Lernstress vor dem Weihnachtsurlaub

Hallöle :O)  Schule läuft und die Klausuren kommen immer näher. Ich bin voll im Lernstress. Aber bald ist ja Weihnachten und Urlaub. Aber erst mal muss ich die Klausuren gut hinter mich bringen. Das Fach Frauenheilkunde ist super viel und auch echt nicht so einfach. Hoffe, ich bekomme das noch alles in meinen Kopf. Leider gibt’s im Moment nicht mehr zu berichten, aber nach den Klausuren melde ich mich wie es gelaufen ist. Bis dänne Tom :O)

 

Hundemüde, aber zufrieden nach dem Praxiseinsatz auf der Intensivstation

Hallo liebe Community! Es ist 22:15 und ich komme gerade von meinem dritten Spätdienst auf meiner neuen Station: der Intensivstation des Bethesda Krankenhauses Bergedorf. Hundemüde, was man nach 8 Stunden harter Stationsarbeit auch sein darf, aber zufrieden sitze ich nun hier vor meinem Laptop. Noch kann, oder sollte, ich nicht voreilig behaupten, dass dies wohl mein bisher bester Einsatz sein wird, doch irgendwie habe ich das im Gefühl. Schon seit ich letztes Jahr im Oktober auf meinem Einsatzplan für 2011 gesehen habe, dass ich meine Weihnachtszeit auf der Intensivstation verbringen werde, freue ich mich darauf. Die meisten meiner Kollegen reagierten überrascht, weil wir doch erst seit einigen Monaten im zweiten Ausbildungsjahr sind und die Intensivstation doch eine größere Herausforderung darstellt. Eine Herausforderung, die ich gerne bereit war anzunehmen! Gut ich gebe zu: Ganz unbekannt ist mir diese Station nicht, denn ich habe bereits letztes Jahr, im Rahmen meiner Rettungssanitäterausbildung, ein einwöchiges Praktikum dort absolviert. Trotz allem ist der Druck als Schüler natürlich noch einmal anders: Man will so viel wie möglich mithelfen und nicht immer nur daneben stehen.

Doch genau dies hat in den letzten Tagen super funktioniert. Ich wurde sehr herzlich von dem Team aufgenommen und der für mich zuständige Praxisanleiter hat sich mir bereits am ersten Tag vorgestellt und mich an die Hand genommen. Gerade mein erster Tag auf Station war das reinste Chaos! Dies lag allerdings weniger an mir als an der riesigen Patientenwelle, die unsere Station überrollte. Mein Praxisanleiter hatte große Sorgen, dass mich dieser arbeitsreiche Tag gleich zu Beginn abgeschreckt hatte, doch genau das Gegenteil war der Fall: Es war Action und das ist genau das, was mir gefällt J Wer will schon einen öden Dienst, bei dem nichts passiert? Ich bin jetzt auf der Intensivstation und quasi mit der Erwartung von Stress und Hektik in den Einsatz eingestiegen.

Heute gab es dann auch direkt einen Notfall: Das Gruppenruf-Telefon klingelte und die für mich zuständige Schwester drückte mir nur den Defibrillator in die Hand und sagte: „Los komm mit!“ Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und so rannten wir mit einer Ärztin im Schlepptau zur Quelle des Notrufes: unsere Cafeteria. Eine ältere Dame saß dort vor ihrem halb aufgegessenen Kuchen und litt unter Kreislaufproblemen. Sie war wach und ansprechbar, weshalb wir keine weiteren Maßnahmen ergreifen mussten. Dies war erst der Anfang! Es warten sechs spannende Wochen auf mich und ihr werdet natürlich über jedes Highlight informiert 🙂 liebe grüße, svenja 🙂

Religion und Pflege

Hallo liebe Community, ich habe im letzten Eintrag davon gesprochen, dass ich meine Diakonie-Brosche, also das Zeichen meiner Zugehörigkeit zum Evangelischen Diakonieverein Zehlendorf, mit großem Stolz während der Arbeit im Krankenhaus an meinem Namensschild trage. Ihr fragt euch vielleicht: Wieso tritt sie aus der Kirche aus, arbeitet aber trotzdem für einen evangelischen Verein?

