Zurzeit absolvieren 30 Kosovaren ihre Altenpflege-Ausbildung in der Evangelischen Heimstiftung. 15 weitere kommen im Herbst 2018 dazu. Für den Ausbildungsbeginn im Herbst 2019 rechnet der Träger mit 27 jungen Menschen, die bereits vorbereitende Deutschkurse in ihrer Heimat besuchen. Die Kosovaren kamen über das Projekt „Altenpflege-Ausbildung für junge Menschen aus dem Kosovo“ der Diakonie Württemberg an ihren Ausbildungsplatz bei der Ev. Heimstiftung. Besjana Radoniqi ist eine der Teilnehmerinnen, die schon in der allerersten Runde dabei war, und jetzt ihren Abschluss gemacht hat.
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Ich heiße Besjana Radoniqi, bin 22 Jahre alt, komme aus dem Kosovo und arbeite derzeit in Tübingen im Luise-Wetzel-Stift. Eigentlich wollte ich im Kosovo Physiotherapie studieren, um in Zukunft auch einen Arbeitsplatz zu finden. Aber es gab keine Plätze mehr. Die beste Lösung war es, nach Deutschland zu kommen und mit der Ausbildung als Altenpflegerin anzufangen, um Pflegefachkraft zu werden. Das heißt, ich habe an die Zukunft gedacht und daran wie ich ein gutes Leben haben kann.
Für mich war es gar nicht einfach, als 19-Jährige mein Heimatland zu verlassen. Obwohl ich weit weg von meiner Familie, meinem Freund und meinen Freunden bin, bin ich immer noch in Gedanken und mit dem Herzen dort. Als ich hierher kam, waren alle nett, auch die Kollegen, insbesondere meine Chefin. Sie hat mir sehr mit der Wohnung, mit allen möglichen Verträgen und mit vielen anderen Sachen geholfen. Sehr schön fand ich es am Anfang, dass fast alle Bewohner sehr dankbar waren. Egal, ob ich wenig oder viel gemacht habe, sie haben immer „Danke“ gesagt. Schwierig fand ich jedoch die deutsche Sprache und die Leute, die Schwäbisch gesprochen haben. Es war auch nicht einfach für mich, dass ich an den ersten Tagen keine Internetverbindung hatte und somit keinen Kontakt mit meiner Familie hatte. Ich habe mich, seit ich in Deutschland bin, schon sehr verändert. Es war nicht so einfach in einem anderen Land zu leben. Ich konnte nicht so gut Deutsch und jetzt haben sich meine Sprachkenntnisse verbessert. Ich konnte nicht so viel Schwäbisch verstehen, jetzt kann ich es verstehen. Vom Lernen her habe ich sehr wenig verstanden und jetzt lerne ich viel mehr und verstehe viel mehr. Ich bin selbstbewusster geworden! In Deutschland möchte ich gerne mehr Altenpfleger sehen, wir brauchen viele junge Leute in der Pflege. Deshalb möchte ich gerne allen zukünftigen Altenpflegern noch etwas sagen: Macht bitte diesen Beruf mit Herzen, es lohnt sich einfach, den Leuten zu helfen.
Besjana (22): „I have changed a lot since I am in Germany“
“My name is Besjana Radoniqi, I’m 22 years old, I’m from Kosovo and I’m currently working in Tübingen in the Luise-Wetzel-Stift. Originally, I wanted to study physiotherapy in Kosovo in order to find a job. But I couldn’t find any. The best solution was to come to Germany and start my traineeship to become a geriatric nurse. I did this because I worried about the future and asked myself how I could have a good life.
It was not easy for me to leave my home country as a 19-year-old. Although I am far away from my family, my boyfriend and my other friends, I am still with them in my thoughts and in my heart. When I came here, everyone was nice, including my colleagues, and especially my boss. She has helped me a lot with my apartment, with all sorts of documents and with many other things. From the very beginning I loved that almost all the residents in the old people’s home I work at were very grateful. Whatever I did help them with, they always said „thank you“. However, I found the German language and especially the Swabian dialect very difficult. It was also not easy for me that I had no internet connection during the first days and couldn’t get in touch with my family.
I have changed a lot since I’m in Germany. At the beginning, it was not easy to live in another country. I did not speak German very well and now my language skills have improved. I could not understand so much Swabian, now I understand more. I didn’t understand most of the theory lessons in the nursing classes, but I have learned a lot since and understand a lot more right now. I have become more self-confident! I would like to see more geriatric nurses in Germany, we need many young people in care taking jobs! I would like to say something to all future nurses: Please do this job with your heart, it is important to help people.”