Svenja leitet Morgenrunde und Ergotherapieangebot

Hallo liebe Community! Der heutige Tag auf der offenen Akutstation der Schön Klinik in Eilbek hat mich wieder um einiges an Erfahrung reicher gemacht. Zunächst äußerte ich den Wunsch, gerne einmal die „Morgenrunde“ leiten zu wollen. Hierbei handelt es sich um eine allmorgendliche Versammlung aller Patienten, wo die heutigen Therapien angekündigt werden und jeder reihum berichtet wie er geschlafen hat und was bei ihm für diesen Tag noch so ansteht.

Die Kollegen waren sofort begeistert von der Idee, dass ein Schüler einmal die Aufgabe übernimmt, die Therapien vorzustellen beziehungsweise jeden Patienten aufzurufen und nach seiner Nacht zu fragen. Ich war wirklich etwas aufgeregt, da man doch soverän auftreten muss, um die Patienten nicht zusätzlich zu verunsichern! Ein Schulterklopfen und zustimmendes Nicken meiner Kollegen nach der Morgenrunde gab mir die Bestätigung, dass ich die Aufgabe gut gemeistert hatte.

Direkt danach stand jedoch die zweite Herausforderung an: die Ergotherapeutin der Station ist für eine Woche in Urlaub, weshalb einige Therapien ausfielen. Eine davon war der sogenannte „Wahrnehmungsspaziergang“, bei dem eine kleine Gruppe Patienten über das große Krankenhausgelände spaziert, während die Ergotherapeutin hin- und wieder auf gewisse Dinge wie Blumen, Bäume oder Tiere hinweist. Eine Übung, um die Umwelt bewusster wahrzunehmen, was zusätzlich einen entspannenden Effekt hat.

Da ich bereits einige Male mitgelaufen war, traute ich es mir durchaus zu, diesen selbst zu leiten. So führte ich also meine kleine Patientengruppe an diesem Morgen über das Gelände und es ergaben sich teilweise lustige Gespräche, wobei ich das Gefühl hatte, die Ergotherpeutin gut zu vertreten. Ein ereignisreicher Tag, der die Fähigkeit zum eigenständige Handeln und den Mut Verantwortung für eine Gruppe von Patienten zu übernehmen sehr gestärkt hat 🙂 Bis bald! Svenja

Mitarbeitende haben in der Diakonie attraktive Arbeitsbedingungen

Ein geringer Anteil an Zeitarbeit, nur wenige Ausgliederungen in gewerbliche Gesellschaften, eine im Sozialbereich außergewöhnlich hohe Tarifbindung mit überwiegender Anwendung kirchlich- diakonischer Arbeitsrechtsregelungen oder branchenspezifischer Tarifverträge – dies ergab die bislang umfangreichste Untersuchung zu den diakonischen Arbeitsverhältnissen, die heute in Berlin vorgestellt wurde. Weiterlesen

Warum Eltern ihre Kinder vernachlässigen – Ursachen verstehen

Hallo liebe Community und willkommen zurück! Am Mittwoch haben wir unsere erste Klausur geschrieben im Fach Pädagogik zum Thema körperliche und kognitive Entwicklung bei Kindern. Außerdem hatten wir die Aufgabe, ein Schaubild zu erklären. Darin geht es um die Entwicklung der Persönlichkeit eines Menschen, denn die wird von drei Faktoren bestimmt: Anlage, Umwelt und aktive Selbststeuerung.

Zu der Anlage gehören ganz einfach die Gene, die man von den Eltern mitbekommt. Deine Haarfarbe, Augenfarbe, Größe, ja eigentlich das ganze Aussehen können sie bestimmen.  Zudem kann eine Tendenz zum Verhalten und zu Krankheiten vererbt werden.  Die Umwelt ist das, was einen stets umgibt, wie, wo und mit wem man aufwächst. Hat man Geschwister, sind die älter oder jünger, lebt man mit ihnen in einem Zimmer oder in getrennten? Ist man arm, reich oder durchschnittlich? Welcher Religion oder Kultur gehört man an? All das gehört zu der Umwelt von der unsere Persönlichkeit beeinflusst wird. Aber wir sind ja kein Stück Knete, das man formen kann wie man es möchte. Wir haben auch noch einen eigenen Willen, unsere aktive Selbststeuerung. Als Baby wird diese eher unbewusst eingesetzt, aber auch da „treffen“ wir schon „Entscheidungen“.  Unser eigener Wille reift mit dem Alter und mehr und mehr sticht er heraus. Es kommt vor, dass sich eine Juristenfamilie die gleiche Laufbahn für ihr Mädchen wünscht.  Klar die Anlage ist vorhanden, Intelligenz – kein Thema, der Ehrgeiz der Mutter – unverkennbar und immer diszipliniert erzogen.  Aber sie, sie ist zerstreut, träumerisch, unendlich kreativ und hat nur einen Wunsch – Heilerziehungspflegerin zu werden.  Wir werden zwar mit einigen Requisiten in die Welt hinausgeschickt, gewinnen welche dazu und formen sie aber im Endeffekt entscheiden nur wir selbst wer wir sind.