Auch bei meinem Vorstellungsgespräch kam dieser Punkt natürlich zur Sprache. Damals wusste ich noch nicht, dass ich automatisch mit Beginn der Ausbildung im Bethesda Krankenhaus auch Mitglied im Diakonieverein werde. Als ich dann darüber aufgeklärt war, kam die Frage: „Svenja, wie gehen Sie damit um, wenn Sie mit Patienten über Religion sprechen müssen, obwohl Sie aus der Kirche ausgetreten sind?“

Natürlich ist dies eine berechtigte Frage, doch für mich war diese nicht schwer zu beantworten. Mein Grund, damals die katholische Kirche zu verlassen, hing damit zusammen, dass die Religion für mich kein Weg war, den ich gehen wollte. Andererseits wollte ich dann aber auch nicht Teil dieser Gemeinde sein, wenn ich nicht hinter ihr stehe. Ich empfand es damals heuchlerisch zu einer Konfession zu gehören, mit der ich eigentlich nichts anfangen kann.

Beim Diakonieverein ist es anders: Ich war dieses Jahr mit einigen Mitschülern beim Bezirksschwesterntag in Schwerin, habe einmal am Schwesternstammtisch in Bergedorf teilgenommen und bereits einen Artikel in unserer monatlichen Zeitschrift „Die Diakonieschwester“ veröffentlicht. Außerdem hatten wir bereits mit unserer Oberin einen „Schwesternschaftlichen Unterricht“, bei dem wir über die Hintergründe des Vereins informiert wurden und auch selbst Meinungen oder Gedanken in die Diskussion miteinbringen konnten. Damals hatte ich angesprochen, dass ich mich in gewisser Weise ein wenig „am Rande des Vereins“ fühle, weil ich eben nicht zur Schwesternschaft gehöre.

Die Oberin war offen für meine Kritik und konnte mir nahe legen, dass dies einfach kirchenrechtliche Gründe hat, was ich hinterher auch gut verstehen konnte. Einen Fortschritt gibt es aber schon in Sachen Trennung von „Diakonieschwestern“ und „Mitgliedern des Diakonievereins“: wir tragen mittlerweile alle die gleiche Brosche. Mein Kurs war der erste, der in diesen Genuss kommen durfte. Ansonsten sieht man noch häufig im Krankenhaus die männlichen Diakoniemitglieder mit einer eckigen Brosche und die weiblichen, nicht-evangelischen mit einer anders gemusterten Brosche.

Ihr seht: ich bin in diesem Verein aktiv, ich engagiere und informiere mich. Der Diakonieverein ist für mich eine nette Gemeinschaft, in der man offen aufgenommen wird und in dem es mir Freude bereitet und mich stolz macht, Mitglied zu sein.

Liebe Grüße und einen schönen ersten Advent 🙂
Svenja

Die Schule hat wieder angefangen

Am Montag hat der neue Schulblock in der Krankenpflegeschule der Diakonie in Südwestfalen begonnen. Dieser Block ist vier Wochen lang und dann haben wir erst mal zwei Wochen Urlaub. Aber jetzt heißt es noch fleißig lernen. Zwei bis drei Klausuren stehen noch an. Das meiste ist schon gelernt, aber man kann ja nie zuviel tun. Die Freizeit sollte man natürlich auch nicht vergessen. Neue Fächer sind auch dazu gekommen: Schwangere und Wöchnerinnen pflegen, Arbeitsrecht, Ethik und Mikrobiologie.

Manches ist spannend, aber Fächer wie Schwangere und Wöchnerinnen pflegen sind vielleicht nicht das Traumthema der männlichen Azubis. Aber nützt ja nichts, Augen zu und durch. Jeden Block kommen neue Fächer dazu, es sind nicht grundlegend immer nur dieselben. Es sind über 60 Fächer, die bis zum Examen durchgearbeitet werden, und fürs Examen parat sein müssen. Das ist mehr als viel, wenn man bedenkt, dass man pro Block ca. einen DinA4 Ordner voll Lernstoff hat. Aber ein guter Zeitplan ist alles. So, werde jetzt noch was in die Bücher schauen. Bis demnächst! Bye Tom

