Wie ist das Remake von „Total Recall“? Was bewegen die Jungen Piraten? Und was ist ein Junior Science Slam? Alles, was euch interessiert, steht im YAEZ Magazin. Auch die Rubriken Ausbildung und Studium haben ihren festen Platz, denn Fun, Fun, Fun hin oder her, Berufsorientierung gehört zum Erwachsenwerden dazu. Und da wird’s interessant für uns! Weiterlesen
Sozialarbeiterin Sara: Ich bin immer in Action!
Das ist die Frau zum Gewinnerbild unseres 4. Street Art Votings: Sara (25) arbeitet als Sozialarbeiterin in der stationären Kinder- und Jugendhilfe in Leipzig. Damit ihr sie kennenlernen könnt, hat sie uns ein paar Fragen beantwortet. Weiterlesen
Auf in die Psychiatrie!
Hallo liebe Community! Heute habe ich meinen ersten Frühdienst auf der Psychiatrie der Schön Klinik Eilbek hinter mich gebracht. Da es in meinem Ausbildungskrankenhaus, dem Bethesda Krankenhaus Bergedorf, nicht genügend Plätze für alle Schüler auf der Psychiatrie gibt, haben ich und ein weiterer Mitschüler uns freiwillig für einen Außeneinsatz in dem Krankenhaus im Herzen Hamburgs gemeldet.
Eine sehr schöne Anlage und ein ganz moderner Neubau erwarteten mich. Hier werden keinerlei Horror-Film Klischees erfüllt: keine langen düsteren Flure mit kaltem Neonlicht und dunklen Kammern, sondern ein helles, einladendes Gebäude mit geräumigen Aufenthaltsräumen und Patientenzimmern. Ich bin auf einer offenen Akutstation untergebracht, wo ein bunter Mix an psychischen Erkrankungen zu finden ist: von Schizophrenie, über Alkoholentzug, bis hin zu Depressionen, haben die Patienten viele mir bekannte Psychosen.
Meine Station ist offen, das bedeutet die Patienten kommen freiwillig, weil sie sich im Alltag mit ihrer Krankheit nicht mehr zurecht finden, und können daher die Therapie, mit einigen Ausnahmen, auch jederzeit beenden. Akutstation meint, dass die Patienten dort direkt von der psychiatrischen Notaufnahme zu uns kommen, wenn sie also noch in der „Akutphase“ ihrer Psychose sind.
Heute haben meine Kollegen (die auf anderen Stationen eingesetzt sind) und ich zunächst das große Anwesen gezeigt bekommen, außerdem wurden meine Kollegin, die mit mir auf Station ist, und ich den Patienten vorgestellt, wir haben unsere Namensschilder organisiert und wurden ein wenig in Stationsabläufe, Therapieangebote und Medikamentensortiment eingeführt.
Den Patienten steht über den Tag verteilt ein breites Angebot an Therapiemöglichkeiten zur Verfügung: Spaziergänge, Schwimmen, Akkupunktur, kreatives Arbeiten und vieles mehr. Uns Schülern ist es natürlich erlaubt, bei den meisten Angeboten dabei zu sein und uns wurde auch gesagt, dass wir gerne, sofern seitens der Patienten die Motivation besteht, Gesellschaftsspiele anbieten oder einen kleinen Smalltalk halten können. Eine spannende Zeit erwartet mich, von der ich euch die nächsten Wochen noch ausreichen berichten werde! Soweit erstmal eine kurze Einführung! Bis bald 🙂 Svenja
Unsere Surftipps: Die besten Sozial- und Pflegeblogs (neben uns! :-))
Auch wenn Sozial- und Pflegeblogs in der Blogosphäre bei Weitem nicht so verbreitet sind wie zum Beispiel Mütter-Blogs, sind wir nicht die einzigen, die sich zu diesem Thema zu Wort melden. Heute stellen wir euch einige unserer Mitstreiter vor. Weiterlesen
Judentum und Islam: Wichtige Themen in der Krankenpflege
Hallo liebe Community! Ein ereignisreicher Schulblock in der Krankenpflegeschule des Bethesda Krankenhauses Bergedorf nimmt diese Woche sein Ende und ab Montag wartet dann endlich die Psychiatrie auf uns (natürlich als Arbeitsplatz 😉 ). Viele Aktionen, besondere Vorträge, Gruppenarbeiten und vor allem Klausuren haben wir erfolgreich hinter uns gebracht. Hier ein grober Überblick eines kunterbunten fünfwöchigen Schulbank-Drückens:
Wir hatten ein Palliativ Care (Schmerztherapie) und ein HIV Seminar, sowie einen Vortrag über das Judentum von einer jüdischen Gastdozentin. Zudem machten wir einen Ausflug zu „Barrierefrei Wohnen e.V.“ (siehe letzter Blogeintrag), in eine Moschee, sowie in ein Hospiz.
