Berichtsheft führen, Belegarbeiten schreiben, Probe-Beschäftigungspläne erstellen, …. Oh Mann, selbst in der Ausbildung zum Altenpfleger ist der Schriftkram nicht ganz ohne. Dann habe ich einer Pflegefachkraft bei der Erstellung einer Pflegeplanung über die Schulter geschaut und siehe da, auch im Berufsalltag in der Pflege wird geschrieben was das Zeug hält. Während meiner Ausbildung bin ich bereits bei Dienstübergaben mit Sturzereignisprotokollen, Behandlungsformularen, Einweisungen, Überweisungen, Ernährungsplänen, Schmerzprotokollen, Ein- und Ausfuhrprotokollen, Gewichtsprotokollen, …. konfrontiert worden. Ein Wahnsinn, ein Aufwand und ein Kostenfaktor an Zeit und Geld, welcher doch auch anders genutzt werden kann/könnte.
Am 12. Mai 2014 wurde in ganz Deutschland zum Aktionstag „Rettungspaket Altenpflege“ aufgerufen. Unter anderem für die Entbürokratisierung, aber auch für die Verbesserung von Aus- und Weiterbildung sowie für eine gerechtere Bezahlung standen auch wir, der Diakonie Verein Saalfeld-Rudolstadt und das Diakonische Altenpflegezentrum Rudolstadt/ Bad Blankenburg in Rudolstadt auf der Straße. Ja, so ein Aktionstag ist auch in der Kleinstadt möglich!!! Knapp 40 Pflegerinnen und Pfleger aus 2 Häusern, Geschäftsführung des Altenpflegezentrums, Mitarbeiter des Diakonie Verein Rudolstadt e.V., Mitarbeiter aus Verwaltung und Hauswirtschaft sowie zahlreiche Interessenten aus dem ehrenamtlichen Betreuungsbereich fanden sich für knapp 2 Stunden in Rudolstadt vor der Galeria Rudolstadt, direkt an der Bundesstraße zusammen, sammelten Unterschriften, zeigten Gesicht, informierten über die aktuelle Pflegesituation sowie über das Angebot und die Leistungen der Diakonie in Rudolstadt.
Mit großem Interesse wurde die ganze Aktion von allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, Touristen und Passanten der Stadt verfolgt. Selbst die Lokalpresse stand in nur 15 Minuten vor Ort und befragte Mitarbeiter und Passanten über dieses Thema! Hier ein Auszug aus der Lokalen Presse:
Aktionstag zur Pflege in Rudolstadt
Rudolstadt. „Wir erleben tagein, tagaus, dass sich die Patienten beklagen, weil wir zu wenig Zeit für sie haben. Aber es geht nicht anders. Wir hätten mehr Zeit, wenn es nicht so viel Bürokratismus gäbe.“ Brigitte Krull, Leiterin der Sozialstation des Diakonievereins Rudolstadt, weiß, wie es um die Pflege hierzulande bestellt ist. Zu wenig Zeit, zu wenige Leute, schlecht bezahlt. Das muss sich ändern.
Aus diesem Grund hatten sich am Montag etwa zwei Dutzend Mitarbeiter der Diakonischen Altenhilfezentren in Rudolstadt und Bad Blankenburg sowie des Diakonievereins dem bundesweiten Aktionstag zur Pflege angeschlossen. „Wir wünschen uns, dass der Beruf mehr wertgeschätzt wird“, so die Leiterin der beiden Häuser mit jeweils 60 Bewohnern. Die Diakonie bundesweit fordert daher von der Regierung ein Rettungspaket für die Altenpflege.
Heike Enzian / 13.05.14 / OTZ
Ich frage: Was hat sich geändert? Bis dato bei uns nichts. Habt Ihr schon Neuerungen oder Veränderungen in euren Einrichtungen oder Sozialstationen in Erfahrung bringen können? Dann schreibt bitte einen Kommentar, ich bin sehr gespannt. Bis bald euer Oliver