Omid engagiert sich sozial: „Ich war der erste – und jetzt wollen es alle machen!“

OmidOmid (16) hilft seit einem dreiviertel Jahr freiwillig donnerstags nach der Schule in einem Stadtteilcafé in Oldenburg. Angefangen hat alles mit dem „Szenenwechsel“, einem fünftägigen sozialen Schnupperpraktikum der Diakonie Oldenburg. Das hat Omid so gut gefallen, dass er einfach dabeigeblieben ist. Wir haben für euch mit ihm gesprochen. Und übrigens: Die nächste Gelegenheit für Jungs, in die Sozial- und Pflegeberufe reinzuschnuppern, ist der Boys‘ Day! Weiterlesen

Die Sache mit dem Geld

Svenja3Hallo liebe Community, Heute möchte ich mich mit einem etwas kritischen Thema auseinandersetzen, das einem im Alltag als Krankenschwester häufig über den Weg läuft: Warum ist die Pflege noch immer unterbezahlt? Wieso fällt es uns so schwer, unsere Meinung mitzuteilen? Sind wir bloß Marionetten des hiesigen Gesundheitssystems? Krankenkassen machen 2012 ein dickes Plus, Ärzte kämpfen regelmäßig für höhere Löhne und humanere Arbeitszeiten. Wieso geht die Pflege nicht auf die Straße? Ein wesentlicher Grund dafür ist es wohl, dass wir noch immer keine Selbstverwaltung haben, sprich: es noch immer keine Pflegekammer in Deutschland gibt. In Bayern vor kurzem angedacht, doch wieder fallen gelassen. In Rheinland-Pfalz sind die Verhandlungen diesbezüglich gerade am Laufen. Doch selbst eine einzige Kammer in einem der vielen Bundesländer käme niemals gegen die starke Ärztekammer an, vor allem, da jedes Land auch gerne sein eigenes Süppchen kocht und man nur schwer auf einen gemeinsamen Nenner kommen würde. Aktuell gibt es für Pflegende die Möglichkeit, in den DBfK (Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe/früher: Krankenpflege) einzutreten, der sich aktiv für die Errichtung von Pflegekammern, aber auch für die Qualitätserhaltung bzw. -steigerung, den Austausch innerhalb Europas, sowie die Weiterentwicklung der Pflege im Sinne eines größeren Aufgabenbereiches einsetzt. Leider reicht dies lange nicht aus, um das Sprachrohr der Pflege groß genug zu machen, um endlich von allen wahrgenommen zu werden. Daher arbeiten wir weiter im Dreischicht-System mit ständigem Wechsel von Früh zu Spät bis hin zu Nachtdiensten, sind permanent hohem Stress ausgesetzt, tragen Verantwortung für bis zu 30 Patienten gleichzeitig, haben keine richtigen Pausen (da auch dann die Patientenklingel bedient werden muss) und werden für all das auch noch enorm schlecht bezahlt. Der Pflegenotstand wird größer und größer, doch wenn dieser Berufszweig nicht attraktiver gestaltet wird, so kann dieses Problem niemals behoben werden. Trotzdem gibt es viele Pflegekräfte, die diese Arbeit gerne ausüben, da sie Menschen auf ihrem Genesungsweg begleiten möchten und gerade die zwischenmenschlichen Geschenke diesen Beruf so wertvoll machen.  In diesem Beruf braucht man eine gewisse Leidenschaft. Und jeder sollte den Hut ziehen vor Menschen, die mit dieser Leidenschaft ins Krankenhaus gehen. Ob Tag, ob Nacht. Gerne höre ich auch eure Meinungen dazu! Liebe Grüße, Svenja

Was ist ein Teufel? Karneval in der i-Kita

„Alle Kinder haben die märchenhafte Kraft, sich in alles zu verwandeln, was immer sie sich wünschen.“  (Jean Cocteau) Sei es Feuerdrache, Mama, Papa, Baby, Löwe oder Tiger, all die verschiedensten Rollen, in die sie in ihren verschiedenen Rollenspielen schlüpfen. Oder sei es die Begeisterung, mit der sie sich in der Verkleidungsecke in der integrativen KiTa „Elfriede Westphal“ beschäftigen. Immer wieder zeigt mir der Alltag in meinem Freiwilligen Sozialen Jahr, wie gerne sich die Kinder in etwas anderes verwandeln. Wie fantasievoll und mit welcher Hingabe sie dann diese Rolle spielen und ganze Szenarien entwickeln, bei denen es wirklich Spaß macht zuzugucken. Fasching ist da natürlich etwas ganz Besonderes, da sie sich eine Rolle aussuchen dürfen, toll verkleidet werden und einen ganzen Tag jemand anderes spielen können.

