Hallo liebe Community! Seit Ende letzter Woche läuft mein praktischer Einsatz im Ambulanten Pflegedienst des Deutschen Roten Kreuzes in Hamburg Bergedorf. Er gehört zu meiner Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin im Bethesda Krankenhaus Bergedorf . Bereits in der letzten Schulwoche war ich sehr nervös und verknüpfte mit „häuslicher Pflege“ immer mehr negative Gedanken: „Pflegen auf die Minute genau“, „Zwei Minuten Zeit für einen Patienten“, „Unzureichende pflegerische Mittel zur Verfügung“…. Die allgemein Vorfreude in meinem Kurs hielt sich also eher in Grenzen.
Mittlerweile, nach ganzen 4 Tagen Arbeitserfahrung, kann ich allerdings sagen, dass es ganz das Gegenteil aller schlechten Gedanken ist. Morgens gegen halb 7 werde ich von der mir zugeteilten Krankenschwester mit dem Auto abgeholt. „Arbeitsweg“ sind daher für mich ganze 10 Minuten. Danach fahren wir alle Patienten ab, die zur Tour 1 des „Roten Teams“ gehören. Nach dieser Struktur sind die einzelnen Haushalte je nach Lage, aber auch pflegerischem Aufwand, eingeteilt.
Bereits nach einigen Tagen kennt man die Gewohnheiten und festgelegten Aufgaben, wodurch ich nun schon viele Tätigkeiten selbst erledigen kann. Vom Frühstück zubereiten über Körperpflege bis hin zum Blutzucker messen oder Tabletten stellen. Jeder Klient, wie es im ambulanten Pflegedienst richtig heißt, hat seine individuellen Maßnahmen, die er „eingekauft“ hat und für die einzeln bezahlt werden muss. Hektik kommt hierbei kaum auf, denn die Pflegekräfte kennen ihre Aufgaben und haben die nötige Routine, um alles in der vorgegebenen Zeit (und wir sprechen hier wirklich von genauen Minutenangaben!) ordentlich und sauber zu erledigen. Meist ist nach hinten noch etwas Luft, sodass man auch noch einen netten Plausch mit dem einen oder anderen Klienten halten kann.
Ich finde es sehr schön, dass mit der Zeit wohl eine gewisse Vertrautheit zwischen Klient und Pflegekraft eintritt, da es doch meist die gleichen Gesichter sind, die zu gewissen Uhrzeiten die Pflege übernehmen. Man kennt sich. Erzählt. Tauscht Neuigkeiten aus. Und arbeitet nebenher mit den vorhandenen Materialien, die meist gar nicht so dürftig sind, wie ich es mir zunächst vorgestellt habe. So haben die meisten Pflegebedürftigen ein elektrisches Bett, Windelhosen oder Vorlagen, sowie behindertengerechte Toiletten oder Rollatoren. Dies erleichtert die häusliche Pflege ungemein. Ich bin auf weitere 4 Wochen in der Ambulanten Pflegedienst gespannt und werde euch auf dem Laufenden halten! Liebe Grüße, Svenja
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