Bald startet die erste Teilzeitausbildung für Krankenpfleger in Frankfurt

AgaplesionBist du gleich nach der Schule Mutter oder Vater geworden und möchtest jetzt trotz Baby eine Ausbildung anfangen? Oder suchst du eine Möglichkeit für einen Quereinstieg in einen Pflegeberuf, die es dir erlaubt, nebenher zu arbeiten und deinen Lebensunterhalt zu verdienen? Die Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken bieten ab April 2015 die erste Teilzeitausbildung für Krankenpfleger in Frankfurt an!

„Wir haben schon länger Krippenplätze, eine betriebseigene Kita und Teilzeitstellen, um die Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiter familienfreundlich zu gestalten. Ein weiterer wichtiger Schritt beginnt im kommenden Jahr mit der Teilzeitausbildung in unserem Krankenhaus Sachsenhausen“, erklärt Geschäftsführer Dr. Dennis Göbel.

Die Ausbildung in Teilzeit  dauert vier statt der sonst üblichen drei Jahre. Inhaltlich  unterscheiden  sich  beide  Ausbildungen  nicht.  Wie  bei  der regulären Ausbildung ist der theoretische Teil im Blockunterricht organisiert.  Auch  Urlaubs-  und  Ausbildungszeiten  sind  familienfreundlich, d. h. neben einer Kernarbeitszeit in einer 30-Stunden-Woche kann ein Großteil des Jahresurlaubs in die Schulferien gelegt werden. Die Auszubildenden  in  Teilzeit  müssen  nicht  im  Schichtdienst  arbeiten, auf Wunsch können sie jedoch dafür eingeteilt werden.

„Besonders wichtig ist, dass es nach der Ausbildung familienfreundlich weitergeht“,  weiß  Ingrid  Mauritz,  Pflegedirektorin  der  AGAPLESION FRANKFURTER  DIAKONIE  KLINIKEN. „Wir  versuchen,  den  examinierten Gesundheits- und Krankenpflegern auch nach Abschluss der Ausbildung  genügend  Teilzeitangebote  zu  bieten.“

Die  Krankenpflegeschule,  das  AGAPLESION  BILDUNGSZENTRUM FÜR  PFLEGEBERUFE  RHEIN-MAIN,  bietet  jeweils  am  ersten  Mittwoch im Monat zwischen 16.00 und 17.00 Uhr Informationsnachmittage an. Interessierte können sich jederzeit telefonisch oder per Mail bei der  Schulleitung  Ingrid  Hofmann  anmelden:  T  (069)  95  33  –  24  64 oder  ingrid.hofmann@fdk.info.  Nach  Vereinbarung  sind  auch  andere Termine  möglich.  Weitere  Informationen  unter: www.krankenpflegeschule-frankfurt.de.

Luminita from Romania: „The advanced training was so much fun“

Luminita (37) came to Germany with her husband in 2003.  She brought a high-school diploma and a professional qualification as a nurse. In the beginning, she worked as an assistant nurse and was quite unhappy with it. But after some months of advanced training at Diakonie Neuendettelsau she was able to launch her career and has been working as a regular nurse for five years now.

Luminita, why did you become a nurse in the first place?

It runs in the family. My niece – who lives with us – works as an assistant nurse, too, and would like to do her apprenticeship in this profession. At first, I wanted go to medical college but I didn’t succeed. And now I’m too old and don’t feel like learning so many new things anymore!

How did your first months in Germany go? Weiterlesen

In Rumänien dürfen Krankenpfleger mehr

Luminita (37) hat in ihrer Heimat Rumänien Abitur und eine Krankenpflegeausbildung gemacht und in diesem Beruf gearbeitet, bevor sie 2003 mit ihrem Mann nach Deutschland kam. Als Hilfskraft in der Pflege war sie hier erstmal unzufrieden, aber nach einem Anpassungslehrgang bei der Diakonie Neuendettelsau ist sie so richtig durchgestartet und arbeitet nun schon seit fünf Jahren in Deutschland in der Pflege!

