Linda (21) ist im dritten Semester ihres Studiums Bildung und Erziehung und weiß ganz genau was sie danach will: Im direkten Kontakt mit Kindern in einer Kindertagesstätte arbeiten. Dass sie mit ihrem geplanten Abschluss auch einen Kindergarten leiten und ob sie sich das später auch mal vorstellen könnte, darüber hat sie mit unserer Praktikantin Laura gesprochen.
Linda, warum hast du dich dazu entschlossen, Bildung und Erziehung zu studieren?
Ich wollte schon lange was mit Kindern machen und habe viele Praktika in Kindergärten gemacht. Erst habe ich überlegt, eine Ausbildung zu machen, dann wollte ich aber doch studieren. Man hört ja viel vom Studentenleben. Dass fand ich sehr attraktiv und habe ich gedacht, warum eigentlich nicht? Zuerst habe ich an Soziale Arbeit gedacht, weil man da auch ein bisschen in die Kindergartenarbeit reinschnuppern kann. Aber das war mir dann zu wenig. Über meine jetzige Hochschule, die ich schon von Freunden kannte, kam ich dann auf den Studiengang Bildung und Erziehung.
Erzähl mal von deinen vielen Praktika!
Die meisten Praktika habe ich in Kindergarteneinrichtungen gemacht, weil meine Mama auch Kindergärtnerin ist. In einer war ich sogar mehrmals. Außerdem habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr in Holland in einer Walddorfschule gemacht. Da war ich zwar eher für Hausmeistersachen zuständig, trotzdem hat mich das bestärkt, dass ich was mit Kindern machen möchte.
Nur mit kleineren oder auch mit älteren Kindern?
Jetzt habe ich eher Lust, mit kleineren Kindern zu arbeiten und kann mir sogar die Arbeit im Krippenbereich für die ganz Kleinen zu arbeiten. Im dritten Semester werde ich mein begleitetes Praktikum in der Schule machen und da habe ich mit älteren Kindern zu tun. Vielleicht merke ich da, dass das auch was für mich ist. Ich habe bisher noch nicht so viele Erfahrungen zum Beispiel im Hortbereich gemacht.
Wie reagieren die Leute darauf, dass du Bildung und Erziehung studierst?
Ich wurde schon öfter gefragt, warum ich Bildung und Erziehung studiere und keine Ausbildung mache. Aber mir sind noch nie Vorurteile deshalb begegnet. Ich wurde immer neugierig gefragt, was das denn ist. Ich habe dann erklärt, was ich damit für Möglichkeiten habe und das wurde dann auch so akzeptiert.
Kann im Bereich Bildung und Erziehung deiner Meinung nach jeder arbeiten?
Man muss Spaß daran haben und darin aufgehen. Ich bin der Meinung, dass nicht jeder dazu berufen ist mit Kindern zu arbeiten. Genauso ist nicht jeder dazu berufen mathematische Aufgaben zu lösen. Man muss für meinen Beruf eine gewisse soziale Kompetenz haben, was viele auch tun. Das kann man durch verschiedene Praktika testen. Ich finde aber, dass es manche Leute gibt, bei denen man merkt, dass es für sie einfach nicht das Richtige ist.
Mit dem Studium könntest du auch die Leitung einer Tagesstätte übernehmen. Wäre das was für dich?
Das war auch ein Grund, aus dem ich mich für das Studium entschieden habe: Ich wollte mir diese Möglichkeit offenhalten. Ich hätte die Erzieherausbildung auch gemacht und da Spaß dran gefunden. Aber man ist damit ein bisschen begrenzter in seinen Möglichkeiten. Beim Studium besteht die Option, in Horteinrichtungen oder später in die Leitung zu gehen. Das würde ich jetzt nicht von Anfang an machen wollen. Aber wenn man ein bisschen in dem Beruf gefestigt ist und sich die Möglichkeit ergibt, warum denn nicht?
Vielen Dank für das Gespräch, Linda! Infos und einen Film zu den Bachelor Erziehungsstudiengängen wie „Bildung und Erziehung“ oder „Hortpädagogik“ findet ihr hier.