Der Besuch in der Moschee lieferte einen Einblick in den Islam, was viele von uns bereits aus der Schule kannten. Doch gleichzeitig erzählte der Dozent (selbst ein muslimischer Arzt) viel über den Umgang mit muslimischen Patienten im Krankenhaus. Dies gab uns teilweise neue Denkanstöße, um das nächste Mal vielleicht etwas verständnisvoller mit dieser Patientengruppe umgehen zu können.
Bei der Pflege von islamischen Patienten ist es besonders wichtig, dass man die Intimssphäre der Frau wahrt, indem man ihnen gewährleistet, von einer Krankenschwester gewaschen zu werden. Außerdem ist die schweinefleischfreie oder auch komplett fleischfreie Kost sehr wichtig. Viel Besuch ist typisch in der islamischen Gesellschaft, da man dadurch seine Anteilnahme an der Erkrankung des Familienmitgliedes zeigt. Eine einfache SMS oder ein Anruf kann niemals einen persönlichen Besuch ersetzen. Allerdings muss man in diesem Fall als Pflegekraft so konsequent sein und die maximale Besucherdichte im Krankenzimmer auf zwei oder drei Leute beschränken, da sich die Mitpatienten sonst gestört fühlen.
An Gruppenarbeiten hatten wir den sogenannten „Markt der Möglichkeiten“, bei dem wir in unserer Schulaula verschiedene „Stände“ errichteten. An denen informierten wir die Mitschüler über Dinge wie: Alternative Heilmethoden, Sterbehilfe oder die Frau im Islam mithilfe anschaulicher Plakate, Flyer oder kleiner Objekte (z.B. gab es Akkupunkturnadeln zum Anfassen).
Außerdem hatten wir ein spezielle Modul namens P02, in dessen Rahmen jede Gruppe ein Fallbeispiel bekam, das eine komplexe Patientensituation beschrieb, woraus wir dann einzelne Themen erarbeiten mussten. So hatte die gestrigen Gruppe beispielsweise eine Patientin, die ein Hormonungleichgewicht im Körper hatte, wodurch diese Gruppe uns dann eine vollständige Wiederholung zum Thema „Hormone“ lieferte. Diese Vorträge waren jeweils mit etwa 1,5 Stunden angesetzt, was sehr viel Arbeit bedeutete, aber auch im Rückblick sehr hilfreich war, um examensrelevante Themen noch einmal zusammenzufassen und mögliche Wissenslücken zu entdecken.
Auch Klausuren waren in diesem Block großzügig geplant, was bedeutet, dass uns jede Woche eine erwartete. Über Diabetes mellitus, Hormone, Pankreatitis bis hin zur Gynäkologie waren die Themenbereiche bunt gemischt. Wie ihr seht geht ein aufregender Theorieblock seinem Ende zu, doch sind wir alle schon sehr gespannt, was uns ab Montag in der Psychiatrie erwartet. Wir alle werden uns wohl von dem typischen „Krankenhaustrott“ lösen müssen, um uns mehr auf das „Reden“ als auf das klassische „Pflegen“ einzulassen. Ich bin gespannt und werde euch zeitnah über die ersten Erfahrungen informieren 🙂 Liebe Grüße, Svenja