Sozial- und Pflegeberufe genießen inzwischen in Deutschland ein ebenso hohes Ansehen wie Berufe, die ein Studium voraussetzen! Das fand das Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) in einer Umfrage heraus.
Es handelt sich um die erste Auswertung zum Berufsprestige seit 1984. Im Rahmen von Telefoninterviews wurden die Umfrageteilnehmer*innen gebeten, die Berufe auf einer Skala von 1 (niedriges Ansehen) bis 10 (hohes Ansehen) einzusortieren. Altenpflegehelfer sortierten sie auf Stufe 3 ein. Auf den ersten Blick eher im unteren Bereich, doch wenn man sich die anderen Tätigkeiten auf Stufe 3 anschaut, liegt der Altenpflegehelfer damit ebenbürtig zum Personalsachbearbeiter, zu Bürokaufleuten oder zur Historikerin!
Auf Image-Stufe 6 finden sich die Pflegedienstleiter, Pflegeheimleiterinnen, Heilerziehungspflegehelfer, Heilpädagoginnen und Lehrer für Pflegeberufe. Sie stehen dort ebenbürtig neben wirtschaftlichen Berufen wie Kaufmännischen Angestellten und Controllern – oder Zollbeamten.
Auf Stufe 7 landeten Berufe wie medizinische Fachangestellte, Krankenpflegehelfer, Krankenpfleger, Ergotherapeuten, Kindergartenhelfer und Kindergärtner, Heilerziehungspfleger, Kindergartenleiter sowie Schulleiter. Ähnliche hohe Image-Werte weisen in anderen Branchen Apotheker, Steuerberater oder Bauleiter auf. Der Ergotherapeut oder die Krankenpflegehelferin sind in der Gesellschaft also genauso hoch angesehen wie Steuerberater!
Altenpfleger genießen ein sehr hohes Ansehen in Deutschland: Sie sind auf Stufe 8 gelistet, zusammen mit Erziehern und Sonderpädagogen und mit folgenden Berufen aus anderen Branchen: Personalleiterinnen, Psychologen, Betriebswirten oder Museumsdirektorinnen.
Auf Stufe 9 des Berufeimages werden Kinderkrankenpfleger und Fachkrankenpfleger genannt und befinden sich damit auf derselben Ebene wie Juristen, Physikerinnen und Chemiker oder Abteilungsleiterinnen.
Das beste Ansehen (Stufe 10) genießen aus dem Sozial- und Pflegebereich Berufe wie Notfallsanitäter, Hebammen, Ärzte und Physiotherapeuten. Ihr Ansehen ist demnach ähnlich hoch wie das von Softwareentwicklern, Piloten, Richtern und Professoren!
Wir danken dem Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD) für die Auswertung der Umfrage des BiBB. Bild: Pixabay/Ryan McGuire