LuminitaLuminita, wie kamst du auf den Berufswunsch Krankenpflegerin?

Das liegt bei uns in der Familie. Meine Nichte, die bei uns wohnt, arbeitet auch schon als Hilfskraft in der Pflege und kann sich vorstellen, eine Ausbildung dort zu machen. Ich selbst wollte ja eigentlich Medizin studieren, aber das hab ich dann nicht geschafft und jetzt bin ich zu alt und habe keine Lust mehr, so viel zu lernen!

Wie war dein Einstieg in Deutschland?

Ich habe als Hilfskraft in der Pflege gearbeitet und durfte die Patienten nur waschen und anziehen und solche Dinge. Das hat mir nicht gereicht, denn in Rumänien habe ich als Krankenpflegerin die Blutabnahme gemacht, Medikamente verabreicht, war bei der Visite dabei. 2004 habe ich meine Papiere zur Regierung geschickt, dann hat das sehr lange gedauert, bis ich eine Antwort kam. Darin stand, dass ich noch sechs Monate Praktikum in einem Krankenhaus oder einen Anerkennungslehrgang machen muss, dann eine praktische Prüfung, und dann kann ich auch in Deutschland als vollwertige Krankenpflegerin arbeiten.

Warst du da nicht sauer, dass du nochmal eine Prüfung machen musstest, obwohl du doch schon fertig ausgebildet warst?

Ja, schon. Aber dann hat mir der Anerkennungslehrgang doch sehr viel Spaß gemacht und ich habe das gut im Griff gehabt und viele neue Dinge gelernt, vor allem bezüglich der Pflegegesetze. Denn die praktische Arbeit kannte ich ja aus Rumänien, aber die Gesetze sind hier anders. Die Diakonie ist auch ein guter Arbeitgeber, man hört und erlebt nur Positives.

Und wie läuft es jetzt?

Auch vollwertige Krankenpfleger dürfen in Deutschland manche Dinge nicht machen, die ich in Rumänien machen durfte: intravenöse Spritzen geben oder ein Butterfly legen, das macht hier der Arzt. Aber ich bin jetzt gleichberechtigt mit den deutschen Pflegerinnen. Ich mache gerade noch eine Fortbildung zur Wundexpertin bei der Diakonie, dafür verzichte ich sogar auf meinen Urlaub! Und danach will mich mein Chef zur Stationsleitung weiterbilden lassen. Das wäre schön! Andererseits ist die Lernerei auch sehr anstrengend, seit vergangenem Oktober geht das so… Im Moment arbeite ich in einem Seniorenheim, aber langfristig will ich wieder in ein Krankenhaus wechseln, denn ich mag es, wenn alle paar Tage neue Patienten kommen.

Hast du einen Tipp für Krankenpfleger aus anderen Ländern, die hier in Deutschland arbeiten wollen?

Der Anfang ist schwierig: man kann die Sprache nicht so gut, man hat Angst. Aber man muss vermeiden, dass diese Angst alles kaputt macht.

Vielen Dank, Luminata, und viel Glück bei deinen Fortbildungen! Infos zum Anpassungslehrgang für ausländische Pflegekräfte der Diakonie Neuendettelsau gibt’s hier. Unser SPECIAL zum Thema „Mit Migrationshintergrund in die Sozial- und Pflegeberufe“ gibt’s hier.

Was ist aus ihnen geworden? Teil 7: Marie arbeitet mit Müttern und Säuglingen

Als wir euch Marie auf www.soziale-berufe.com vorgestellt haben, machte die damalige Studentin der „Pädagogik der frühen Kindheit“ gerade ihr Praxissemester in einem Mutter-Kind-Haus. Und wisst ihr was? Das Mutter-Kind-Haus hat Marie nach dem Studium einen festen Job angeboten!

