Stellt uns eure Fragen zu den Sozial- und Pflegeberufen gerne auf www.facebook.com/sozialeberufe, per Mail an sozialeberufe@diakonie.de, datengeschützt mit der Messaging-App Smoope unter smoo.pe/diakonie oder per WhatsApp unter 01520-8981477!
Jessica: Ich möchte gerne einen sozialen Beruf im Bereich Kinder- und Jugendhilfe lernen. Leider habe ich keinen Schulabschluss. Geben Sie mir eine Chance?
Hier ein paar Möglichkeiten, die du im sozialen Bereich ohne Schulabschluss hast:
- Es gibt Freiwilligendienste, bei denen du gleichzeitig den Hauptschulabschluss nachholen oder eine erste Qualifikation im Sozial- und Pflegebereich machen kannst. Zum Beispiel das FSJ 4 YOU oder FSJ 4 CARE.
- In Baden-Württemberg kannst du die Ausbildung zum Alltagsbetreuer auch ohne Hauptschulabschluss machen – den bekommst du zur bestandenen Prüfung dazu! Infos hier. Danach geht‘s mit einer Helferausbildung
- Auch den Kurs zum Betreuungsassistenten kannst du oft ohne Schulabschluss machen. Die Voraussetzungen unterscheiden sich aber, manchmal wird doch mehr verlangt, z.B. ein Vorpraktikum. Infos hier.
- Im Bereich Pflegeassistenz/Pflegehilfe musst du ganz genau hinschauen: Es gibt Kurse für Pflegeassistenten/Pflegehelfer auch ohne Schulabschluss, nach denen du direkt in der Pflege arbeiten kannst, B. bei den Johannitern. Die sind aber nicht zu verwechseln mit den ein- bis zweijährigen staatlich anerkannten Ausbildungen zum Pflegeassistenten bzw. Pflegehelfer, mit denen du wesentlich besser qualifiziert bist. Die Voraussetzungen zu den staatlich anerkannten Ausbildungen sind unterschiedlich, manchmal geht es auch ohne Schulabschluss wie z.B. in der Ev. Berufsschule des Rauhen Hauses in Hamburg. Dort musst du nur mindestens 17 Jahre alt und gesundheitlich fit sein, um anfangen zu können.
- Hauswirtschaft ist eine Ausbildung, für die zwar oft Azubis mit Hauptschulabschluss eingestellt werden, da es aber keine einheitliche Regelung über die Voraussetzungen gibt, ist sie theoretisch auch ohne Hauptschulabschluss möglich.
Christian: Ich habe einen Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Ausbildung als Maler. Leider kann ich diesen Beruf nicht mehr ausüben. Ich bin jetzt in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung beschäftigt, wo ich eine Stelle angeboten bekommen habe, aber ich muss berufsbegleitend eine Erzieherausbildung machen. Doch mit meinem Abschluss geht das ja nicht. Ich liebe es wirklich in diesem Beruf zu arbeiten. Habt ihr vielleicht einen Rat für mich?
Hallo Christian, du müsstest an einer Abendschule den Mittleren Schulabschluss nachholen und dann die Grund-Ausbildung zum Sozialassistenten/Sozialpädagogischen Assistenten/Kinderpfleger (heißt in jedem Bundesland anders) machen, um danach in die Erzieher-Ausbildung einzusteigen. Es wäre ein langer Weg, aber wenn du das willst, wirst du es sicher schaffen! Ansonsten haben wir alle Infos für Quereinsteiger hier gesammelt: http://www.soziale-berufe.com/special-quereinsteiger und alle Infos zum Einstieg mit Hauptschulabschluss hier http://www.soziale-berufe.com/special-mit-hauptschulabschluss-die-sozial-und-pflegeberufe.
Michelle: Ich wohne in NRW, arbeite ehrenamtlich beim DRK und möchte per Quereinstieg Heilerziehungspflegerin werden. Wo kann ich das machen, welche Voraussetzungen gibt es und gibt es eine Ausbildungsvergütung?
Wir freuen uns, dass du dich für einen Quereinstieg in die sozialen Berufe interessierst! Es gibt in unserer Branche sehr viele Quereinsteiger und das sind meist unsere zufriedensten Mitarbeiter, weil sie nun machen, was sie wirklich wollen. Alle Infos für Quereinsteiger haben wir hier für dich zusammengetragen: http://www.soziale-berufe.com/special-quereinsteiger
In unserem Ausbildungsstätten-Navigator unter www.soziale-berufe.com/ausbildungsstaetten-navigator kannst du unsere Ausbildungsstätten für Heilerziehungspfleger in NRW recherchieren und wirst zu deren Websites weitergeleitet, wo du die Voraussetzungen einsehen kannst. Da es bei der Heilerziehungspflege sehr, sehr unterschiedlich ist, weil es nicht wie bei der Altenpflege ein Gesetzt gibt, das den Zugang regelt, kann ich das nicht allgemeingültig beantworten.
Deine ehrenamtliche Arbeit beim DRK klingt in einer Bewerbung sicher gut!
Bei den meisten HEP-Ausbildungen bekommst du kein Geld, weil es eine schulische Ausbildung ist, bzw. erst im dritten Jahr, dem Praxisjahr bekommst du Geld. Es gibt aber erste Ausnahmen (duale Ausbildungen mit Vergütung). Folgende sind mir bekannt: Diakoniewerk Oberlausitz 380 Euro im Monat, Hephata Berufskolleg je nach Ausbildungsjahr 793 bis 953 Euro im Monat, Ev. Fachschule für Heilerziehungspflege Schwäbisch Hall 900 bis 1090 Euro im Monat, Stiftung Neinstedter Anstalten 906 Euro im Monat (für eine 20-Stunden-Teilzeitstelle). Die Links zu den Einrichtungen findest du hier www.soziale-berufe.com/heilerziehungspfleger-in in der linken Spalte.
Andere Berufe findest du unter www.soziale-berufe.com/alle-berufe. Mit behinderten Menschen arbeitest du auch als Erzieher mit Schwerpunkt Inklusion, als Diakon, Ergotherapeut, Arbeitserzieher, uvm.
Eileen: Ich besuche das sozialwissenschaftliche Gymnasium und bin auf der Suche nach einem Praxisunternehmen für einen dualen Studiengang bei der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) im Sozialwesen. Wo kann ich mich bewerben?
Bei der DHBW kannst du eine Liste mit Praxisunternehmen bekommen, mit denen die Studiengänge häufig kooperieren. Es wäre am einfachsten, sich dort zu bewerben, weil die Unternehmen dann schon wissen, wir so ein dualer Studiengang mit Praxisausbildung funktioniert. Die Studienberatung der DHBW kann dir sicher auch weiterhelfen. Ansonsten kannst du auch bei allen diakonischen Ausbildungsstätten anfragen, ob sie dir einen Praxisplatz anbieten können – das entscheidet jede Einrichtung selbst. Bereite dich aber darauf vor, dass die Ausbildungsstätten evtl. noch keine Erfahrung mit solchen dualen Studiengängen haben und du genau erklären musst, wie das abläuft und wie genau du deine praktische Ausbildung wahrnehmen könntest. Unsere Ausbildungsstätten findest du hier: http://www.soziale-berufe.com/ausbildungsstaetten-navigator/.
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