Im Lernfeld 5 „Berufskunde“ sind wir immer noch bei den Kinderrechten, aber speziell geht es nun um die Frage, warum Kinder sooft vernachlässigt werden bis hin zur Verwahrlosung. Welche Ursachen kann das haben? Viele Eltern sind einfach überfordert, sie haben den stressigen Job, der vielleicht auch nicht so gut bezahlt wird, dann den Haushalt, Probleme in der Beziehung und mittendrin das Kind. Irgendwann wächst einem einfach alles über den Kopf, was man zuvor so gut unter Kontrolle hatte. Jedem möchte man gerecht werden. Aber das geht nicht. Man muss Prioritäten setzen und dem in dem Fall ist es einfach das Kind. Lass den Abwasch, lass den Staubsauger in der Ecke und die Wäsche kann auch noch bis morgen warten – setz dich hin und nimm dir Zeit, deinem Kind Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken, denn die ist wichtig, damit es sich gesund entwickelt.

Ich denke, dass das die häufigsten Ursachen für „Vernachlässigung“ sind und auch die, die unbewusst entsteht, aber es gibt auch andere Fälle. Junge Mütter z.B. sind oft noch viel zu sehr mich sich selbst beschäftigt, sie haben ihre eigenen Probleme, Zukunftsängste usw. Wenn ein Baby kommt, ist vielleicht erst einmal die Freude groß und alles dreht sich ums kleine Geschöpf, aber schnell holt einen das eigene Leben wieder ein und man hat gar keinen Kopf mehr fürs Baby und denkt vielleicht „Ich kann nicht noch eine Verantwortung auf mich nehmen“. Vielleicht ist das Kind auch ungewollt und passt gar nicht ins Leben, um nicht als schlechte Mutter dazustehen, behält man es trotzdem, aber eigentlich sieht man es nur als „Störfaktor“ und hat überhaupt keine Kraft, sich darum zu kümmern.  So ist es wichtig für unseren Beruf, Anzeichen für Vernachlässigung zu erkennen, ernst zu nehmen und etwas dagegen zu unternehmen.

Candy (links) mit ihren Kolleginnen vor dem Jugendmuseum Schöneberg

Candy (links) mit ihren Kolleginnen vor dem Jugendmuseum Schöneberg

In einem Thema welches wir derzeit in einem Projekt behandeln, werden Kinder ganz und gar nicht vernachlässigt, sondern mit voller Aufmerksamkeit gefördert und gefordert. In diesem Projekt haben wir als Gruppe (je 4 Mitglieder) eine Kinder- und Jugendeinrichtung zu besuchen und diese dann in einem 45 minütigen Vortrag vorzustellen. Meine Gruppe hat sich das Jugendmuseum in Schöneberg ausgesucht. In diesem erfährt man jede Menge über andere Kulturen, man darf nicht nur gucken sondern ist sogar in der „Pflicht“ die Dinge dort anzufassen und auszuprobieren um zu lernen und zu verstehen. Uns hat es sehr gut gefallen und wir empfehlen es auf jeden Fall weiter.