BA_Erziehung_Marie_QUERMarie, es ist ja wirklich ein schönes Lob, dass Deine ehemaligen Arbeitgeber wieder auf Dich zugekommen sind. Seit wann arbeitest Du fest in der Mutter-Kind-Einrichtung? Und wie sieht dein Arbeitsalltag so aus?

Ich arbeite seit Oktober 2012 wieder in der Mutter-Kind-Einrichtung – plus davor schon ein Semester halbtags, während ich meine Bachelorarbeit geschrieben habe. Momentan betreue ich die Kinder in der Krabbelgruppe und arbeite mit den Müttern in der hausinternen Elternschule. Man kann sich das in etwa so vorstellen: In unserem Mutter-Kind-Haus wohnen junge Mütter aus schwierigen Verhältnissen, die wir rund um die Uhr betreuen. Während die Mütter in die Schule, zur Therapie oder zu anderen Terminen gehen, passe ich in der Krabbelgruppe auf die kleinen Babys auf. Die sind alle so zwischen 3 Monate und 1,5 Jahre alt. Die Elternschule ist daran angegliedert und dafür da, die Mütter bei allen möglichen Erziehungsfragen – auch ganz praktisch – zu begleiten. Dazu zählt zum Beispiel, dass wir mit der kleinen Familie zum Kinderarzt und zu den Impfungen gehen oder dass wir die Mütter unterstützen, wenn die Säuglinge Probleme beim Einschlafen haben oder die Umstellung von Flaschennahrung zu richtigem Brei ansteht. Im Grunde genommen stehen wir den Müttern bei allem beratend zur Seite: Wir machen viele Beratungsstunden mit den Müttern und informieren sie über den momentanen Entwicklungsstand ihrer Kinder und was jetzt bei ihnen ansteht. Zudem machen wir sogenannte Spielstunden, weil viele der Mütter gar nicht wissen, wie man mit einem kleinen Kind spielen kann!

Findest Du Deine Arbeit manchmal schwierig?

Auf jeden Fall! Wir haben Fälle von Kindeswohlgefährdung oder Verdacht auf Kindeswohlgefährdung. Deswegen haben wir es teilweise schon mit echt schwierigen Schicksalen zu tun. Es gibt immer wieder Krisen. Im Team können wir aber sehr gut darüber sprechen, daher nehme ich eigentlich nichts von den Problemen mit nach Hause. Und auch, dass wir immer wieder Fortschritte im Umgang der Mütter mit ihren Kindern sehen, hilft mir sehr!

Und was macht Dir besonders viel Spaß?

Also, eigentlich der tägliche Kontakt mit den Mamas, die intensive Begleitung von Mama und Kind. Wir arbeiten im sogenannten „Bezugsbetreuungssystem“, das heißt, jede Mitarbeiterin hat ein paar Bezugskinder, die sie ab der Eingewöhnungsphase begleitet. Dabei binden wir von Anfang an die Mutter mit ein, sodass wir diesen langen Prozess ganzheitlich begleiten können. Es ist total spannend zu sehen, wie sich alles mit der Zeit entwickelt, Höhen und Tiefen durchlebt werden und die Beziehung zwischen Mama und Baby immer stabiler wird.

Gibt´s auch Aufgaben, die Dir weniger Spaß machen?

Puh, weiß nicht – da fällt mir so spontan gar nichts ein! Eigentlich mache ich alles total gerne…Ich würde meinen Job total weiterempfehlen! Gerade wenn man – so wie ich – nicht klassisch in einer ganz normalen Kita, sondern lieber mit Säuglingen arbeiten möchte.

Aber ist es nicht manchmal stressig mit den vielen kleinen Kindern?

Teilweise schon, ja. Gerade wenn alle gleichzeitig schreien oder Hunger haben. Dann ist es kein einfacher Job! Jeder muss für sich selber eine Strategie finden, wie er Ruhe in den Alltag bringen und seine eigenen Bedürfnisse hintanstellen kann. Aber die Kinder geben einem jeden Tag so viel zurück – das wiegt den Stress zehnfach auf!

