmonster“ basteln. Dabei handelt es sich um kleine Pom-Pons aus Wolle mit Augen, die ich selbst noch aus meiner Grundschulzeit kenne. Aus Zeitmangel habe ich es erst Donnerstag geschafft damit anzufangen. Nächste Woche werde ich auf jeden Fall noch weitermachen, denn diese Wollbälle nehmen auch sehr viel Zeit und GEDULD in Anspruch. Zwei von den drei Kindern mit denen ich die „Puschelmonster“ bereits gebastelt habe, waren recht schnell in der Umsetzung und der dritte (noch jüngere) mit meiner Unterstützung ebenfalls. Doch das ständige Wiederholen des gleichen Vorgangs stellt die Geduld der Kinder auf eine harte Probe und jedes hat mich bisher gefragt ob ich weitermachen kann. Mit Hinblick auf das Ergebnis haben sie jedoch alle tapfer durchgehalten und ein super Ergebnis erzielt.

Ich bin gespannt wie die weiteren „Puschelmonster“ aussehen, denn die Kinder geben ihren Werken eine ganz persönliche Note. Seien es Augenbrauen oder ein riesiger Mund, sie kommen alle auf eigene super Variationen! 🙂 Liebste Grüße, Michelle 🙂