Tamara Dornack (22), Kinderkrankenpflege-Azubine am Ev. Krankenhaus Oberhausen, fotografiert in ihrer Freizeit gern. Doch diesmal hat sie die Kamera mit zur Arbeit genommen und Kollegin Seren (19) als mehrarmige indische Patientengöttin abgelichtet. Mit Erfolg, das Bild hat beim DEKV-Fotowettbewerb den 1. Platz gemacht!
Im Unterricht hatten sie gerade über andere Kulturen gesprochen, als der Aufruf zum DEKV-Fotowettbewerb „Mein Bild von Pflege“ kam. Denn in unserer Multi-Kulti-Gesellschaft kommen auch Patienten zum Beispiel aus arabischen oder asiatischen Familien ins Krankenhaus. Und dann ist es wichtig, dass die Pflegefachkräfte über die Unterschiede zwischen den Kulturen Bescheid wissen, damit sie auch diese Patienten einfühlsam betreuen können.
So kamen Tamara und die vier anderen Kranken- und Kinderkrankenpflegerinnen aus ihrer Fotoprojektgruppe beim Brainstorming für ihr Motiv auf den indischen Gott Shiva. Der hat viele Arme. Was im Pflegealltag auch nicht schlecht wäre, schließlich gibt es jede Menge zu tun! „Wir wollten zeigen, dass zur Krankenpflege nicht nur die praktische Pflege dazugehört“, erzählt Tamara, „Wir beraten die Patienten auch, dokumentieren ihren Krankheitsverlauf und sind einfach rundherum für sie da. Darum hat unsere Göttin Seren alle möglichen Utensilien dabei.“ Der Beruf ist stressig, keine Frage. Es kommen immer mehr Aufgaben dazu und die Zeit wird immer knapper. Oft wünschen sich die Auszubildenden, sich ihren Patienten mit mehr Ruhe widmen zu können. „Trotzdem wollten wir unsere Botschaft in einem fröhlichen Bild verpacken, denn unser Beruf macht uns ja trotz allem großen Spaß“, sagt Tamara. Das hat auch die Vorjury und die Facebook-Fans von „zukunft: pflegen + begleiten“ überzeugt.
Nach der Ausbildung will die 22jährige auf jeden Fall in der Krankenpflege bleiben. „Es sind die ganz alltäglichen Situationen auf Station, die mich so glücklich machen. Als neulich eine Patientin zu mir sagte: ‚Danke, dass Sie mir geholfen haben‘“, meint Tamara, „Oder als ich den Eltern eines Neugeborenen gezeigt habe wie sie den Säugling waschen sollen. Ich war viel jünger als sie und habe ja selber auch noch keine Kinder, aber sie waren so unsicher und haben meinen Rat dankbar angenommen.“ Dann geben die Krankenpflegeschülerinnen gerne ein Lächeln zurück – so wie Patientengöttin Seren auf dem prämierten Wettbewerbsbeitrag!
