Nachtdienst in der Lungenfachklinik

Hallo liebe Community! Lang, lang ist´s her, dass ich mich das letzte Mal gemeldet habe, doch dafür gibt es nun umso mehr zu berichten! Mein 6-wöchiger Unterrichtsblock liegt nun schon zwei Wochen zurück, in denen ich umgezogen bin und das Krankenhaus gewechselt habe. Für 6 Wochen bin ich nun in der Lungenfachklinik in Großhansdorf eingesetzt, was ungefähr 1,5 Stunden (mit öffentlichen Verkehrsmitteln) von meinem Arbeitgeber, dem Bethesda Krankenhaus Bergedorf, entfernt liegt. Dieser Einsatz gehört zu meinen Wunscheinsätzen.

Ich bewohne hier nun gerade eine kleine 1-Zimmer Wohnung, die mir das Krankenhaus kostenlos für die Zeit zur Verfügung stellt. Von meinem Wohnzimmerfenster aus sehe ich direkt auf den Haupteingang des Krankenhauses. In ungefähr 5 Minuten bin ich von hier auf Station. Noch nie hatte ich einen so kurzen Weg zur Arbeit! Das hat durchaus seine Vorteile, denn vor allem vor dem Frühdienst ist man um jede Minute länger schlafen sehr dankbar.

Die Station, auf der ich eingesetzt bin, ist die Intensivstation mit dem Schwerpunkt auf Post-Op Versorgung. Der andere Teil der Intensiv beschäftigt sich mit dem „Wining“, also der „Entwöhnung“ beatmeter Patienten von der Beatmungsmaschine. Es ist für mich sehr spannend, endlich auch ein anderes Krankenhaus kennenzulernen, wo es natürlich andere Standards, Geräte und Materialien gibt. Zu Beginn war alles natürlich sehr ungewohnt, doch bin ich nun nach zwei Wochen schon relativ gut an den neuen Stationsalltag gewöhnt.

Außerdem habe ich die letzten drei Tage auch meine ersten Nachtdienste abgeleistet. Nach 1,5 Jahren Ausbildung darf man offiziell auch nachts arbeiten und muss mindestens 80 Stunden sammeln, um später zum Examen zugelassen zu werden. Glücklicherweise plant unsere Schule für jeden Schüler die Anzahl der Nächte pro Einsatz, was dann auf der Jahresübersicht der Praxiseinsätze vermerkt ist.

Natürlich war ich sehr nervös vor der ersten Nacht, da ich Angst hatte, irgendwann womöglich einzuschlafen oder überhaupt nicht mehr zu funktionieren. Klar hatten wir zuvor im Unterricht über das Thema gesprochen, wo uns ein paar Tipps ans Herz gelegt wurden z.B. am Vortag schon etwas später ins Bett und dafür am Tag des Nachtdienst-Beginns länger schlafen und bestenfalls nachmittags nochmal hinlegen. Leider hat dies bei mir überhaupt nicht funktioniert und so fühlte ich mich in der ersten Nacht wirklich total miserabel. Mein Kopf war denkunfähig und am Ende musste ich mich zu jedem Schritt aufraffen. Fast wäre ich im Stehen eingeschlafen! Nach dem ersten Tag war ich also wirklich frustriert und hatte Angst, dass ich mit dem Nachtdienst überhaupt nicht umgehen könne. Glücklicherweise wurde dies in der zweiten Nacht nicht bestätigt!

Ich ging also morgens gegen 7 Uhr ins Bett (wenn alle anderen aufstehen) und wachte bereits gegen 13 Uhr auf. Dann erledigte ich kleine Aufgaben wie waschen, einkaufen usw., um dann gegen 17 Uhr nochmal für ungefähr eine Stunde in einen leichten Schlaf zu fallen. Und siehe da: Ich war wie ausgewechselt! Die zweite und dritte Nacht verliefen super gut. Ich war konzentriert, klar zwischendurch immer wieder müde und schlapp, aber ohne große Einschränkungen. Das war ein gutes Gefühl, da mir ja noch einige Nachtdienste in Zukunft bevorstehen! So jetzt erstmal genug von mir. Liebe Grüße, Svenja

Das zweite Semester ist geschafft!

