Meine kostbare Freizeit

Hallo liebe Community, nun bin ich seit zwei Wochen wieder im Krankenhausalltag im Bethesda Krankenhaus Bergedorf integriert und noch sind meine anfänglichen Befürchtungen nicht bestätigt worden. Die Gedanken kommen mir eigentlich vor fast jedem Praxiseinsatz: Wirst du deine Freizeit trotz anstrengender Stationsarbeit richtig nutzen können? Wirst du nicht nach der Arbeit meist zu müde sein, um noch etwas zu unternehmen? Wie gestaltest du die freien Tage unter der Woche, wenn alle anderen Freunde arbeiten müssen? Was kannst du vor dem Spätdienst erledigen, anstatt den ganzen Morgen nur darauf zu warten, endlich zur Arbeit fahren zu können?

Das ist ein Beispiel, dass ihr euch mal vorstellen könnt, was mir noch immer, trotz mittlerweile einjähriger Erfahrung als Azubi, Kopfzerbrechen bereitet. Zu Beginn meiner Ausbildung hatte ich das noch nicht so gut im Griff: Häufig war es dann wirklich so, dass ich nach dem Frühdienst zu Hause war und den Tag irgendwie rumgebracht habe, weil ich einfach viel zu erschöpft war, mich noch groß zu betätigen. Auch vor dem Spätdienst habe ich nie wirklich etwas geschafft. Auf Dauer kann sowas wirklich frustrierend sein, vor allem wenn man sich vorstellt, dass man nach dem Examen ja nur noch im Schichtdienst tätig sein wird und sein Leben trotzdem auf die Reihe bekommen muss!

Doch zum Glück hat sich dies mit dem Jahr Erfahrung eingependelt. Ich bin allgemein am Nachmittag nicht mehr so müde, weil man sich einfach an die körperlich anstrengende Arbeit gewöhnt, was schonmal eine bessere Grundvoraussetzung darstellt. Nach dem Frühdienst mache ich dann Nachmittags gerne Yoga, um mich zu entspannen und meinem Rücken etwas Gutes zu tun. Auch koche und backe ich sehr gerne und achte dabei vor allem auf eine gesunde und ausgewogene Kost, da ich der Meinung bin, dass man wirklich einfach „ist, was man isst“. Der wöchentliche Gang zum Bio-Laden, regelmäßige Internetrecherche nach neuen Rezepten und immerzu frisches Obst und Gemüse sind für mich also selbstverständlich.

Ein weiters Hobby ist für mich das Lesen und auch Schreiben (immerhin schreibe ich auch fleißig hier im Blogg 😉 ). Vor allem Abends, wenn ich vom Spätdienst heimkomme, genieße ich es, mich mit einer schönen Tasse Yogi-Tee ins Bett zu legen und einfach nur noch ein Paar Seiten in einem Psychothriller zu lesen (die mag ich am liebsten 😉 ). Ansonsten schreibe ich gerne Kurzgeschichten, wobei ich auch schon an diversen Literaturwettbewerben (teilweise erfolgreich) teilgenommen habe. Auch dieses Jahr habe ich die Gelegenheit bekommen, dass ich am 24. Dezember im Bethesda Krankenhaus eine selbstverfasste Weihnachtsgeschichte in unserem sogenannten „Raum der Stille“, wo normalerweise Gottesdienst gehalten wird, vorlesen darf. Diese wird dann über einen Lautsprecher auf die Fernseher in allen Patientenzimmern im ganzen Krankenhaus übertragen, sodass auch die immobilen Patienten davon profitieren können.
Mehr dazu im nächsten Blogg 😉 Habt einen schönen Advent! Liebe Grüße, Svenja

Meine ersten Spätschichten

Liebe Community! Ich habe lange nichts von mir hören lassen, aber es war so viel los die letzten Wochen ! In der Berufsschule, sowie auch in der Praxis. So vieles gelernt. Ich hatte meine ersten Spaetschichten. Ich war so aufgeregt, wusste ja nicht wie es ablaufen wuerde. Aber es war toll. Ich genoss meine Spaetschichten sehr! Ich dachte zuerst, dass es unglaublich anstrengend werden wuerde, hatte mich nervlich auch auf alles vorbereitet. Aber es lief wunderbar.
Natuerlich hatte man hier und dort mal etwas vergessen. – Kleinigkeiten –
Jedoch machte dies keine grossen Probleme. Was man in der ersten Spaetschicht vergessen hatte, machte man dafuer in der naechsten erst recht.