Vom Leben lernen: Mein vierwöchiges Orientierungspraktikum

Mensch, wie die Zeit vergeht. Nun sind schon die ganzen 4 Wochen meines Orientierungspraktikums, das ich während meiner Sozialassistenten-Ausbildung im Evangelischen Johannesstift absolvieren muss, herum. Bei diesem Praktikum konnte man, wie der Name schon sagt, sich orientieren. Sich orientieren, ob der soziale Beruf wirklich was für einen ist, ob man wirklich täglich mit verschiedenen Menschen zusammenarbeiten möchte, aber genauso kann man sich orientieren, ob denn die Richtung, die man sich für dieses Praktikum ausgesucht hat, die Richtige ist. Denn man kann als Sozialassistent/in mit alten Menschen, mit behinderten Menschen oder mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Ich habe mir für diese vier Wochen eine Senioreneinrichtung ausgesucht,  die mit demenzerkrankten Menschen arbeitet.  Die Menschen dort sind stark eingeschränkt, können meistens nicht mehr richtig sprechen, selbstständig laufen oder essen und sind geistig verwirrt.  Natürlich sind nicht alle Menschen gleich. Es gibt dort auch noch viele, die das alles noch gut können und geistig relativ fit sind – aber das ist dann das Anfangsstadium der Demenz. In den vier Wochen habe ich erlebt wie schnell ein Mensch abbauen kann.

Also in dieser Einrichtung gibt es 8 Hausgemeinschaften mit jeweils 8 Bewohnern. Jeder Bewohner hat sein eigenes Zimmer mit dem Mobiliar aus eigenem Hausstand. Bis auf das Bett, das ist ein extra Pflegebett, welches man verstellen und hoch und runter fahren kann.  Es soll alles so wenig wie möglich wie ein Krankenhaus wirken – sondern wirklich wie eine große WG. Das Pflegepersonal trägt auch normale Straßenkleidung.

Weiterhin wird darauf Wert gelegt, dass die Bewohner so selbstständig wie möglich bleiben – zum Beispiel dürfen sie mit den Fingern essen, wenn sie es mit dem Besteck nicht mehr können, HAUPTSACHE sie tun es. Ich persönlich finde das Konzept richtig gut und hab versucht, die Bewohner immer zur Selbstständig zu mobilisieren. 

In diesem Orientierungspraktikum konnte man sich noch aussuchen, ob man bei allem nur zusieht, ob man praktisch nur in der Betreuung mithilft oder auch in der Pflege. Ich habe mich dafür entschieden, Betreuung und Pflege zu machen. So gehörten zu meinen Aufgaben das Essenreichen, die Bewohner zur Toilette zu begleiten und Hilfestellung zu geben und das Waschen der Bewohner.

Bei der Betreuung habe ich immer darauf geachtet, die Bewohner nicht nur zu beschäftigen, sondern auch die noch vorhandenen Fähigkeiten zu fördern – sei es körperlich oder geistig. Meine Hausgemeinschaft – die HG 8 – ist eine mit stark demenzerkrankten Menschen – da war es gar nicht so einfach, die Bewohner dort zu beschäftigen.  Das lag aber „leider“ nicht nur an der körperlichen und geistigen Einschränkung, sondern auch ganz besonders an der wenigen Zeit.

Ich als Praktikant war dort sehr gefragt – als das Pflegepersonal hörte, dass ich ein „Mädchen für alles bin“, ging bei ihnen die Sonne auf J und bei mir unter : / (Scherz ;)) Schon in der ersten Woche war ich total integriert und selbstständig unterwegs. Jeden Morgen ging ich in die Zimmer der Bewohner, öffnete die Vorhänge – wünschte einen guten Morgen, fragte nach dem Befinden und schenkte jedem ein Lächeln J – dann ging ich in die Küche und bereitete Frühstück vor. Bei denen, die im Bett blieben, ging ich in die Zimmer und reichte, wenn nötig, das Essen.

Das alles hört sich jetzt an, als ob ich das mit links und 40°C Fieber gemacht habe. Ganz so war das aber nicht. Am ersten Tag wäre ich nach ein paar Stunden am liebsten Weiterlesen