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Ina: Ich habe eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Altenpflegerin (Gerontopsychiatrische Fachkraft) und eine Weiterbildung zur verantwortlichen Pflegefachkraft. Jetzt würde ich gerne in den Bereich Behindertenpflege wechseln und dazu die Heilpädagogik-Ausbildung berufsbegleitend absolvieren. Gibt es da Möglichkeiten (in Bayern)?
Antwort: Heilpädagogik ist klassischerweise eine Weiterbildung für Erzieher und Heilerziehungspfleger und das sind auch die Zugangsvoraussetzungen bei den uns bekannten Einrichtungen. Als Pflegefachkraft fehlt dir das pädagogische Vorwissen. Daher wäre der nächste Schritt für dich (abhängig auch vom Schulabschluss) die Heilerziehungspflege-Ausbildung, wenn du in die Behindertenhilfe wechseln möchtest.
Andreas: Ich bin Kaufmann und seit Anfang des Jahres arbeitslos. Jetzt möchte ich Erzieher werden, habe aber vom Arbeitsamt keine Umschulung bekommen und auch über das neue ESF-Bundesmodellprogramm „Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas“ kein Glück gehabt. Meine Fragen: Wo bekomme ich Beratung? Welche Möglichkeiten gibt es für mich, in Bayern Erzieher zu werden? Was kostet eine derartige Ausbildung und wie kann diese finanziert werden? Gibt es die Möglichkeit einer dualen Ausbildung, bei der ich Teilzeit in einer Kita arbeite und die Schule in Vollzeit besuche? Gibt es Möglichkeiten, ohne Ausbildung in Kitas zu arbeiten und dann darauf aufzubauen?
Antwort: Gute Infos zum Quereinstieg in den Erzieherberuf in den verschiedenen Bundesländern gibt es hier: http://www.chance-quereinstieg.de/quereinstiegsmoeglichkeiten/bayern/. Die Ausbildung kostet manchmal ein kleines Schulgeld, das je nach Einrichtung unterschiedlich ist, aber wichtig ist vor allem, dass du keine Ausbildungsvergütung bekommst und daher anderweitig für deinen Lebensunterhalt sorgen musst. Unsere Tipps zur Finanzierung der Ausbildung findest du hier: http://www.soziale-berufe.com/wie-finanziere-ich-meine-ausbildung. Welchen Schulabschluss hast du? Mit Mittlerem Schulabschluss musst du zunächst Sozialassistent/Sozialhelfer/Kinderpfleger (je nach Bundesland) werden, bevor du in die Erzieherausbildung einsteigen kannst. Als Möglichkeit, ohne Ausbildung in Kitas zu arbeiten, gibt es den Bundesfreiwilligendienst (http://www.soziale-berufe.com/bundesfreiwilligendienst). Duale Ausbildungen für Erzieher, auch Teilzeit- oder berufsbegleitende Ausbildungen genannt, gibt es, aber wenige. Eine Liste für Bayern gibt es hier: http://www.km.bayern.de/pressemitteilung/7588/nr-242-vom-11-11-2010.html. Weitere Infos findest du, wenn du „erzieher+berufsbegleitend+bayern“ googelst. Allerdings besteht nicht die von dir gewünschte Möglichkeit, dass du Vollzeit Schule und Teilzeit Praxis machst. Mehr als Vollzeit geht nicht. Es wäre Teilzeit Schule und Teilzeit Praxis, insgesamt bist du damit 100 Prozent/Vollzeit beschäftigt.
Angelika: Ich habe einen Bachelor in Soziologie und möchte mich nun weiterbilden, da ich im Bereich der Sozialen Arbeit tätig werden möchte. Ist ein Studium der Sozialen Arbeit zwingend erforderlich oder würde eine pädagogische Weiterbildung z.B. per Fernstudium genügen? Worauf sollte ich bezüglich der Weiterbildungsinhalte achten oder können Sie ein Fernstudium empfehlen?
Antwort: Jeder Arbeitgeber legt die Auswahl-Kriterien für seine Stellen selbst fest. Darum kann man deine Frage nicht pauschal beantworten. Du müsstest dir konkret überlegen, wo du später arbeiten möchtest, und dann genau solche Arbeitgeber anrufen, um zu erfragen, ob die pädagogische Weiterbildung genügt. Es gibt in der sozialen Arbeit über 60 Arbeitsfelder von der Wohngruppe für Jugendliche über Beratungsstellen bis hin zur Streetwork. Oder du schaust dir Stellenanzeigen für das gewünschte Arbeitsfeld an und schaust nach den geforderten Voraussetzungen. Erfahrungsgemäß kann ich dir sagen: Selbst wenn eine pädagogische Weiterbildung grundsätzlich genügen würde, ist sie bei der Bewerberauswahl immer die zweite Wahl. Und da Sozialarbeiter einer der wenigen sozialen Berufe ist, der noch total überlaufen ist, wo es also viele Absolventen mit genau diesem Abschluss auf dem Markt gibt, würden die Bewerber mit diesem Abschluss in jedem Bewerbungsverfahren, wo ein Sozialarbeiter/Sozialpädagoge gesucht wird, einem Bewerber mit einer pädagogischen Weiterbildung vorgezogen werden. Es empfiehlt sich für dich also der Master Soziale Arbeit und eine konkrete Strategie für den Berufseinstieg: https://blog.soziale-berufe.com/2014/06/02/so-gelingt-der-berufseinstieg-in-die-soziale-arbeit-2-6-14/.
Selina: Ich bin 18 Jahre alt und wohne in Hessen, habe meinen qualifizierten Hauptschulabschluss und möchte gerne Kinderpflegerin werden. Habe ich Chancen?
Antwort: Die Helfer der Erzieher heißen in Deutschland je nach Bundesland anders: Kinderpfleger, Sozialassistent, Sozialhelfer oder Sozialpädagogischer Assistent. In Hessen gibt es den Kinderpfleger nicht, dort gibt es den Sozialassistenten. Dazu kommt, dass Kinderpfleger & Co eigentlich kein Beruf ist, sondern eine Grundausbildung. Mit dieser Grundausbildung bekommt man selten direkt einen Job, da die meisten freien Stellen in den Kitas Stellen für Fachkräfte, also staatlich anerkannte Erzieher oder Sozialpädagogen sind. Das soll dich nicht davon abhalten, diese Grundausbildung zu machen, aber du solltest wissen, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass du daran die normale Erzieher-Ausbildung anschließen musst. Genau dieser Weg ist aber auch vorgesehen. Unsere Ausbildungsstätten in Hessen sind diese:
Voraussetzung ist bei allen ein Mittlerer Schulabschluss, zweijährige Berufsfachschule oder gleichwertiger Abschluss – bitte anrufen, ob der 10jährige Hauptschulabschluss als gleichwertiger Abschluss anerkannt wird! Weitere Infos und Alternativen zum Berufseinstieg mit Hauptschulabschluss haben wir hier für dich: http://www.soziale-berufe.com/special-mit-hauptschulabschluss-die-sozial-und-pflegeberufe!