Auch die Berufsschule wird immer interessanter. Wir hatten letzte Woche zwei Schueleraktionstage – kulturelle und interkulturelle Pflege. Dort waren 5 Personen mit jeweiligen verschiedenen Migrationshintergruenden. Sehr interessant, muss man zugeben. Sie erzählten uns etwas von ihren Herkunftslaendern und den dortigen Pflegemöglichkeiten.

Es gibt aus den vergangenen Wochen so vieles zu erzaehlen, dass ich es gar nicht alles in diesen Blogeintrag setzen kann. Ich werde die letzten Wochen mit dem Schreiben aufholen – versprochen ! Lasst es euch gut gehen. 🙂

Endspurt vor Weihnachten

Nun ist der Dezember auch schon fast vorbei und das Ende des ersten Semesters in meiner Sozialassistentenausbildung im Evangelischen Johannesstift Spandau naht. Ab 30.01.2012 gibt es erst einmal 5 Tage Entspannung und dann starten wir hoffentlich gesund und frisch ins zweite Praktikum und somit gleichzeitig ins nächste Semester. Nun aber befinden wir uns gegenwärtig noch im ersten Semester. Und bis wir dieses hinter uns lassen können, stehen noch wenige Klausuren und kleine Tests an. Morgen zum Beispiel schreiben wir eine „Klausur“ im Lernfeld2  „Pflege“. Zurzeit haben wir dort die Themen „Wahrnehmung/ Beobachtung und Körperpflege“. Hier werde ich für euch einige Fragen diesbezüglich klären:

Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Wahrnehmung und Beobachtung? Genau! Wahrnehmen tut man unbewusst – man sieht vielleicht viele Leute gleichzeitig in einer Reihe stehen, aber warum sie dort stehen, würde man vielleicht erst näher erfahren, wenn man die Menschenschlange länger bewusstbeobachtet. Womit nehme ich eigentlich meine Umwelt wahr? Wahrnehmungen nimmt  man mit seinen Sinnen auf – Gehörsinn (hören), Geschmackssinn (schmecken), Sehsinn (sehen), Geruchssinn (riechen) und Tastsinn (fühlen).

Wozu brauch man denn Wahrnehmung und Beobachtung in der Pflege? Diese Sachen braucht man, um genaueres über seine Patienten, Bewohner oder Klienten zu erfahren. Nimmt man zum Beispiel wahr, dass eine Bewohnerin in den letzten Tagen sehr ruhig und zurückgezogen war – fängt man an sie zu beobachten, um zu sehen, woran es liegen könnte. Aber auch Wunden werden zum Beispiel beobachtet – wie geht die Heilung voran, werden sie schlimmer oder gibt es noch andere. Was kann man denn alles wahrnehmen? Zum Beispiel das äußere Erscheinungsbild, Beschwerden (Schmerzen, Unbeweglichkeit), seelische geistige Verfassung (unmotiviert, traurig, zurückgezogen), Verhalten (sucht Kontakt zu anderen Menschen, Beziehung zu anderen Menschen), besondere Rituale (beim Essen, bei der Körperpflege).