Im dritten Semester meiner Sozialassistentenausbildung im Evangelischen Johannesstift Spandau haben wir zwar das übergreifende Thema „Kinder und Jugendliche“, dennoch besuchen wir in einem anderen Projekt, das übrigens ins Lernfeld 5 mit einfließt, diverse Einrichtungen der Behindertenhilfe. Bei jedem Besuch haben wir die Aufgabe, ein Stundenprotokoll zu schreiben, welche dann zusammen einen Leistungsnachweis ergeben. Übrigens habe ich jetzt einen Praktikumsplatz gefunden und entgegen des übergreifenden Themas Kinder und Jugendliche – konnte ich sagen „Nein, das möchte ich nicht“, mich von der Kita abwenden und doch noch in eine Wohneinrichtung für Menschen (Kinder) mit Behinderung gehen. Toll! J

Ich hoffe euch hat mein Beitrag wieder gefallen, auch wenn er diesmal etwas lang wurde, und ihr habt erneut einen Einblick gewinnen können. Bis bald.  Liebe Grüße Candy

Anders als auf anderen Stationen: Frühdienst in der Psychiatrie

Hallo liebe Community, nun verweile ich schon seit zwei Wochen in der Psychiatrie der Schön Klinik in Hamburg Eilbek. Denn wie bereits berichtet bin ich zum Psychiatrie-Einsatz nicht in meinem Ausbildungskrankenhaus Bethesda in Bergedorf eingesetzt, doch ich spüre zunehmend wie ich in den ungewohnten Tagesablauf hineinwachse.

Ganz anders als in der Somatik (also auf allen Stationen, die sich mit rein körperlich kranken Menschen beschäftigen), geht es hier morgens zunächst einmal mit Tabletten kontrollieren los. Dienstbeginn ist bei mir auf der Akutstation allerdings trotzdem normal um 6:15… also kein Ausschlafen angesagt ;-). Eine Pflegekraft geht in der Zwischenzeit durch die Zimmer und weckt die Patienten, die sich meist alle noch selbstständig waschen und anziehen können. An dieser Stelle spielt mehr das Problem des Verschlafens eine Rolle, da viele Psychopharmaka (Medikamente, die auf die Psyche wirken) den Organismus herunterfahren und dadurch sehr müde machen können. Haben sie sich aus dem Bett gequält, kommen die Patienten selbst zu unserem Dienstzimmer und holen sich an einem kleinen Thresen von einer Pflegekraft ihre Morgenmedikation ab. Das auf der Somatik nicht wegzudenkende Vitalzeichenmessen wird hier nur bei denjenigen durchgeführt, die auffällige Blutdrücke oder Pulse haben.

Sind die Medikamente verteilt, gehen die Patienten zum Aufenthaltsraum, wo ein Catering-Service das Frühstück an einem kleinen Buffet aufgebaut hat. Um 9 Uhr findet dann die sogenannte „Morgenrunde“ statt. Bei dieser sitzen alle im Kreis und eine Pflegekraft ließt vor, welche Therapien an diesem Tag besucht werden können, also beispielsweise Morgengymnastik, Schwimmen, Spiel & Konzentration… Außerdem gibt es ein kurzes Blitzlicht, bei dem jeder Patient kurz schildert wie er geschlafen hat oder wie er sich fühlt und welche Therapiegruppen er heute gerne besuchen würde.

Ab 9:30 finden dann allerlei Therapiegruppen statt, die entweder von einer Ergotherapeutin, einer Physiotherapeutin, oder einer Pflegekraft geleitet werden. Teilweise gehen Patienten auch zu Untersuchungen wie EKG, Hautarzt usw, die alle im Nachbarhaus durchgeführt werden. Ein weiteres Angebot, das gerne genutzt wird, ist die sogenannte Tagesbelastung, die vom Arzt genehmigt werden muss. Hier dürfen die Patienten bis 21 Uhr die Station verlassen, um auswärtige Dinge zu regeln oder Bekannte zu treffen. Spätestens bis 21 Uhr müssen aber alle wieder zurück auf der Station sein.

Um 11:40 dürfen dann die Mittagsmedikamente im Dienstzimmer abgeholt werden, woraufhin das vom Catering-Service vorbereitete Mittagessen folgt. Häufig findet direkt nach dem Mittagessen die Akupunkturgruppe statt, während der das Pflegepersonal mit der Dokumentation beginnt. Hierbei wird genau festgehalten, wie der Patient wirkte, ob gut oder schlecht gelaunt, andere Auffälligkeiten oder besondere Vorkommnisse. So nimmt ein Frühdienst auf der Psychiatrie mit der Übergabe an den Spätdienst dann gegen 14:30 sein Ende 🙂 Und so will ich nun auch erstmal zum Ende kommen….. bis bald 😉 Svenja