Steffen: Ich möchte Einrichtungsleiter in einer Kinder- oder Jugendeinrichtung werden. Der Weg über eine 3jährige Erzieherausbildung plus 2 Jahre Berufserfahrung als Voraussetzung für eine Weiterbildung wie Fachwirt Erziehungswesen dauert mir aber zu lang. Ich habe nämlich schon eine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker und die Fachhochschulreife hinter mir. Habt ihr eine andere Idee?
Antwort: Wenn du schon die Fachhochschulreife hast, könntest du an einer Ev. Hochschule direkt mit einem Bachelor Sozialmanagement anfangen. Damit bereitest du dich auf Führungsaufgaben vor. Wenn es ohne Studium sein soll, bieten wir konkret für Leute, die aus dem handwerklichen oder kreativen Bereich umschulen wollen, die Aufbauausbildung zum Arbeitserzieher an. Damit hat man nach zwei Jahren einen Fuß im sozialen Bereich und kann dann eine Weiterbildung in Richtung Führung direkt dranhängen.
Maika: Ich habe eine Ausbildung zur Verkäuferin im Einzelhandel gemacht und arbeite derzeit als Zimmermädchen in einem Hotel. Jedoch ist mein größter Wunsch, mit Menschen zu arbeiten. Auch habe ich Erfahrung mit Kindern, ich selbst bin Mutter eines 8 jährigen Jungen. Wie kann ich als Quereinsteiger einen Job bei Ihnen bekommen? Ich scheue mich nicht vor neuen Aufgaben.
Antwort: Wir haben in unserer Branche sehr viele Quereinsteiger, aber du musst mindestens eine verkürzte Helferausbildung machen. Sicher könntest du aufgrund des Fachkräftemangels danach gleich einen Pflege- oder Sozialassistenzjob bekommen. Aber damit wirst du nicht glücklich. Das gibt wenig Geld und du darfst immer nur mitlaufen, nichts alleine machen. Um eine richtige Ausbildung führt eigentlich kein Weg herum, denn die Arbeit mit Menschen kann nun mal nicht jeder. Es steckt viel mehr dahinter als man gemeinhin denkt. Wie wäre es mit einer berufsbegleitenden Ausbildung, wo du direkt von Anfang an arbeitest und Geld verdienst? Mit Kind kommt es vor allem darauf an, was machbar ist. Du möchtest vielleicht nicht umziehen, um dein Kind nicht aus der Schule zu nehmen, also brauchst du etwas in deiner Nähe. Also könntest du in unserem Ausbildungsstätten-Navigator einfach mal gucken, welche Ausbildungsstätten es in deiner Nähe gibt, welche Ausbildungen sie anbieten und was dir davon zusagt.
Rebecca: Im nächsten Schuljahr muss ich mein Schulpraktikum machen. Ich interessiere mich für die Arbeit mit älteren Menschen, habe aber ein Problem: Ich kann kein Blut sehen und bin auch sonst im medizinischen Bereich recht empfindlich, kann also auch keine Spritzen geben und detaillierte Krankheitsschilderungen vertragen. Auf jeden Fall will ich aber mit Menschen zu tun haben.
Antwort: Viele junge Leute denken erstmal, sie könnten bestimmte Arbeitsaufgaben nicht machen, z.B. Patienten zur Toilette begleiten, mit Menschen mit Behinderung umgehen oder eben Blut sehen. Aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit geht es denn doch und man ist von sich selber überrascht. Auf jeden Fall wirst du ja im Praktikum (z.B. in der Altenhilfe) nicht gleich Spritzen geben müssen, sondern da wird sicher erstmal deine Aufgabe sein, den Senioren die Zeit zu vertreiben, indem du mit ihnen spielst oder spazieren gehst. So kannst du dich langsam rantasten. Alle Infos über Praktika in diakonischen Einrichtungen findest du hier, diakonische Altenhilfe-Einrichtungen in der Nähe kannst du hier suchen. Falls du aber beim Praktikum feststellst, dass die Altenhilfe doch nichts für dich ist, gibt es ja auch noch viele andere soziale Berufe, bei denen du nicht so sehr medizinisch und pflegend tätig bist, sondern eher beratend und unterstützend: Erzieher, Sozialpädagoge, Logopäde und viele mehr. Filme, Infos und Selbsttests zu allen Berufen findest du hier.
Sylvia: Ich möchte Diakonisse oder Diakonin im Bereich Sozialarbeit werden. Ich habe die Hochschulreife und auch ein angefangenes Studium und wirklich viel Erfahrung im sozialen Bereich mit alten Menschen, Suchtkranken und Kindern gesammelt. Ich möchte für die Kirche arbeiten und etwas Gutes für die Menschheit tun. Ebenfalls bringe ich Erfahrung in der Hospiz mit. Bin gelernte Schwesternhelferin und habe auch lange als Nachbarschaftshelferin gearbeitet. Gibt es da eine Chance für mich unterzukommen?
Antwort: Zuerst ist es wichtig zu erklären, dass es sich hierbei um zwei ganz verschiedene Dinge handelt. Eine Diakonin ist eine Art Mischung aus Sozialarbeiterin und Seelsorgerin im Dienste der evangelischen Kirche, die in einer Gemeinde oder einer diakonischen Einrichtung arbeiten kann. Eine Diakonisse tritt einer Schwesternschaft bei, trägt eine Tracht, lebt ehelos mit den anderen Schwestern gemeinsam im Diakonissenmutterhaus und arbeitet in dem oft angegliederten Diakonissenkrankenhaus oder anderen angegliederten Einrichtungen. Diakonin kann man per Ausbildung oder per Studium werden. Alle Infos und einen Film zur Ausbildung findest du hier. Alle Infos und einen Film zum Diakonikstudium findest du hier. Alle Ausbildungseinrichtungen, die diese Ausbildung oder dieses Studium anbieten, findest du hier. Bei weiteren Fragen kann dir auch der Verband Evangelischer Diakonen-, Diakoninnen- und Diakonatsgemeinschaften in Deutschland e.V. weiterhelfen. Infos zum Diakonissentum gibt es hier. Diakonissen gibt es z.B. in Speyer-Mannheim, in Berlin (hier, hier und hier), in Frankfurt und in Kaiserswerth.
Wir haben hier im Blog noch weitere Berufsberatungseinträge für euch. Hier eure Fragen zur Heilpädagogik, hier eure Fragen zu Weiterbildungsmöglichkeiten für Pflegeassistenten und zu Ausbildungsplatzbörsen für Altenpflege, hier eure Fragen zu den Berufen Erzieher und Hebamme, hier eure Fragen zur Ausbildung mit Hauptschulabschluss und hier eure Fragen zur Familienpflege und zur Arbeit mit Kindern. Lest mal rein!