Guten Morgen liebe Community, in meiner Sozialassistentenausbildung, die ich jetzt schon seit zwei Semestern im Evangelischen Johannesstift Spandau durchlaufe, beruhigt es sich. Die Klausuren sind alle geschrieben, heute gebe ich den letzten Leistungsnachweis in Sozialkunde ab (UN-Konvention, Rechte von Menschen mit Behinderungen: Diese wurde teilweise geändert, wir sollten die Änderungen rausschreiben und unsere Meinung dazu äußern, was wir denken, warum sie die Änderung durchgeführt haben) und Mittwoch werden die Noten für das zweite Semester fertiggestellt.

Im Fach Ernährung bereiten wir uns auf die Abschlussfeier der SozA 3 vor, unsere Vorgängerklasse, welche wir nämlich ausrichten nächste Woche. So haben wir als kleine Gruppe von 6 Leuten ein schönes Fingerfoodmenü gezaubert. Es gab Gemüsesticks mit Kräuterdip, Hühnerbrust mit Tomate/Mozarella und zum krönenden Abschluss Obstspieße mit Ananas, Wassermelone und Weintrauben. Sehr lecker! In dieser Woche wird es auch ums Essen gehen und zwar im Fach „Projekt“. Dort haben wir ja das Thema „Fremde Kulturen“, nun wollen wir danach speisen. Jeder bringt eine kleine Köstlichkeit aus einer anderen Kultur mit.

Für heute werde ich mich verabschieden, aber wer mag, kann mich am
Samstag den 09. Juni 12 von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr auf der YOU beim Stand von „SOZIALE BERUFE kann nicht jeder“ oder von 12.20 Uhr bis 12.50 Uhr in der YOU Schülerlounge mit Fragen löchern, solange stehe ich euch nämlich persönlich zur Verfügung. Also dann, eventuell bis Samstag oder bis zum nächsten Blogeintrag. Liebe Grüße, Candy

Kleines Problemchen oder große Krise?

Wer hat nicht schon einmal eine Krise durchlebt? Und ich spreche jetzt nicht von kleinen Problemchen mit den Kindern oder Meinungsverschiedenheiten mit dem Liebsten. Man fühlt sich am Boden zerstört, weiß nicht was los ist, wie es weitergeht – einfach hilflos. Nur langsam und selten kommt man an den Punkt, über seine „Probleme“ zu steigen, um anderen zu helfen. Trennung vom Partner, Tod eines geliebten Menschen oder die Diagnose „Ich bekomme ein behindertes Kind“ können Krisenauslöser sein. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Problem und einer Krise?

Probleme sind meistens schnell geklärt, sie nagen nicht an der Psyche, zumindestens in keinem so großen Ausmaß, und man bekommt sie oft alleine gelöst. Krisen dagegen können über Wochen, Monate und Jahre anhalten. Sie sind schwerwiegend, „so schwerwiegend, dass sie Depressionen auslösen können“, und sehr oft benötigt es professionelle Hilfe, um der Krise zu entkommen. Um in unserem Beruf Krisen zu erkennen und richtig danach handeln zu können, gibt es das Krisenverarbeitungsmodell.

Das Krisenverarbeitungsmodell ist wie eine Spirale aufgebaut und besteht aus acht Spiralphasen und 3 Zwischenphasen. Die acht Spiralphasen sind: Ungewissheit, Gewissheit, Aggressionen, Verhandlung, Depressionen, Annahme, Aktivität und Solidarität. Phase acht („Solidarität“) erreicht man sehr selten, in dieser schiebt man seine eigenen Sorgen beiseite und hilft anderen. Beziehungsweise kommt man mit seinen Sorgen zurecht, hat sie verarbeiten können, um damit zu arbeiten z.B. in Selbsthilfegruppen. Die drei Zwischenphasen liegen zwischen Phase eins „Ungewissheit“ und Phase zwei „Gewissheit“ und heißen Unwissenheit, Unsicherheit, Unannehmbarbeit und verdeutlichen den inneren Kampf mit sich selbst, die Ahnungslosigkeit, das Verdrängen und Nichtwahrhabenwollen bis zur Gewissheit.

