Hallo liebe Community, Puh! Nach so einem anstrengenden Tag in der Erzieherausbildung wie heute möchte man, wenn man zuhause ist, nur noch in die Jogginghose und auf das Sofa! Was genau ist los? Wir haben Studienwoche an derEvangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Alten Eichen, also so etwas ähnliches wie früher in der Schule Projektwoche. Unsere Lehrer haben diese Woche aufwändig vorbereitet und sich Gedanken gemacht und uns extra eine bewertungsfreie Zeit eingeräumt- es gibt also keine Note für diese Woche. Trotzdem kommen mir die Tage viel länger vor, als wenn wir normal Schule haben, weil wir in unserer Gruppe die ganze Zeit zusammensitzen und an einem Thema durcharbeiten.
Das Oberthema für unsere Parallelklasse und uns ist in dieser Woche angelehnt an die aktuelle Flüchtlingsthematik in Europa und unseren Wahlpflichtkurs „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“: Migration und Interkulturalität. Dieses Thema finde ich sehr interessant und am Anfang der Woche konnten wir Workshop- und Projektgruppen bilden zu verschiedenen Aspekten, wie zum Beispiel „Was möchte ich erreichen?“ oder „Mich ärgert…“ Meine Mitschüler beschäftigen sich nun unter Anderem mit Themen wie Öffentlichkeitsarbeit oder dem Gestalten konkreter Hilfsangebote für die Menschen in den Flüchtlingslagern in Hamburg.
Zudem gibt es zum Beispiel auch eine Gruppe, die sich mit interreligiöser Zusammenarbeit beschäftigt und unterschiedliche religiöse Orte besucht. Ich gestalte mit meinem Kurs im Rahmen des Schule ohne Rassismus- Projektes einen Gottesdienst, zu dem unter Anderem auch unser prominenter Pate, eine Band aus Hamburg, die auf plattdeutsch singt, kommt und auch live musizieren wird. Am Tag dieses Gottesdienstes werden wir voraussichtlich unsere offizielle Bezeichnung „Schule ohne Rassismus“ erhalten.
Die Vorbereitung eines solchen Gottesdienstes ist aufwendiger, als ich gedacht habe. Wir müssen uns ein Oberthema überlegen, einen Ablauf entwickeln, Fürbitten schreiben, Predigten entwerfen, Lieder auswählen und so weiter. Das alles müssen wir dann immer wieder im Austausch mit unserer Schulpastorin reflektieren und durchdenken. Als Überschrift haben wir uns „Reiche deine Hand“ überlegt, da wir finden, dass zum Einen wir den Menschen, die zu uns fliehen, die Hand reichen sollten, da wir ihnen helfen müssen, Sicherheit und Offenheit zu erfahren. Gleichzeitig geben diese Menschen uns ihr Vertrauen und bauen ihre Hoffnung darauf auf. Wir sollten erkennen, dass jeder Mensch etwas mitbringt und zu geben hat und wir dafür nur empfänglich sein müssen. Das Symbol der Hand hat uns zu vielen weiteren Anknüpfpunkten inspiriert, zum Beispiel die Aussage „eine Hand wäscht die andere“, „seine Hände in Unschuld waschen“ „mir sind die Hände gebunden“ und Ähnliches. Hierzu passt auch das Thema Courage: „Die Faust ballen“, „Die Hand gegen etwas erheben“ oder „mit dem Finger auf etwas zeigen“. Wir sind noch mitten im Arbeitsprozess und morgen werden sicher schon wieder den ganzen Schultag konzentriert unsere Köpfe rauchen und am Ende werden wir im November einen hoffentlich aussagekräftigen und schönen Gottesdienst veranstalten können. Macht es gut, Laura.