Hallo liebe Community, heute möchte ich mit euch über ein Thema reden, was immer noch für sehr viele ein Tabu ist, da sie sich damit nicht beschäftigen möchten, weil es Unsicherheit, Angst und Traurigkeit in uns auslösen kann. Es geht um Tod und Trauer. Dieses Thema wundert sicher einige in der Erzieherausbildung, da man doch bei der Arbeit eines Erziehers oder einer Erzieherin in erster Linie an eine lebensfrohe und bunte Tätigkeit denkt. Jedoch gehört zum Leben genauso der Tod und auch wenn wir uns alle voller Gesundheit erfreuen dürfen, bleibt es nicht aus, sich auch damit zu beschäftigen.
Wir behandeln dieses Thema im Rahmen unseres Religionsunterrichts in der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Alten Eichen . Bereits als wir vor den Sommerferien erfuhren, dass dies im neuen Semester unser Thema sein würde, fühlte ich einen Kloß im Hals. Das Thema Sterben, Verlust und Trauer löst vermutlich in uns allen mindestens eine Erinnerung aus, an eine Beerdigung auf der wir einmal gewesen sind oder an einen geliebten Menschen, den wir verloren haben, und so geht es auch mir. Bereits als Kind habe ich einen der Allernächsten verloren und wenn ich heute versuche, mich an das Gefühl zu erinnern, das ich damals gespürt habe, dann fällt mir das sehr schwer. Ich erinnere, dass alles wie in einem Theaterstück an mir vorbei zog und ich erinnere meine weinende Familie. Letzteres ist für mich damals das Bedrückendste gewesen.
Ich bin sehr gespannt, zu erfahren, wie Kinder trauern und wie man auf diese Kinder am besten zugeht. Wir haben gelernt, dass es spezielle Bilderbücher für Kinder gibt, die trauern oder auf andere Weise mit dem Tod konfrontiert werden. Genauso für alle anderen Kinder, da die meisten von ihnen irgendwann Fragen über den Tod stellen. Unsere Lehrerin hat uns ein Buch vorgelesen mit dem Namen „Ente, Tod und Tulpe“. Es ist die Geschichte einer Ente, die eines Tages dem Tod begegnet, der ihr sagt, er liefe schon sehr lange hinter ihr her. Die beiden freunden sich an und unternehmen vieles gemeinsam und der Tod erscheint dem Leser, obwohl seine bildliche Darstellung schon ein wenig gruselig ist, gar nicht mehr so böse. Eines Tages liegt die Ente ganz ruhig da und atmet nicht mehr, da trägt der Tod sie liebevoll zum Fluß und lässt sie davon gleiten. Ich gebe zu, das hat mich sehr berührt. Ich finde jedoch den Fluß tatsächlich eine schöne Darstellungsform des Todes für Kinder, da er aussagt, der Weg geht weiter, nur anders. Und wir brauchen keine Angst vor dem Tod zu haben.
Puh, das ist, obwohl sehr interessant, kein leichtes Thema! Unser weiterer Plan für das Semester ist, dass wir uns mit Einrichtungen wie Kinderhospiz oder Bestattungsinstitut beschäftigen werden. Ich bin gespannt und habe bereits jetzt Respekt davor, in meiner späteren Arbeit mit sterbenden und trauernden Menschen zu arbeiten. Hier ist eine intensive Auseinandersetzung und Vorbereitung wichtig. Aus diesem Grund ist die Auseinandersetzung mit Tod und Trauer im Rahmen des Religionsunterrichts in der Erzieherausbildung sehr sinnvoll und eine gute Vorbereitung für uns und zudem ein Anstoß, der uns auch persönlich weiter bringt, denn ich weiß nicht, ob ich ohne meine Klasse und meine Lehrerin an meiner Seite den Mut gefunden und den Austausch erfahren würde, die für diese Thematik sehr hilfreich sind. Macht es gut, Laura.
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