Wendest Du viel von dem an, was Du in deinem Studium gelernt hast?

Ich bin ja eben nicht im klassischen Bereich gelandet: Mein Studium war schon sehr Kita-orientiert. Auf dieses Arbeitsfeld ist man definitiv sehr gut vorbereitet worden! Ich habe besonders das wissenschaftliche Arbeiten, also wie ich zum Beispiel an Informationen ran komme, mitgenommen. Vieles, gerade für die ersten Lebensjahre, habe ich mir dann einfach selber angeeignet. Neben meiner Arbeit mache ich noch eine Weiterbildung – die hilft mir wirklich sehr! Die Ausbildungsstätte heißt „Deutsche Akademie für Entwicklungsförderung und Gesundheit des Kindes und Jugendlichen“ und meine Weiterbildung lautet „Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind-Beratung“.

Du hattest ja überlegt, noch einen Master dran zu hängen…

Also ich könnte mir schon gut vorstellen, noch einen Master zu machen, bisher bin ich aber noch auf der Suche nach einem geeigneten Angebot. Die meisten Master sind mir zu forschungsorientiert.

Und wie sähe denn Dein Traumberuf aus?

Ganz sicher in Zusammenarbeit mit Eltern – also Arbeit mit Eltern und ihren Säuglingen. Vielleicht in einer Beratungsstelle, darauf werde ich bei meiner Weiterbildung schon sehr gut vorbereitet. Ich würde gern mal im Bereich „Frühe Hilfen“ arbeiten. Da geht es dann um die Schwangerschaft und die ersten drei Lebensjahre. Aber ich könnte mir auch ein Mutter-Kind-Haus sehr gut vorstellen – also genau das, was ich jetzt gerade mache.

Vielen herzlichen Dank für das Gespräch, liebe Marie! Für Deine Weiterbildung und die Master-Suche wünschen wir Dir ganz viel Erfolg!

Text: Diakonie Deutschland/Melanie Zurwonne

Aktion für eine gerechte Finanzierung der ambulanten Krankenpflege!

Knallhart gegen PflegeImmer mehr ältere Menschen werden zu Hause gepflegt. Gleichzeitig gibt es viel zu wenige Pflegekräfte. Und was macht die AOK Nordost? Sie klagt gegen eine tariflich orientierte Entlohnung in der Pflege. Dabei würde eine solche stetig wachsende Entlohnung zweifellos für angehende Pflegekräfte eine bedeutende Motivation zum Berufseinstieg darstellen.

Hier geht’s direkt zur Aktion!

Ja, Sie haben ganz richtig gelesen: Die größte Krankenkasse in unserer Region will nicht anerkennen, dass Pflegefachkräfte eine an Tarifen orientierte Bezahlung mit entsprechender jährlicher Steigerung verdient haben. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit der AOK Nordost wurden den gemeinnützigen Pflegediensten durch eine Schiedsperson nun Nachzahlungen in Höhe der Lohnentwicklung im Gesundheitsbereich zugesprochen. Knallhart klagt die AOK Nordost dagegen!

Dies ist eine Aktion der Berliner Wohlfahrtsverbände Diakonie, Caritas, Arbeiterwohlfahrt (AWO), Paritätische Wohlfahrtsverband und Deutsches Rotes Kreuz. Wir sagen: #Esreicht ! Schreiben Sie dem Vorstandsvorsitzenden der AOK Nordost Frank Michalak, warum Pflegekräfte eine faire Bezahlung verdient haben.

Unterstützen Sie die Aktion mit einem Foto von sich und einem Schild mit der Aufschrift #Esreicht. So funktioniert es: Schreiben Sie #Esreicht auf ein Blatt Papier und halten es in die Kamera, während Sie ein Foto machen. Dann laden Sie das Foto hier hoch und posten es auf Facebook unter #Esreicht

Hier geht’s direkt zur Aktion!