Das ist ein Thema, was mich besonders interessiert hat, daher wurde ich ein wenig ausführlicher J. Wisst ihr eigentlich was“ Intertrigoprophylaxe“ ist? Die Intertrigoprophylaxe gehört zur Körperpflege und beschäftigt sich mit der Vorbeugung von Wundsein.  Intertrigo (Wundsein) – Prophylaxe (Vorbeugung). Wichtig ist zu wissen, welche Stellen besonders anfällig dafür sind: das Gesäß, unter der Brust, die Achseln, die Halsfalten, die Bauchfalten. Und wie kann man vorbeugen? Wichtig ist, die Stellen sorgfältig zu waschen, sehr gründlich abzutrocknen (besser tupfen) und bei den Menschen mit mehr Gewicht Baumwollstreifen in die Falten legen. WICHTIG! Niemals Puder verwenden, um die Stellen trocken zu halten. Puder bildet kleine Krümel, die erstens unangenehm sein können und zweitens Keime bilden.

Natürlich haben wir nicht nur Klausuren geschrieben, sondern auch welche zurückbekommen  in der letzten Woche.  Zum Beispiel die Klausur aus dem Lernfeld 1 „Pädagogik“, bei der ich mir nicht sicher war, fit genug gewesen zu sein. Aber wie sich herausstellte, war ich mit einer 2+ die beste Arbeit aus der Klasse. Auch den Praktikumsbericht gab es wieder zurück – diesen nahm ich mit der Note 2 in Empfang.  Womit ich auch da überhaupt nicht gerechnet habe. Für meine Matheklausur (in Form zweier Plakate <Haushaltsplan> habe ich ebenso eine 2 bekommen) . Für diese Woche muss ich mich noch auf einen Leistungsnachweis im Fach „Religion“ vorbereiten. Dort haben wir nämlich die Aufgabe, die Geschichte von Josef und Maria kunstvoll darzustellen. Meine Gruppe wird das in Form eines Rap machen.  Ich bin schon dabei den Text zu schreiben. Wenn er fertig ist werde ich ihn euch natürlich hier präsentieren J Somit wünsche ich euch eine schöne Woche. Drückt mir die Daumen für die „Pflegeklausur“! Bis bald. Liebe Grüße, Candy

Stress, Stress, Stress mit Klausuren und Praktikumsbericht

Mensch, seitdem ich mein 4-wöchiges Orientierungspraktikum, das Teil meiner Sozialassistentenausbildung  im Evangelischen Johannesstift Spandau ist, beendet habe, bin ich irgendwie nur noch im Stress. Der Praktikumsbericht – was für ein „Grauen“. Wir hatten eine Woche Zeit, diesen zu schreiben. Ich dachte: „Na Mensch – Ich, die ich jede Woche einen seitenlangen Blog verfasse, werde ja wohl keine Schwierigkeiten haben, so einen kleinen Bericht zu schreiben“  HA-HA hab ich gedacht. Leider lag ich falsch. Ich hatte kaum Zeit und ehrlich gesagt auch wenig Lust, nachdem ich von der Schule gekommen bin, den Haushalt gemacht und die Kinder ins Bett gebracht habe, mich noch an diesen doofen Bericht zu setzen.  So vergingen die Tage und ich hatte noch weniger Zeit. Aber was die da nicht alles wissen wollen! Ich kann euch ja mal ein paar Details verraten, so könnt ihr euch freuen wenn es bei euch soweit ist 😉

Also der Bericht sollte aufgeteilt werden in 3 Teilüberschriften. 1. Darstellung der Einrichtung (Träger, Leitung, Anzahl der Mitarbeiter, Geschichte), 2. Beschreibung des Arbeitsplatzes (Tagesablauf, Anleitung, Zusammenarbeit im Team, Arbeitsklima), 3. Reflexion der Arbeitserfahrung (Wo bin ich an meine Grenzen gestoßen? War ich mit meiner Arbeit zufrieden? Verhältnis zum Klientel und zu den Mitarbeitern). Das waren ein paar Punkte aus dem Bericht. Wir hatten auch Formvorgaben und wir mussten ein Deckblatt und ein Inhaltsverzeichnis machen. Wir sollten mindestens 5 Seiten und maximal 7 Seiten schreiben. Es war wirklich schrecklich. Am Donnerstag hab ich bis in die Nacht am PC gesessen, denn der Bericht musste per Computer geschrieben werden. Ich konnte nicht mehr. Also eine eins werde ich dafür sicher nicht bekommen (im Lernfeld 5 „Berufskunde“ – denn dort fließt die Note ein), aber auch keine sechs, da ich Blut, Schweiß und Zeit reingesteckt habe.

