Das war aufregend! Sieben Tage lang haben die Azubis im Johanniter-Pflegewohnhaus Kielwein Heubach den Wohnbereich „Grüne Oase“ alleine geleitet. Sie organsierten für die Senioren sogar den Besuch einer Gruppe Jugendlicher aus Afrika! Aber am Ende war das Ziel, den gelernten Fachkräften die Station wieder zu übergeben „als sei nichts gewesen“…
Hier geht’s zum Videointerview mit „Wohnbereichsleiterin“ Tamara!
In einem Wohnbereich einer Altenpflegeeinrichtung ist jede Menge zu tun: Der gesamte Schichtdienst muss abgedeckt werden, die Übergabe und die Dokumentation muss organisiert werden, außerdem natürlich die Versorgung der Bewohner. Am 3. Oktober 2013 begann für die PflegeschülerInnen diese große Aufgabe offiziell mit der Schichtübergabe am Morgen. Nicole, Tamara und die anderen waren super aufgeregt, denn ihnen stand eine Woche voller Verantwortung bevor. Aber sie freuten sich auch, nach der langen Vorbereitungsphase endlich loszulegen! In regelmäßigen Schulungen hatten sie auf das Projekt „Schüler leiten eine Station“ hingearbeitet und sich vor allem besser kennengelernt. Denn ohne Zusammenhalt geht bei einer solchen Aktion gar nichts. Außerdem hatte es gemeinsame Kaffeerunden von Bewohnern und Auszubildenden gegeben. Die Senioren freuten sich über die zusätzliche Aufmerksamkeit und die persönlichen Gespräche. „Es ist einfach schön, so viele junge Menschen um sich zu haben, die bringen frischen Wind mit“, sagte einer der Senioren.
Ein Glück – die ersten Projekttage verliefen ruhig, keine größeren Pannen! „Das Arbeiten ist sehr angenehm und entspannt, wir unterstützen uns gegenseitig“, berichteten die Schüler nach ihrer ersten Projektschicht. Schnell stellte sich raus: Spaß bei der Arbeit kann man auch haben, wenn man die Aufgaben gewissenhaft erledigt. „Mein Ziel ist es, die Station wieder ordentlich zu verlassen. Am besten so, dass die Fachkräfte zufrieden sind und wieder weiterarbeiten können, als ob nichts gewesen wäre“, sagte Tamara, die während des Projekts in die Rolle der Wohnbereichsleitung geschlüpft war. Zu ihren Aufgaben gehörten die Pflegevisite und die Praktikantenbetreuung. Außerdem organisierte sie am Freitagnachmittag einen Besuch der Evangelischen Freikirchlichen Gemeinde Heubach im Pflegewohnhaus. Pastor Nils Dollinger kam zusammen mit Jugendlichen, die aus Afrika zu Besuch waren, und führte ein Programm vor. Die Jugendlichen erzählten den Senioren von ihrem Land, sangen Lieder vor und beantworteten Fragen.
Für die Senioren war dieser Nachmittag, aber auch das gesamte Projekt Schülerstation eine willkommene Abwechslung. Sie genossen die Projektstimmung und manche beobachteten die Schüler sehr genau bei ihrer Arbeit. „Sie geben sich sehr viel Mühe und machen ihre Arbeit sehr gut“, meinte eine Bewohnerin zufrieden. Durch die Fotowand, welche auf der Grünen Oase aushing, wussten alle, wer wann arbeitete und konnte sich darauf einstellen.
Am 9. Oktober 2013 endete das Projekt mit der Schichtübergabe am Mittag. Nicole, die an diesem Tag die Schichtleitung übernommen hatte, und „Wohnbereichsleiterin“ Tamara berichteten der nun wieder zuständigen Fachkraft alle wichtigen Informationen der letzten Woche. Angespannt und nervös warteten sie auf die Reaktion. „Haben wir alles richtig gemacht? Haben wir etwas vergessen? Sind alle mit unserer Arbeit zufrieden?“, waren Fragen, die ihnen den ganze Tag schon durch den Kopf gingen. Die Erlösung kam dann eine halbe Stunde später: Alle Fachkräfte und auch die Pflegedienstleitung lobten die Azubis für ihre Arbeit! Glückliche und stolze Gesichter überall…
Die SchülerInnen bedankten sich mit einem Geschenkkorb bei den Fachkräften der „Grünen Oase“ für das Vertrauen. Außerdem dafür, dass die Fachkräfte natürlich jederzeit als Ansprechpartner bei Problemen im Hintergrund zur Verfügung gestanden hatten. Letztendlich geht es beim Projekt Schülerstation darum, die Pflegeazubis zu fordern und zu fördern. Sie sollen motiviert werden und lernen, besser untereinander zu kommunizieren. Das Motto der Woche war ein Zitat von Henry Ford: „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg.“