Übernachtung in der Kita: Wie das für die Erzieher ist

„Was der Schlaf für den Körper, ist die Freude für den Geist: Zufuhr neuer Lebenskraft.“ (Rudolf von Jhering) Schlaf ist für jeden Menschen sehr wichtig, insbesondere für Kinder, um Kraft für den Tag und seine Anforderungen zu haben. Sei es nur das Hochkommen auf das Klettergerüst oder das Fangen des besten Freundes. Man benötigt Energie und Lebenskraft, die der Schlaf uns gibt. Die Freude am Leben und am täglichen Geschehen ist hierbei genauso wichtig! Müde und Traurig vergeht jede Lebenslust, aber ausgeschlafen und fröhlich steigt die Lebenskraft ins Unermessliche und jeder Tag kann zum Highlight werden.

Foto von MichelleHallo ihr Lieben, diese Woche haben wir in der integrativen Kindertagesstätte Elfriede Westphal beides vereint. Schlaf und Freude für die Kids, nämlich bei einer Übernachtung in der KiTa. Letzte Woche war schon die Katzengruppe dran und diese Woche nun meine Igelgruppe. Der Kindergartentag verlief zunächst ganz normal, auch wenn die Kleinen fast von nichts anderem als dem Schlafen im Kindergarten sprachen. Beide Gruppen waren da, es wurde gegessen, gespielt, gelacht. Doch die Igelkinder wurden alle etwas früher abgeholt als sonst. Damit sie sich zuhause noch ausruhen und wir uns noch ein bisschen vorbereiten konnten.

Die Übernachtung war natürlich schon seit der der Katzengruppe das aktuelle Thema der Kinder. Im Kreis thematisierten nun auch die Erwachsenen den Event des Abends. Es wurden Namenskärtchen geschrieben und die Kinder durften sich im Bewegungsraum schon einen Platz suchen, entscheiden wo und neben wem sie später liegen wollten. Dort wurden die Matten und Kärtchen platziert, damit es am Abend auch keine Missverständnisse geben konnte. 🙂

Als alle Igel abgeholt waren, setzten wir uns in den Mitarbeiterraum und besprachen den Ablauf des Abends. Die andere Gruppe machte eine Schatzsuche mit Piratenhüten und Schatzkarte, wir beließen es etwas weniger spektakulär, da die Kinder sowieso schon sehr aufgeregt waren und wir lieber noch etwa raus wollten. Eine kleine „Nachtwanderung“ durch den Wald war unser Highlight.

Um fünf Uhr kamen die Kinder nach und nach alle an und richteten mit ihren Eltern ihre Bettchen her. Total aufgedreht und glücklich rannten sie in der KiTa hin und her, sprangen auf ihren Matten und zeigten ihr Kuscheltier herum. Dann wurden Mama und Papa verabschiedet und gleich mit den Taschenlampen herum gespielt. Licht an, Licht aus. Natürlich unglaublich spannend für die Kleinen. Die erste Überraschung folgte schon, als noch nicht mal alle Eltern aus der Tür waren. Ein kleines, super aufgeregtes Mädchen zog sich in Windeseile ihren Schlafanzug an und machte sich bettfertig. Davon war sie auch nicht abzubringen, denn sie war ja schließlich zum Schlafen in den Kindergarten gekommen! 🙂

Nachdem sich die erste Aufregung der Ankunft etwas gelegt hatte und es anfing zu, dämmern gingen wir, natürlich mit Taschenlampen ausgestattet, in den Wald. Die frische Luft tat gut und die Kids konnten sich nochmal austoben. Zurück in der Kita gab es dann Abendbrot. Lecker Sandwich und Rohkost. Danach machten sich die Kleinen ganz  von alleine fertig und nisteten sich nach und nach in ihren Bettchen ein. Es war noch ziemlich unruhig, als eine Erzieherin aus meinem Team die Gute-Nacht-Geschichte vorlas, es hörte eigentlich kaum jemand zu, die Taschenlampen und Kuscheltiere waren wesentlich interessanter. 🙂 Wir gingen raus aus dem Schlafraum und nach einer halben Stunde war es schon deutlich ruhiger geworden. Es wurde im Dunkeln noch eine Geschichte gelesen und die ersten schliefen auch schon ein. Innerhalb der nächsten halben Stunde kamen auch die anderen zur Ruhe, bis auf ein bis zwei Kinder, die etwas länger brauchten, um leise zu sein, die richtige Schlafposition zu finden und einzuschlummern.

Es ging dennoch schneller als ich gedacht hätte und die Kids schliefen auch mehr oder weniger durch, sodass ich wirklich gut schlafen konnte. Es war insgesamt wirklich eine tolle Erfahrung. Auch morgens aufzustehen und die strahlenden, munteren Kinder auf sich zulaufen zu sehen. 🙂 Der Schlaf und die Freude der Übernachtung füllte sie mit noch mehr Lebenskraft und Energie, auch wenn der ein oder andere nach dem gemeinsamen Frühstück etwas nölig wurde und endlich zu Mama wollte! 🙂 Ich war kaputt und froh, vormittags zuhause zu sein, auch wenn es wirklich eine gelungene Übernachtung war! 🙂

Liebste Grüße, Michelle 🙂