Hallo liebe Community, letzte Woche als die Schule gerade erst wieder begonnen hatte, war ich wenig motiviert und ein wenig niedergeschlagen. Doch durch die Menschen in meiner Klasse gehe ich dann eigentlich doch immer wieder gerne zur Schule. Letzte Woche bin ich dann mit Miri nach der Schule noch zusammen unterwegs gewesen und das hat mir wieder einmal mein großes Glück bewusst gemacht. Wir saßen zusammen im Fotoautomat und haben viel Spaß gehabt und gelacht, auch über die Ergebnisse, die dabei am Ende entstanden sind. Ich saß da mit Miri und wir haben Grimassen geschnitten und versucht, so lange bis dann das Blitzlicht erscheint, still zu halten.
Miri saß von Anfang an der Ausbildung neben mir in der Schule und wir haben uns direkt gut verstanden. Wir sind beide fast gleich alt und haben beide zuvor in der Behindertenhilfe gearbeitet. Zusammen können wir super lachen und genauso über ernste Themen sprechen. Wenn Miri richtig lachen muss, dann kommen ihr immer die Tränen und inzwischen passiert mir das genauso. Wir unterscheiden uns insofern, als dass ich eher ruhig bin und meine Meinung meistens lieber zurück halte, während Miri temperamentvoller ist und auch schon einmal in einer Klausur wütend ihren Ordner vom Tisch gestoßen hat. Wir haben zusammen schon viele Referate gehalten und uns gegenseitig immer wieder motiviert.
Nun ist die Ausbildung halb rum und mir ist wieder einmal bewusst geworden, wie viele neue Freunde ich durch den Wechsel in den sozialen Bereich kennengelernt habe, nicht nur an der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Alten Eichen. Montag in der ersten großen Pause steuere ich mit meinem Brot direkt Miris Tisch an und wir tauschen uns über das Wochenende aus. Ich habe die Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten, als überwiegend intelligent, feinfühlig, reflektiert und sympathisch kennengelernt und sehe dies nun im Widerspruch zu einigen Begegnungen und Erfahrungen damals in der Politikwissenschaftsfakultät an der Uni.
Ich fühle mich unwohl, wenn ich das Gefühl habe, dass es in Gesprächen deren Teilnehmern in erster Linie darum geht, möglich viele Fremdwörter einzubauen und sich selbst als besonders intellektuell darzustellen. Ich komme besser mit Menschen zurecht, die durchaus kulturell interessiert sind, aber dabei authentisch und menschlich bleiben. Miri ist genauso ein Mensch. Sie hat ein sehr großes Herz und ein gutes Gespür für Menschen. Ich könnte nie mehr darauf verzichten, wenn sie mit ihrer sanften Stimme genau die richtigen Worte sagt und mir immer wieder einen neuen Blick auf Situationen oder Probleme verschafft. Ohne sie wäre die Ausbildung auch toll, aber es würde etwas fehlen! Macht es gut, Laura