Du kannst dich nicht entscheiden, ob du Musikpädagoge bzw. Logopäde oder Sozialpädagoge werden sollst? Mach doch einfach beides! Die Hoffbauer Berufsakademie hat als einziger Anbieter in Deutschland die Bachelorstudiengänge „Musikpädagogik und Musikvermittlung in Sozialer Arbeit“ und „Sprache und Sprachförderung in Sozialer Arbeit“ im Programm. Mehr dazu erzählt Leiterin Dr. Christiane Gerischer.
Was ist das Neue und Besondere an diesen Studiengängen?
Erst mal wird die Soziale Arbeit bei uns als Dualer Studiengang angeboten: zweieinhalb Tage pro Woche Berufsakademie und zweieinhalb Tage Einsatz in der Praxisstelle. Das gibt es sonst nirgendwo. Man kann sich also danach mit einem Studienabschluss UND drei Jahren Berufserfahrung bewerben. Die ersten beiden Jahre wird generalistisch ausgebildet, im dritten Jahr spezialisiert man sich auf ein Arbeitsfeld, z.B. Kinder oder Jugendliche oder Menschen mit Behinderungen.
Und inhaltlich, was ist da das Neue und Besondere?
Wir finden, ein Sozialpädagoge sollte in der Lage sein, seine Klienten nach ihren individuellen Fähigkeiten zu fördern. Da steckt auch der Gedanke der Inklusion dahinter. Nicht jeder ist gleich begabt, jeder hat individuelle Talente. Und mit Musik kann man so viel erreichen: Menschen mit Behinderung bringt sie Lebensfreude, sie kann aber auch Kindern mit Konzentrationsschwierigkeiten helfen. Jeder Mensch, der singen oder ein Instrument spielen kann, erfährt Wertschätzung und spürt: Ich kann was Besonderes. Auch Sprachförderung ist wahnsinnig wichtig, aber es gibt viele Details zu beachten: ein hörgeschädigtes Kind muss man anders fördern als ein zweisprachig aufwachsendes Kind. Das lernt man bei uns.
Wie ist das mit den Praxisstellen, die für diesen Ansatz offen sind, muss man sich da selber drum kümmern oder haben Sie eine Liste mit kooperierenden Einrichtungen?
Wir haben Kooperationspartner, aber noch nicht genug. Wir unterstützen unsere Bewerber bei der Suche nach einer Praxisstelle, aber sie müssen sich auch selber engagieren. Als Praxisstellen kommen zum Beispiel Kitas, Horte, Kinder- und Jugendheime oder Schulen infrage. Wir bilden nicht den klassischen Sozialpädagogen aus, der hinterher im Amt sitzt und Menschen in jedem Lebensalter berät.
Was lernt man denn bei Ihnen genau?
Man lernt singen: Stimmbildung und Chorleitung. Man lernt Gitarre und Klavier spielen, damit man Gesang begleiten kann. Man hat Ensembleunterricht, so dass man eine Band oder ein kleines Orchester leiten kann. Man lernt, Musikstücke für die vorhandenen Instrumente und Vorkenntnisse zu arrangieren und man lernt elementares Musizieren in Gruppen, die gar keine Vorkenntnisse haben. Man kann mit Musik so viel machen! Das sind ja nicht nur die klassischen Percussion-Kurse im Kindergarten, sondern auch mal Body-Percussion oder ein Bilderbuch vertonen oder ein Thema wie „Zahlen“ musikalisch umsetzen.
Sind Ihre Studiengänge denn zu vergleichen mit einem normalen Bachelor Soziale Arbeit, decken sie dieselben Lerninhalte ab?
Wir haben dazu ein Gutachten erstellen lassen. Ungefähr 60% der Inhalte des Musik-Bachelors sind Soziale Arbeit, 40% ist die Spezialisierung. Von den Lerninhalten her decken wir auch die Erzieherausbildung und den Bachelor Elementarpädagogik bzw. Bildung und Erziehung in der Kindheit ab.
Was machen Ihre Studienabgänger nach dem Abschluss?
Unser erster Jahrgang wird jetzt gerade fertig. Ein Großteil der Studierenden wird von ihren Praxiseinrichtungen übernommen! Manche wollen erst mal einige Jahre in dem Beruf arbeiten und dann noch einen berufsbegleitenden Master draufsetzen. Da kommt zum Beispiel der Master Musiktherapie, Theaterpädagogik oder Sonderpädagogik infrage.
Und wenn man nicht übernommen wird und sich woanders bewirbt, kann es dann nicht passieren, dass der Personaler fragt: Hä, Musikpädagogik in Sozialer Arbeit, was soll das denn sein?
Stimmt, Personaler kennen sich mit all den neuen Bachelorstudiengängen oft nicht aus. Aber sie können sich ja nach den Modulen erkundigen, die man belegt hat, dann können sie die Fähigkeiten des Bewerbers schon einordnen. Außerdem steht im Abschlusszeugnis auch die Spezialisierung mit drin. Für die Einrichtungen ist ein Sozialpädagoge, der gleichzeitig Musikpädagoge ist, ein großer Gewinn! Musik und Sprache sind beliebte Förderangebote. Die meisten Einrichtungen holen sich einmal pro Woche einen externen Musikpädagogen ins Haus. Wenn sie sagen können „Wir haben die Musikpädagogik jetzt im Haus, ab sofort gibt es täglich Angebote“, sparen sie Geld und haben einen Werbeeffekt.
Vielen Dank, Frau Gerischer! Infos zu den neuen Studiengängen „Bachelor Musikpädagogik und Musikvermittlung in Sozialer Arbeit“ und „Bachelor Sprache und Sprachförderung in Sozialer Arbeit“ findet ihr hier!