Michelle KarnevalHallo ihr Lieben, diese Woche habe ich das erste Mal Rosenmontag im Kindergarten gefeiert, ohne selbst noch im Kindergartenalter zu sein. Darauf habe ich mich sehr gefreut und ich war total gespannt, als was die Kinder am Montagmorgen auftauchen. Erwartet habe ich die Kostüme, die man eigentlich jedes Jahr in jedem Kindergarten zu sehen bekommt und die auch immer wieder zuckersüß sind. Prinzessin, Pirat, Cowboy und Ritter sind schon immer angesagt gewesen und werden es wohl auch immer sein. Auch in meiner KiTa gab es einige kleine Prinzessinnen mit Krone und Federboa, Piraten mit Augenklappe und Holzbein, Cowboys mit Hut und Lasso sowie Ritter mit Helm, Schild und Schwert. Zudem gab es auch Kostüme die mich überrascht haben. Zum Beispiel ein kleiner Hofnarr, eine „Hello Kitty“, Spiderman oder ein kleiner grüner Drache. Alle Kostüme sahen klasse aus und waren mit viel Liebe fürs Detail ausgestattet.

Die Kids waren natürlich total aufgedreht und kamen ihren Rollen ganz nach. Sie verwandelten sich wirklich in kleine Ritter, Cowboys, Piraten, Häschen, Vampire, Indianer,  Drachen, Kätzchen, Prinzessinnen und Äffchen und ließen dies in ihr Spiel mit einfließen. Ich selbst kam als Teufel. Ich hatte  das Gefühl, dass die Kinder nicht genau einordnen konnten, was ein Teufel ist, doch es reichte ihnen, als ich erklärte, dass ein Teufel böse sei. Somit „verbündeten“  sich der schwarze Ritter, Spiderman und der Pirat mit mir und wir fingen das Häschen, Kätzchen und die Prinzessinnen. Es war wirklich witzig und spannend und ich spürte die Aufregung und die Freude der Kleinen richtig. Es gab eine Disko im Bewegungsraum mit verschiedenen Partyspielen und in den Gruppen Bastelangebote wie Masken. Auch das Buffet kam gut an und war etwas Besonderes. Gegessen wurde im Flur auf dem Boden auf Decken.

Doch selbst dieser Tag der Verwandlung schien den Kleinen nicht zu reichen. Die Verkleidungsecke auf dem Flur wurde trotzdem noch genutzt um die eigene Verkleidung abzurunden oder sich noch ein bisschen mehr zu verändern. Außerdem beobachte ich, wie das Äffchen und die kleine Indianerin zwischenzeitlich ihr Kostüm tauschten. Diese „märchenhafte Kraft“ der Kinder, sich zu verwandeln, und die Leidenschaft, mit der sie ihren Rollen nachgehen hat wirklich etwas Bezauberndes und Bewegendes und sollte auch in späteren Jahren nicht verloren gehen. Ich merke selbst immer wieder, wie viel Spaß es macht in die Rollenspiele mit einzusteigen und „einfach mal Kind zu sein“. Liebste Grüße, Michelle 🙂

 

Fragen aus unserer Berufsberatung: Rund ums Berufsfeld Heilpädagogik

Wir machen ja auch Berufsberatung (Fragen einfach einsenden an sozialeberufe@diakonie.de!) und ganz oft bekommen wir Fragen zum Thema Heilpädagogik: Ausbildung oder Bachelorstudium? Weiterbildung oder Masterstudium? Und was kann der Heilpädagoge überhaupt, was der Heilerziehungspfleger oder Erzieher nicht kann? Wenn ihr noch gar nichts über die Berufe wisst, schaut euch besser erstmal unser Portrait plus Film über die Heilerziehungspflege und unser Portrait plus Film über die Heilpädagogik an.

thiemannEure Fragen für Fortgeschrittene beantwortet Prof. Dr. Thiemann, Dekan des Fachbereichs Heilpädagogik und Pflege an der Ev. Fachhochschule in Bochum, hier im Videointerview:

Ich bin Erzieher oder Heilerziehungspfleger und möchte mich weiterbilden. Da kommt die Heilpädagogik infrage. Welche zusätzlichen Dinge lerne ich in der Heilpädagogik? Welche Tätigkeiten kann ich als Heilpädagoge machen, die ein Heilerziehungspfleger nicht machen kann?