Bis zur Krise hat das zweite Semester zwar nicht gereicht, aber dennoch hat es ziemlich an den Nerven gezerrt. Teilweise wusste ich gar nicht, wo ich anfangen und aufhören soll. Hier eine Klausur, da eine Hausarbeit und dann noch mein Leben neben der Schule. Ich fand es noch nie so anstrengend, ein Buch zu lesen (ich lese sehr gern) wie in den letzten drei Wochen. Im Fach Deutsch hatten wir nämlich die Aufgabe, ein Buch über einen Menschen mit einer Beeinträchtigung zu lesen und dieses dann anhand einer Inhaltsangabe von maximal einer halben Computerseite aufs Papier zu bringen. Ich hab mir ein Buch ausgesucht mit dem Titel „Wahnsinn im Kopf“. In dem Buch geht es um ein Mädchen, das mit 17 Jahren die Diagnose „Schizophrenie“ bekommt und mit ihren Eltern bis ins Erwachsenenalter gegen die Krankheit kämpft. Sehr empfehlenswert. Dennoch macht es kein Spaß, ein Buch zu lesen, wenn man es mehr oder weniger unter Zwang tun muss.

Wo einige meiner Klassenkameraden sprichwörtlich eine Krise bekommen haben, war bei der Vorbereitung unserer Andacht (die übrigens Pflicht ist und benotet wurde im Fach Religion). Viel Zeit blieb nicht, um diese vorzubereiten und zu proben, und wenn man dann dann ständig nebenbei noch Klausuren schreibt, hat man auch keinen Kopf dafür. Dennoch haben wir sie am 23. Mai super gemeistert und tolles Feedback bekommen.

Jetzt heißt es für mich und den Rest meiner Sozialassistentenklasse des Evangelischen Johannesstifts durchatmen, denn in dieser Woche wurden die letzten Klausuren geschrieben, und Leute – BALD SIND SOMMERFERIEN! Mit diesen vorfreudigen Gedanken verabschiede ich euch bis zum nächsten Mal. Liebe Grüße, Candy

3. Street Art Voting

Heute startet unser 3. Street Art Voting! Ihr seid gefragt: Welches der drei eingesandten Bilder ist am schicksten und überzeugendsten und soll zusammen mit den Gewinnerbildern der anderen Voting-Runden auf unsere neuen SOZIALE BERUFE-T-Shirts? Unten geht’s zur Abstimmung. Und unter kann-nicht-jeder.de könnt ihr selber Street Art Bilder gestalten und für’s 4. Voting einsenden. Viel Spaß dabei!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welches Bild gefällt euch am besten?

  • weil Menschen unterstützen einfach Spaß macht (63%, 141 Stimmen)
  • weil es schön ist und Spaß macht, sich für andere Menschen zu engagieren (34%, 75 Stimmen)
  • weil ein Kinderlachen das Schönste auf der Welt ist (3%, 7 Stimmen)

Abgegebene Stimmen: 223

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Freiwilligendienst in der Slowakei

Eine Kollegin und ich an Halloween

Hannes (20) macht sein Diakonisches Jahr im Ausland in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Von Mathe unterrichten bis Weihnachtsengel basteln hat er alles schon gemacht – und dabei gelernt, das Leben lockerer zu sehen. „Was, du gehst in die Slowakei? Weißt du denn, was du dir da antust?“, fragten meine Freunde. Ja, ich dachte, dass ich es wüsste. Ich erwartete Trabants, Plattenbauten und eiskaltes Wetter. Doch als ich in der Slowakei ankam, fuhren mir stattdessen VWs und BMWs entgegen. Von Kälte war bei gefühlten 30°C im Schatten nichts zu spüren. Und Plattenbauten? Nicht vorhanden! Hatte ich mir etwa das falsche Land ausgesucht? Ich wollte doch in den Osten, mich gegen Eisbären wehren, nebenbei noch die Welt retten! Weiterlesen