Vier Jahre nachdem sie beschlossen hatte, sich für das Projekt „Altenpflege-Ausbildung in Deutschland für junge Menschen aus dem Kosovo“ der Diakonie Württemberg zu bewerben, hat Ardita Dedushi ihren Ausbildungsabschluss in der Tasche! Mit acht anderen Kosovaren hat sie in der Evangelischen Heimstiftung gelernt.
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Mein Name ist Ardita Dedushi. Ich bin 27 Jahre alt. Ich komme aus einer kleinen Stadt, aus Lipjan, 13 Kilometer von Prishtina entfernt. Dass ich mich beworben habe, war für mich bis jetzt eine der größten Entscheidungen meines Lebens. Die Unabhängigkeit des Kosovo wurde erst vor zehn Jahren erklärt. Ich hatte, wie viele andere junge Menschen, mit vielen Problemen zu kämpfen. Die Arbeitslosigkeit sowie die Perspektivlosigkeit waren und sind weiterhin sehr hoch. Korruption sowie Klan-Strukturen und organisierte Kriminalität dominieren daher die ganze Situation – dies hat leider meine Entscheidung erleichtert! Mein Heimatland habe ich jedoch nur körperlich verlassen, meine Gedanken und mein Herz sind immer dort.
In Deutschland wurde ich ganz unterschiedlich aufgenommen und empfangen. Bei vielen waren wir herzlich willkommen, vor allem bei unserem Arbeitgeber. Aber es gab auch welche, die uns nicht so einfach akzeptiert haben. Es gibt viele Vorurteile gegenüber Ausländern, dass sie besonders kriminell seien, dass sie die Arbeitsplätze wegnehmen würden … Letztendlich sind nicht alle Menschen gleich und man sollte jeden individuell beurteilen!
Die ersten Arbeitstage fühlten sich sehr komisch an! Ich war sehr neugierig. Es war alles neu für mich. Zum einen hatte ich kaum mit älteren Menschen gearbeitet. Zu Hause leben wir immer noch mit Oma und Opa, aber das ist etwas Anderes. Die Verantwortung, aber auch den Spaß dabei, hatte ich bis dahin nicht erlebt! Gleichzeitig musste ich mich viel konzentrieren und lernen. Es wurde viel von uns erwartet, und es war am Anfang ein kleines Problem wegen der Sprache. Auf der Arbeit fand ich besonders schön, dass die Bewohner uns akzeptiert haben, so wie wir waren. Sie haben unsere Hilfe immer in Anspruch genommen. Sie waren immer dankbar und haben uns sehr motiviert und Kraft gegeben. Aber am meisten vermisse ich meine Landsleute, deren Positivität, die sie ausstrahlen, das Schlendern durch die Stadt und auch viele Freunde und Bekannte, die mich einfach mit einem Lächeln grüßen und zum Kaffee einladen.
Ardita (27) from Kosovo: „The application for my traineeship in Germany was one of the biggest decisions of my life“
Four years after she decided to apply for the project „Traineeship as a geriatric nurse for young people from Kosovo“ of Diakonie Württemberg, Ardita Dedushi graduated! With eight other Kosovars she studied at Evangelische Heimstiftung:
„My name is Ardita Dedushi. I am 27 years old. I’m from a small town, Lipjan, 13 kilometers from Prishtina. The application for my traineeship in Germany was one of the biggest decisions of my life so far. Why did I do it? Kosovo was declared an independent country only ten years ago. Like many other young people I had many problems there: unemployment and lack of prospects, for example. Corruption, clan structures and organized crime dominate the situation of my home country – this made my decision to leave easier! However, I have left my home country just physically, my thoughts and my heart stayed behind.
People in Germany treated my in different ways. Many welcomed us warmly, especially at our employer’s. But there were some who did not accept us so easily. There are many prejudices against foreigners: That they are all criminals, that they take jobs away from the Germans… As I see it, people are different and you should judge each one individually!
The first days of work felt very weird! I was very curious. It was all new to me. For one thing, I had barely worked with older people before. At home we still live with grandma and grandpa, but that’s different. I had not experienced the responsibilities – but also the fun! – of working as a geriatric nurse until then! At the same time, I had to focus and learn a lot. There were a lot of expectations. In the beginning, the language was a problem. But I loved how the residents accepted us the way we were and always asked for our help. They were always grateful and motivated us and gave us strength. But I do miss my friends and family. Their optimism. I miss wandering through my home town and meeting friends and acquaintances who greet me with a smile and invite me for a coffee.“