Wie philosophiert man mit Kindern? Erzieherin Laura lernt es im Wahlpflichtkurs (13.2.14)

OLYMPUS DIGITAL CAMERAHallo liebe Community, meine letzte Schulwoche hatte ganze sieben Tage- wieso das? Ich habe am Wochenende einen Wahlpflichtkurs belegt. An der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Alten Eichen belegen wir seit dem 3. Semester pro Halbjahr zwei Wahlpflichtkurse. Diese laufen entweder für jeweils eine Doppelstunde mehrere Wochen lang und sind dem regulären Stundenplan hinzugefügt, oder man kann auch einen Kurs wählen, der an einem Wochenende von Freitag bis Sonntag stattfindet, sodass insgesamt 20 Stunden gearbeitet werden.

An diesem Wochenende habe ich an dem Kurs „Philosophieren mit Kindern“ teilgenommen. Super war, dass wir nur sechs SchülerInnen plus Lehrer waren, denn so war es eine intime und besonders produktive Atmosphäre. Zunächst haben wir uns mithilfe von verschiedenen Methoden einer Definition von Philosophie angenähert, haben philosophische Fragen gesammelt und den genauen Verlauf einer philosophischen Diskussion erarbeitet. Ebenso hat das Theologisieren einen Teil eingenommen, denn dies ist oft eng mit der Philosophie verknüpft und so Fragen wie „Was kommt nach dem Tod?“ werden oft mithilfe von religiösen Ansätzen beantwortet. Außerdem schauten wir einen Film, in dem ein Mann mit einer Schulklasse in unseren Augen ein gelungenes theologisch-philosophisches Gespräch führt.

Danach lernten wir Methoden kennen, mit denen man mit Kindern Einstieg in ein solches Gespräch finden kann. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, ein Bilderbuch vorzulesen und dies als Anstoß zu nutzen, oder man sammelt Sprichwörter zu einem Thema. Genauso kann man Bilder malen oder sich über ein Foto unterhalten. Interessant ist auch, Standbilder zu einem Thema zu entwickeln und daraus ein Gespräch entstehen zu lassen, oder man nimmt ein Gedicht ein Grundlage und noch einiges mehr. Zunächst haben wir all diese Methoden angerissen, indem wir sie uns gegenseitig kurz vorgestellt haben, dann haben wir den letzten Tag dafür genutzt, uns für eine Methode zu entscheiden und sie mit unseren Mitschülern auszuprobieren. Hierbei entstanden einige interessante Gespräche.

Dabei ist als Rolle des Anleiters wichtig, wie man sich verhält, wie viel man sich beteiligt, inwiefern es einem gelingt, auf die Beiträge der Teilnehmer einzugehen, immer wieder zusammenzufassen und gezielt neue Impulse zu geben. Ich habe die Methode des Bildermalens gewählt und zwar insofern, dass ich für jeden aus Papier eine Kopf Silhouette vorbereitete, in die sie jeweils ihre Assoziationen zum Thema „Familie“ malen sollten. Jeder stellte sein Werk kurz vor und dann entstand hieraus ein Gespräch über dieses Thema. Das Feedback, was ich am Ende erhielt, ar weitestgehend gut, jedoch habe ich mich wohl ein wenig zu sehr selbst mit eingebracht, weil ich so viele Ideen hatte, welche Impulse ich unbedingt geben wollte.

Am Ende war es zwar ein auch anstrengendes Wochenende , weil ich auch noch arbeiten musste und auch fies, dass direkt danach wieder Montag kam, aber wir sind uns alle einig, dass wir viel gelernt haben. Nun muss ich noch als Leistungsnachweis einen Text darüber schreiben, wie ich warum mit einer bestimmten Zielgruppe, also z.B. Vorschulkindern ein philosophisches Gespräch durchführen würde.  Auf die erste richtige Durchführung bin ich gespannt! Macht es gut, Laura