Vorbereitung auf’s Praktikum

So, die erste Schulwoche nach den Herbstferien ist geschafft und ich stecke wieder mitten drin in der Sozialassistentin-Ausbildung im Evangelischen Johannesstift Spandau. Damit wir nicht in Urlaubserinnerungen schwelgen und dem Unterricht folgen, gab es am Dienstag erstmal einen mündlichen Leistungsnachweis in einem meiner „Lieblingsfächer“ Wirtschaft und Sozialkunde – in Form eines Referats. Unser Thema war das „Deutsche Historische Museum“.

Ich war ganz froh, dass wir einen Vortrag machen konnten, weil mir das relativ leicht fällt, und wenn man sich Mühe gibt, ist das fast eine geschenkte Note. Nicht nur ich musste einen Vortrag halten, sondern alle aus meiner Klasse. Zu Anfang der Ausbildung ging es um historische Orte in Berlin, und so hatten wir bis Dienstag Zeit uns auf diesen Vortrag vorzubereiten. Mein Lehrer meinte am Ende meines Vortrags (ich zitiere): „Das ist ein Vortrag wie ich ihn mir vorstelle!“ Na dann hoffe ich, dass er diese Meinung auch in meine Zensur mit einfließen lässt 😉

Leben, Tod, Schmerz und Leid wird uns in der Ausbildung und später in der Arbeit mit Menschen oft begleiten. In der letzten Woche vor den Herbstferien hat die SozA4 im Fach Religion/Ethik eine Exkursion zum Friedhof gemacht. In dieser Woche haben wir dann noch einmal über die Bedeutung der Gräber und der Symbole, die auf einige Grabsteine draufgemeißelt sind, gesprochen. Man sah Tauben, eine Sonne, Blumen, aber auch segnende Hände (die man vom Judentum kennt), einen Notenschlüssel oder einen Teddybären auf dem Grabstein eines Jungen. Oft sagen die Symbole etwas über die verstorbene Person, aber vielleicht auch etwas über die Angehörigen.

Im Fach Religion/Ethik haben wir in dieser Woche auch unsere erste Klausur geschrieben. Es kamen dann Fragen wie „Was ist eigentlich die Bibel?“ und „Wie viele Verfasser gab es?“ Dann mussten wir noch Verse aus der Bibel heraussuchen. Der folgende Text war ebenso eine Aufgabe in der Klausur, wir sollten dazu nämlich unsere eigene Meinung sagen. Also eigentlich gar nicht schwer. „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten.“ (Matthäus 22, 36-40).

Da wir im ersten Semester das übergreifende Thema „Altenpflege“ haben, dreht sich der Unterrichtsstoff natürlich auch darum. Nächste Woche Montag beginnt unser vierwöchiges Orientierungspraktikum, und viele von uns gehen in die Altenpflege – so haben wir im Projektunterricht einige Szenen durchgespielt, die sich durchaus ereignen können im Praktikum. Ich werde euch mal 3 Szenen vorstellen die wir durchgespielt haben.

Fall 1:  Eine Praktikantin hat ihren ersten Tag im Altenheim und kommt am Morgen in den Aufenthaltsraum, um sich anzumelden und vorzustellen. Die Pfleger sitzen aber bei Tisch, um zu frühstücken, unterhalten sich ausgelassen und beachteten sie gar nicht weiter. Tja! Wie geht man damit um? Auf keinen Fall sollte man laut werden oder gar noch herummotzen. Einfach setzen und abwarten, was passiert. Wenn es die Situation zulässt, kann man ja auch noch frühstücken.

Fall 2: Ein Praktikant bekommt die Aufgabe, für eine halbe Stunde eine Gruppe mit 4 Senioren zu beschäftigen. Die aber sind in keiner guten Stimmung und haben auch gar keinen Antrieb, irgendwas zu machen und Smalltalk zu halten. In dieser Situation ist es am besten, wenn man sich erstmal vorstellt und etwas über sich selber erzählt. Man kann auch über das Wetter reden und was heute in der Früh so in der Zeitung stand. Möglicherweise steigen die Menschen dann mit ein in das Gespräch. Bitte die Menschen nicht überfordern durch einen Schwall an Ideen, was man so anstellen könnte. Wenn man noch Zeit hat, kann man auch schon etwas vorbereiten. Zum Beispiel Musik mitbringen, oder Bastelzeug oder einfach nur eine Zeitung. Manchmal mögen alte Leute ja auch nur reden.

Fall 3: Eine Praktikantin soll einer Bewohnerin das Essen reichen, die aber einen sehr starken Husten hat, sodass das so gut wie unmöglich ist. Die Praktikantin traut sich das eigentlich gar nicht zu und hat auch Angst vor der Aufgabe. Sagt aber nichts und versucht es trotzdem. Was aber nicht klappt. Sodass sie abbrechen und ihre Anleiterin rufen muss. Wenn ihr euch Sachen nicht zutraut, sagt es!!! Es ist ja nicht schlimm. Immerhin sind wir noch in der Ausbildung. Aber auch später in der Arbeit sollte man den Mut haben. Manchmal hat man ja so Tage, wo man mit einigen Situationen nicht umgehen kann. Es bringt keinem etwas, wenn dann im Endeffekt etwas passiert.

Am Freitag war die Polizei bei uns im Haus *schrei* :p nein kleiner Spaß. Ich kann euch beruhigen, es wurde niemand gesucht oder verhaftet 😉 Es war die Verkehrssicherheitspolizei. In den ersten beiden Stunden haben die beiden netten Beamten uns etwas über die Hauptunfallursachen erzählt und wir haben gemeinsam besprochen wie man Unfälle vermeiden kann. Wusstet ihr, dass es jährlich nur in Berlin über 100.000 Autounfälle gibt, mit 1000 Schwerverletzen und 44 Unfalltoten? Diese Zahlen sind wirklich beängstigend. Hauptgründe sind Unachtsamkeit, zu schnelles Fahren und Alkohol – ganz besonders bei Jugendlichen. Zum Wachwerden gab es zu Anfang erstmal etwas Musik. Ein Video über vier Jugendliche, die nach einer Party ins Auto stiegen, dort weiter tranken, herumblödelten, im Endeffekt auf die entgegengesetzte Fahrbahn kamen, den Traktor übersahen, auswichen und sich überschlugen. Hier ist es: Don’t drink and drive Wer trinkt und fährt – verliert!!!  Aber auch wer ins Auto eines alkoholisierten Fahrers einsteigt.

Normalerweise haben wir am Freitag ja immer um 13:00 Uhr Schluss. Ich diesmal nicht – da ich noch eine Arbeit nachschreiben musste und Freitag ist immer Nachschreibetag. Bei mir war Mathematik dran. Ganz schrecklich. Ich verabschiede mich nun für diesen Beitrag und wünsche euch eine schöne Woche. Bis bald! Liebe Grüße, Candy 🙂

Veröffentlicht von

24 Jahre alt, in der Ausbildung zur Sozialassistentin am Evangelischen Johannesstift Spandau