DEKV-Fotowettbewerb: Das sind die Nominées II

Tim Matlok (21), Krankenpflege-Azubi  im Stift Bethlehem in Ludwigslust, hat mit fünf Klassenkameraden am DEKV-Fotowettbewerb „Mein Bild von Pflege“ teilgenommen. Das teils farbige, teils schwarz-weiße Motiv zum Thema Fachkräftemangel ist jetzt in der Endrunde!

 

Eigentlich war es die Idee seiner Lehrerin, mit der Klasse beim Fotowettbewerb mitzumachen. Aber als Tim und seine Klassenkameraden dann in Gruppen eingeteilt waren und das Brainstorming für das perfekte Motiv losging, fing er ganz schnell Feuer! „Es hat richtig Spaß gemacht und wir waren total ehrgeizig dabei!“, erzählt der 21jährige, „Erst wollten wir was ganz Außergewöhnliches und Schwieriges machen, aber das ließ sich nicht umsetzen.“ Manchmal sind die einfachen, spontanen Ideen eben doch die besten. Tim hat sich mit seiner Gruppe schließlich für ein Motiv entschieden, auf dem fünf Patienten in Nachthemden eine Krankenpflegerin „auf Händen tragen“. Der „Patient“ in der Mitte (mit zugepflastertem Auge) ist er selbst! Eine Bekannte hat das Bild dann noch nach den Wünschen der Schüler bearbeitet, sodass die Patienten schwarz-weiß zu sehen sind, die Krankenpflegerin in Farbe.

Das nominierte Motiv heißt „Leid tragen“. „Wir haben da ganz bewusst einen Widerspruch eingebaut“, erklärt Tim, „eigentlich ertragen ja die Patienten das Leid, aber hier tragen sie das Pflegepersonal. Wir wollen damit auf den Fachkräftemangel aufmerksam machen. Die Zeit für Aufmerksamkeit für die Patienten bleibt auf der Strecke, weil zu wenige Pflegefachkräfte zur Verfügung stehen. Der Patient ist froh, dass es überhaupt noch ein paar wenige gibt, die er symbolisch dann auf Händen trägt.“

Auch auf dem DEKV-Azubi-Kongress „zukunft: pflegen + begleiten“, an dem er mit seiner Klasse teilnimmt, will Tim zum Thema Fachkräftemangel mitdiskutieren. „Man sollte in der Pflege mehr auf die Menschen achten“, findet er, „Krankenpflege ist keine Industrie!“ Schließlich ist will er Krankenpfleger werden, weil ihm der Umgang mit Menschen so viel Spaß macht. Eigentlich wollte er zwar Soziale Arbeit studieren, aber der Notendurchschnitt hat nicht gereicht. Beim Freiwilligen Sozialen Jahr im Krankenhaus hat Tim dann festgestellt, dass Krankenpflege genau das Richtige für ihn ist: „Männer sind da gern gesehen, wegen ihrer  Körperkraft. Und ich finde es toll, dass die Patienten so dankbar sind für das, was wir tun. Selbst die paar Meckerheinis kriege ich besänftigt – ich bin extrem belastbar.“ Das hört sich gut an. Wenn schon wenige Pflegekräfte – dann bitte lauter solche wie Tim!