„Man ist meistens nur durch Nachdenken unglücklich.“ (Joseph Joubert) Wer zu viel denkt und zu wenig redet, der handelt eingeschränkt und verunsichert sich selbst. Sicherlich sollte man nicht unbedacht reden oder handeln, aber dennoch ist es wichtig, mit anderen Menschen darüber zu kommunizieren, was einen beschäftigt. So findet man leichter Lösungen oder merkt vielleicht, dass man eine Sache etwas zu engstirnig oder zu locker sieht.
Hallo ihr Lieben, wie ihr in meinem letzten Eintrag lesen konntet, befand ich mich in meinem Freiwilligen Sozialen Jahr in der integrativen KiTa „Elfriede Westphal“ in einer Krise. Diese wurde dadurch ausgelöst bzw. verstärkt, dass ich das obige Zitat nicht beherzigt habe. Ich habe versucht, die eingegangene Kritik und die damit verbundene Unsicherheit meinerseits alleine mit mir selbst auszumachen und bin dadurch völlig aus dem Gleichgewicht geraten.
Jetzt, nach dem Gespräch mit meiner Chefin und anschließend mit meinem Team, ist der Knoten geplatzt. Ich fühle mich wieder so wohl wie zuvor, bin entspannt und genieße die Zeit mit den Kindern. Innerhalb von wenigen Tagen habe ich mein Gleichgewicht wieder gefunden und einen deutlichen Wandel in meine alte Rolle zurück vollzogen – und das einzig und allein durch reden.
Wäre ich diesen Schritt schon vorher gegangen, hätte sich „meine kleine Krise“ wahrscheinlich gar nicht so zugespitzt, denn während der Gespräche wurde deutlich, dass ich mich durch mein vieles Nachdenken in die Situation rein gesteigert habe und mich somit selbst unglücklich gemacht habe. Neben den Erziehern kamen auch zwei Eltern auf mich zu, die mir diese Schlussfolgerung nochmal bestätigt haben. Eine Mutter, die meinen Blog gelesen hatte, sagte mir, dass die Eltern ja nur Momentaufnahmen mitbekämen und dass ich mir diesbezüglich ein dickeres Fell zulegen müsse. Ich wisse ja selber, was ich mit den Kindern und für sie leiste. Kurz darauf kam ein Vater auf mich zu und sagte Ähnliches. Auch dass er es eher schade fände, dass ich morgens im Frühdienst nicht mehr auf dem Sofa säße und mich um die nörgeligen Kinder und die Eltern kümmere, während der andere FSJler mit den anderen spiele. Diese Rückmeldungen haben wirklich geholfen und mir gezeigt, dass ich bei der nächsten ähnlichen Situation nicht ewig grübele, sondern das zeitnah das Gespräch mit meinem Team suchen muss, um solche Folgen wie diesmal zu vermeiden. Für diese Erkenntnis hat es sich vielleicht sogar gelohnt, dass die ganze Situation etwas aus dem Ruder gelaufen ist, denn das passiert mir nicht nochmal! 🙂
Wenn ich jetzt mit den Kindern auf dem Boden liege und kuschele, denn im Winter ist nun mal die Kuschelzeit :-), bin ich unbeschwert und mache ich mir keine Gedanken mehr, ob jemand denken könnte, ich engagiere mich nicht genug oder läge nur rum. Ich genieße es einfach und gebe den Kleinen das, was sie in diesem Moment wollen und brauchen und das ist auch gut so. 🙂
Da ich durch einen Infekt zwei Tage zuhause im Bett lag, habe ich noch nicht so viel Zeit in der anderen Gruppe verbracht und werde ich daher von diesen Erfahrungen erst nächste Woche berichten können. Ich bin gespannt wie es weiter geht und freue mich schon! 🙂 Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und denkt dran: Reden, reden, reden! 🙂 Liebste Grüße, Michelle 🙂
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