Hallo liebe Community! Wie ich euch ja bereits im letzten Eintrag berichtet habe, stand mir diese Woche ein sogenannter Praxis-Anleiter-Tag in meiner Ausbildung im Bethesda Krankenhaus Bergedorf bevor. Nun habe ich ihn endlich hinter mir und mein Herz fühl sich um einen riesigen Steinbrocken erleichtert. Ich war am Abend zuvor super nervös und habe ständig im Kopf den korrekten Ablauf eines Braunülen-Verband-Wechsels oder die zu beachtenden Punkte beim Richten einer Antibiose wiederholt. Ich wollte auf keinen Fall einen entscheidenden Handschuhwechsel vergessen, um dadurch Minuspunkte in Sachen Hygiene zu kassieren!
Am Vortag hatte ich mir einen kleinen Wagen vorbereitet, auf dem sich alle wichtigen Utensilien befanden: frische Bettbezüge, Patientennachthemd, Waschschüssel, Zahnbürste, Handschuhe, Händedesinfektionsmittel, Wäschesack als Abwurf, Blutdruckmessgerät…. und vieles mehr! So kam ich also am Prüfungstag bereits super nervös auf Station, hörte die Übergabe noch mit an, doch sprang gleich danach auf, um mir noch einmal die Medikamente im Schrank anzuschauen, die ich gleich für meinen auserwählten Patienten vorbereiten musste. Um 7 Uhr stand ich dann, mit perfekt vorbereitetem Wagen, nervös im Flur der Station herum und wartete auf eine der zwei Hauptpraxisanleiterinnen unseres Krankenhauses. Eine von ihnen kam… und es ging los.
Zunächst gab ich ihr eine kurze Übergabe meines Patienten, diese sollte so aufgebaut sein wie eine normale Übergabe auf Station. Danach ging es an die Medikamente: vorbereiten und zusätzlich noch eine Antibiose vorbereiten…. Handschuhe nicht vergessen! Dann ging es ans Blutzuckermessen… Einwirkzeit des Hautdesinfektionsmittels beachten! Vor Beginn der Körperpflege erstmal: Vitalzeichenkontrolle und Entleerung des Blasenkatheterbeutels. Nun ging es an die Gesichtspflege: bloß die Patientenressourcen fördern! Mein Patient konnte sein Gesicht super alleine waschen.
Nach dieser Tat folgte das Anreichen des Frühstücks… Andicken des Kaffees war hier oberste Priorität, da der Patient unter Schluckstörungen litt. Während aller Tätigkeiten saß die Hauptpraxisanleiterin auf einem Stuhl im Patientenzimmer und schrieb immerzu fleißig mit, was ich gerade tat. Ich war sehr nervös, da ich es immer hasse, wenn mir einer beim Arbeiten so genau auf die Finger schaut! Keine vergessene Händedesinfektion wurde übersehen!
Schließlich machte ich mit der Anleiterin zusammen eine Pause. Wir saßen in unserer Cafeteria und unterhielten uns ganz nett, doch trotzdem blieb eine leichte Anspannung bei mir bestehen, denn nach der Pause ging es in Runde zwei: Pflege des restlichen Körpers + Prophylaxen: Rücken mit Frischegel massieren zur Pneumonie (=Lungenentzündung) -Prophylaxe, Mobilisation des Patienten an die Bettkante, Bewegungsübungen mit den Füßen zur Thromboseprophylaxe…. ganz zum Schluss kam der Braunülen-Verband und der Patient, sowie auch ich waren k.o. 😀
Anschließend musste ich alles noch in der Pflegedokumentation aufschreiben und war nun gespannt auf das Feedback…. Fazit: Ich habe super gut gearbeitet, lediglich beim Verbandswechsel ist mir ein kleine Fehler bezüglich Handschuhwechsel passiert. Ansonsten wurde ich sehr gelobt, was mich total stolz gemacht hat 🙂 Doch was ich noch besser fand: Die Praxisanleiterin erzählte mir, dass mein Patient, als ich kurz nicht im Zimmer war, total von mir geschwärmt hat wie toll ich doch meine Arbeit machen würde! Darüber freute ich mich fast mehr, als über das positive Feedback-Formular 😉 Liebe Grüße, eure Svenja
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