In diesem Sinne möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei meinem>Freund< bedanken, denn ohne ihn hätte ich das sicher nicht geschafft. Danke!

So bitte lieber Leser. Lasst mich dieses Thema nun abschließen. Wisst ihr, was gemein ist? Am Freitag haben wir unseren Bericht abgeben und gleich danach die Unterlagen für das nächste Praktikum bekommen, das Anfang Februar stattfindet und für das wieder ein Bericht fällig sein wird. AAAAAAAH  😮 Gut Schluss jetzt damit, vorerst. Lernen musste ich in dieser Woche auch noch, denn am Freitag haben wir eine Klausur im Fach „Pädagogik“ geschrieben. Oh je. Ich liebe dieses Fach, aber in diesem Moment war ich so fertig, dass ich nur hoffen kann, dass ich was Vernünftiges verfasst habe. Meine Matheklausur mussten wir auch noch vorbereiten und für die Deutscharbeit lernen, die wir heute geschrieben haben. Heute werde ich noch auf meine Matheunterlagen schauen und dann geht’s ins Bett. Euch wünsche ich eine schöne Woche. Bis bald, liebe Grüße, Candy  J

Die ersten sechs Spätdienste sind geschafft!

Hallo Community! Nun habe ich die erste Woche auf der Intensivstation des Bethesda Krankenhauses Bergedorf, und damit die ersten sechs Spätdienste am Stück, hinter mir. Rückblickend kann ich sagen: eine unheimlich aufregende Woche, in der ich so viel gelernt habe wie schon lange nicht mehr! Sonntag war mein persönliches Highlight: Ich durfte einen Patienten vollständig alleine betreuen! Das klingt zunächst nicht besonders beeindruckend, doch es gab unheimlich viel zu beachten! Zunächst einmal hatte der Patient eine Trachealkanüle und war an ein Beatmungsgerät angeschlossen, dann war ihm ein Bein amputiert worden, weshalb er nun eine Vac-Pumpe laufen hatte und hinzu kamen noch der Berg an Medikamenten, der sich über den ganzen Nachmittag erstreckte! Nebenher musste ich jede Stunde eine „Runde“ machen, was bedeutet, dass die Einfuhr bzw. Ausfuhr kontrolliert wird und die Vitalzeichen in einer Kurve dokumentiert werden. Nebenher habe ich dann noch Essen angereicht, eine BGA (Blutgasanalyse) durchgeführt (natürlich alles unter Aufsicht einer examinierten Schwester!) und all diese Vorgänge mussten mit Mundschutz und grünem Kittel durchgeführt werden, da der Patient zudem einen MRSA-Keim im Rachen hatte!

Jetzt klingt das ganze schon gleich nicht mehr so locker 😉 Ich war die ganze Zeit über hochkonzentriert, um wirklich auch kein kleines Detail zu vergessen, und durfte am Ende der Schicht sogar die Übergabe an den Nachtdienst machen. Für meine sehr gute Arbeit habe ich mehrmals Lob von der mir zugeteilten Schwester bekommen, was meinem Selbstbewusstsein wirklich gut getan hat! Zu Beginn dachte ich ja noch: Oh Gott bei den ganzen Gerätschaften blickst du ja nie durch! Doch ich habe nach der ersten Woche bereits eine ganz gute (wenn auch noch grobe!) Übersicht bekommen und bin immerhin in der Lage, unter Aufsicht einen Patienten zu betreuen. Wenn das mal kein gutes Resümee für die erste Woche ist… da kann die zweite ja nur genauso gut werden 🙂 Bis bald! Svenja