„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.“ (Benjamin Britten) Es fängt sehr früh an und hört eigentlich nie auf – lernen. Schon in jungen Jahren fangen wir automatisch an uns sehr viel anzueignen, was sich dann nach und nach steigert.
Krabbeln, gehen, dann schon bald laufen. Brabbeln, sprechen, dann immer nett „bitte“ und „danke“ sagen. Malen, schneiden, basteln, dann irgendwann schreiben. Minus, Plus, Geteilt rechnen, dann, deutlich später, Koordinatensysteme und Matrizen. Kindergarten, Schule, Ausbildung und dann schon das feste Berufsleben. Wir lernen dauerhaft, entwickeln und immer weiter und das ist auch wichtig und richtig so. Selbst im hohen Lebensalter hören wir nicht auf zu lernen. Sei es aus bereits gesammelten Lebenserfahrung, neuen Situation und begangenen Fehlern oder vom Nachwuchs. Ohne geht es nicht, denn Stillstand lässt uns zurücktreiben.
Hallo ihr Lieben, seit letzter Woche findet bei uns das Feuerwehrprojekt statt, welches mir wirklich bewusst gemacht wie viel die Kindergartenkinder doch gefördert und gefordert werden und was für eine Auffassungsgabe sie haben.
Angefangen hat es mit unserem Feuerwehrlied, das zwei Erzieherinnen bei uns, zur Melodie von “Wer hat die Kokosnuss geklaut“, selbst gedichtet haben. Die Melodie ist den Kids zwar bekannt, doch der Text natürlich nicht. Es hat mich erstaunt wie schnell sie sich dennoch den Text und die Bewegungen dazu eingeprägt haben. Ich hatte mehr Schwierigkeiten auswendig mitzusingen, als die meisten der Kinder. Das ging mir schon bei unserem Frühlingslied so! 🙂
Weiter ging es mit simulierten Anrufen bei der Feuerwehr. Zuvor hatten die Kinder gelernt was bei einem Brand wichtig ist. Türen schließen, zur Straße laufen, die Feuerwehr rufen und auf sich aufmerksam machen. Außerdem erfuhren sie, was sie zur Feuerwehr sagen müssen. Den Namen, die Adresse, wo es brennt, Anzahl der Verletzten und die Art der Verletzung, dann warten was die Feuerwehr noch zu sagen hat. Nachdem es die Erzieher ein paar Mal vorgemacht haben, wagten es auch die ersten Kinder „bei der Feuerwehr anzurufen“. Sie machten das wirklich unglaublich gut. Der ein oder andere war zwar zuerst etwas schüchtern, aber dennoch nannten sie alles Wichtige und hätten den Brand sozusagen ordnungsgemäß gemeldet.
Als am Ende der ersten Projektwoche zwei Mitarbeiter der Feuerwehr zu Besuch zu uns in die KiTa „Elfriede Westphal“ kamen, zeigten die Kinder stolz was sie schon alles gelernt haben. Sie unterschieden zwischen „gutem und schlechtem Feuer“ und nannten alle wichtigen Schritte, die man bei einem Brand nachgehen muss. Es wurden wieder Telefonate simuliert, die deutlich selbstsicherer wurden. Diesmal sogar mit richtigem Feuerwehrmann! 🙂
Mittlerweile kennen die Kinder Begriffe wie Strahlrohr, Wasserpatsche und Megaphon, merken sich ihre Funktionen und ziehen im Gespräch darüber eigene logische Schlüsse. Ich bin immer wieder überrascht wie aufnahmefähig und lernwillig die Kinder in dem Alter doch schon sind und hoffe, dass sie es sich alle ein Leben lang beibehalten. Liebste Grüße, Michelle! :-)