Neue Bloggerin Laura (21): Wie ich von Politik und Soziologie zu einem sozialen Beruf kam (8.8.13)

Hallo liebe Community, dies ist mein erster Blogeintrag, in dem ich mich gerne bei euch vorstellen möchte. Ich heiße Laura, werde in wenigen Wochen 22 Jahre alt und habe letzte Woche das zweite Jahr meiner Erzieherausbildung an der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Alten Eichen begonnen. Neben meiner Ausbildung arbeite ich am Wochenende nachts in einer Wohngruppe für behinderte Menschen.

Exif_JPEG_PICTUREMein Weg in den sozialen Bereich war, wie auch bei vielen meiner Mitschüler, nicht von Anfang an klar oder vorhersehbar. Nach meinem Abitur 2010 habe ich zunächst in Sachsen-Anhalt Politik und Soziologie studiert, merkte jedoch nach einem Semester bereits, dass das nicht das ist, was mich glücklich macht und zog wieder zurück nach Hamburg. Wenige Monate später begann ich zunächst als Überbrückung  ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung und das war die Entscheidung, die meinen ganzen Weg umlenken sollte und mir zeigen sollte, welche Arbeit mir wirklich Freude bereitet.  Nach einigen Monaten stand für mich fest: Ich werde Erzieherin! Wieso nicht Heilerzieherin?  Ich hatte mich natürlich gut informiert über die Möglichkeiten, sich für die Behindertenhilfe zu qualifizieren, und meine Überlegung war, dass mir die Ausbildung zur Erzieherin mehr Einblicke in verschiedene soziale Bereiche, wie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen verschafft.  So gewinne ich im Verlauf meiner Ausbildung einen Überblick über die vielfältigen Bereiche der pädagogischen Arbeit mit Menschen und kann danach entscheiden, was mich am meisten anspricht, um nicht wieder eine vorschnelle und vielleicht falsche Entscheidung zu treffen. Trotzdem bin ich heute der Meinung, man darf ruhig auch mal einen Weg ausprobieren, der sich dann als falsch erweisen könnte, denn so kann man am Ende finden, was einen wirklich ausfüllt.

Das erste Ausbildungsjahr war sehr aufregend. So viele neue Gesichter und Themen und auch die Eingewöhnung in den Schulalltag nach einem Jahr so voller praktischer Arbeit. Im zweiten Semester haben wir ein Praktikum in einer Kindertagesstätte absolviert, was für mich eine große Herausforderung darstellte, da ich noch keinerlei Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern hatte und sehr vieles erst lernen musste. Mit meiner Anleiterin tauschte ich mich regelmäßig aus und ich gewann neben dem Einblick in die Arbeit mit Kindern auch einen neuen Blick auf mich selbst und erkannte, was Stärken von mir sind und in welchen Bereichen ich offener oder mutiger werden kann.  Der Abschied am Ende war traurig, jedoch war mein Ergebnis auch, dass die Arbeit in einer Kindertagesstätte nicht mein Plan für die Zukunft ist. In einem Jahr werden wir ein zweites Praktikum in einem anderen Bereich absolvieren. Doch nun bin ich erst mal neugierig auf das zweite Jahr, denn wir haben viele neue Mitschüler, die dieses Jahr ihre Sozialassistenten-Ausbildung abgeschlossen haben und sich durch einen guten Schnitt direkt für das zweite Ausbildungsjahr der Erzieherausbildung qualifiziert haben. Und natürlich bin ich auch neugierig auf das Schreiben für euch im Rahmen des Blogs.  Ich möchte euch mitnehmen in den Alltag an der Fachschule und euch von dem erzählen, was ich lerne, erlebe und was mich berührt oder was mich vielleicht auch mal nervt.  Ich würde mich freuen, wenn ich euch so einen Einblick in einen wundervollen Beruf verschaffen kann.  Macht es gut,  Laura.