Wenn ihr euch für die Arbeit in einer Gemeinde interessiert, solltet ihr euch schon vor dem Studium dort vorstellen und euren Karriereweg gemeinsam mit den Verantwortlichen planen. Es passiert nämlich häufig, dass studierte Sozialarbeiter sich für die Arbeit in der Gemeinde bewerben und dann enttäuscht sind, dass sie das ohne Qualifikation als Diakon gar nicht können. Und wer erst mal im Berufsleben ist, für den ist es schwer, wieder ins Studium zurückzukehren. Also: erst informieren, z.B. hier in unserem Interview mit Prof. Dr. Dziewas vom Theologischen Seminar Elstal zum neuen Studiengang „Freikirchliche Diakonie“. Ein freikirchlicher Diakon ist übrigens nochmal etwas anderes als ein klassischer Diakon.
Herr Prof. Dziewas, für wen eignet sich der Studiengang „Freikirchliche Diakonie“?
Der Ausbildungsweg sieht klassischerweise so aus: Man macht einen dreijährigen Bachelor Sozialarbeit, Sozialpädagogik oder Pflege und anschließend den Master „Freikirchliche Diakonie“. Für viele ist unser Masterstudiengang auch eine Weiterbildung. Wer z.B. schon BWL oder Jura studiert hat und dann „Freikirchliche Diakonie“ draufsetzt, kann später als Manager eines Diakoniewerks tätig sein. Es gibt immer wieder Menschen, die nach einem ersten Ausflug in andere Berufe eine sinnerfülltere Arbeit suchen.
Und wo kann man nach dem Studium „Freikirchliche Diakonie“ außer als Manager eines Diakoniewerks arbeiten?
Das Berufsbild für Diakoninnen und Diakone ist bunt. Die meisten Absolventen werden Kinder- und Jugenddiakon, das kann soziale Arbeit in Brennpunkten beinhalten, vor allem aber die klassische kirchliche Jugendarbeit. Zunehmend bedeutsam wird aber auch der Seniorendiakon – er kann eine Leitungsfunktion in einer Altenpflegeeinrichtung übernehmen oder Seelsorge in Wohngruppen machen. Dann gibt es den Sozialdiakon, der Streetwork, Stadtteilarbeit und politische Arbeit macht. Hier ist eine gute Vernetzung wichtig. Und schließlich gibt es noch den Diakon, der institutionell arbeitet, das heißt er geht ins Management einer Einrichtung, übernimmt z.B. eine Stabsstelle für Personalentwicklung. Und in manchen Gemeinden gibt es auch Diakoninnen und Diakone, die sehr stark im seelsorgerlichen oder pastoralen Aufgabenbereich tätig sind, also auch predigen und Gottesdienste gestalten.
Wie stehen denn die Chancen, nach dem Studium eine Stelle zu finden?
Die Chancen für fertige freikirchliche Diakone sind sehr gut. Wir vermitteln 90 Prozent unserer Absolventen direkt in den Gemeindedienst einer Freikirche – von diesen freikirchlichen Gemeinden gibt es bundesweit über 5.000. Was viele auch nicht wissen: Im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden sind Diakon und Pastor gleichgestellt, das heißt beide sind ordiniert und bekommen das gleiche Gehalt.
Und was ist nun der Unterschied zwischen dem freikirchlichen und dem klassischen Diakonenstudium?
Beim freikirchlichen Diakon spielt der persönliche Glaube und die Kenntnis des freikirchlichen Gemeindelebens eine besondere Rolle. Wer als Diakon oder Diakonin in einer Freikirche arbeiten möchte, kann sich darauf am Besten durch das Studium „Freikirchliche Diakonie“ vorbereiten. Für den Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden ist dieser Studiengang Voraussetzung für die Ordination zum Diakon. Für alle anderen ist unser Studiengang ein Angebot.
Informationen zum neuen Masterstudiengang „Freikirchliche Diakonie“ findet ihr hier (Website des Theologischen Seminars Elstal) oder hier (Facebookseite des Theologischen Seminars Elstal). Der Bewerbungsschluss für den Start im Oktober ist im Juni. Bei einem „Schnupperstudium“ vom 23. bis 25. Juni könnt ihr in den Seminaren des Studiengangs probeweise zuhören, bevor ihr euch entscheidet! Ein Youtube-Video mit den häufigsten Fragen zum Studiengang findet ihr hier.
2 Kommentare Schreibe einen Kommentar