Videoantwort Prof. Dr. Thiemann

Ich kann Heilpädagogik als Aufbauausbildung machen oder studieren: Was ist der Unterschied? Welche Möglichkeiten eröffnen die verschiedenen Wege? Wer sollte sich wofür entscheiden?

Videoantwort Prof. Dr. Thiemann

Kann ich als Abiturient auch direkt ins Heilpädagogik-Studium einsteigen oder sollte ich auf jeden Fall zuerst die Heilerziehungspflegeausbildung machen, um einen praktischen Einstieg zu haben und zu sehen, ob dieses Arbeitsfeld zu mir passt?

Videoantwort Prof. Dr. Thiemann

Welche Karriere-Alternativen oder Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es sonst noch? Was lernt man Neues im Master-Studium Heilpädagogik?

Videoantwort Prof. Dr. Thiemann

Vielen Dank, Prof. Dr. Thiemann!

FSJlerin Michelle: Am liebsten nehmen mich die Kids gefangen

„Wer spielt, der lernt! Wer lernt, der lebt! Wer lebt, der spielt!“ (Jörg Roggensack) Spielen steht für mich als FSJlerin in einer Kita mit an oberster Stelle. Anders als die Erzieher muss ich nicht für die Entwicklungsberichte o.ä. beobachten und generell nicht im gleichen Maße auf den pädagogischen Rahmen achten. Sicher bin ich für die Kleinen eine erwachsene Bezugsperson, die darauf achtet, ob sie die Regeln einhalten, doch im Spiel kann ich auch selber Kind sein und mich der Situation hingeben.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAHallo ihr Lieben, zu Anfang habe ich mir meine Rolle im Freiwilligen Sozialen Jahr in der integrativen KiTa „Elfride Westphal“ etwas anders vorgestellt. Ich war sehr an den Erziehern orientiert und beobachtete sehr viel. Für meinen Einstieg und den ersten Zugang zu den Kindern war das auch gut, doch schon im ersten Reflexionsgespräch wies mich meine Anleiterin daraufhin, dass ich viel mehr mit ins Spiel gehen darf und dass ich dies ausnutzen könne. Das habe ich gemacht und das mache ich auch heute. 🙂

Im Sommer, als es draußen noch unglaublich warm war, und den Monaten danach, in denen es sich langsam abkühlte, waren wir unglaublich viel draußen. Wie ich zu der Zeit schon hier berichtete, war es gerade total angesagt, mich gefangen zu nehmen, in ein Gefängnis zu  bringen und zu fesseln. Auch ein halbes Jahr später hat das nicht nachgelassen und das finde ich prima! Es ist meistens das gleiche Schema: Ich werde gefangen, breche aus, werde gejagt und wieder eingefangen. Dann das Gleiche wieder  von vorne. Doch es macht trotzdem unglaublich viel Spaß. Die Kinder, mit denen ich spiele, wechseln (ab und zu hab ich sogar mal ein bis zwei Kinder auf meiner Seite ;-)), die Orte wechseln, die Methoden wechseln.

Doch am meisten Spaß macht es draußen. An der frischen Luft kann man sich so richtig austoben und sich gegenseitig über das gesamte Außengelände jagen. Ich habe meine Anfangszeit total genossen, da man sich draußen noch auf den Boden schmeißen konnte ohne gleich krank zu werden. Im Moment gehen die Infekte rum und wir waren nicht allzu viel und allzu lange draußen, da es auch einfach zu kalt war. Mitte dieser Woche zeigte sich die Sonne und das nutzen wir gleich aus! Sowohl vor als auch nach dem Mittagessen waren wir draußen und tobten, tobten, tobten. Man fühlt sich dann einfach so lebendig und es ist super schön zu sehen wenn die Kinder Spaß haben und sich richtig auspowern!

Schön ist es auch jetzt im Winter. Wir haben viel gelesen und gekuschelt und dadurch viel Nähe aufgebaut. Sind durch die Hochebenen gekrochen oder haben uns im Bewegungsraum ausgelassen und haben dadurch neue Spiele entwickelt. Trotzdem freue ich mich auf den Frühling, wenn wir wieder jeden Tag rausgehen können und hoffe, dass sich Schnee, Regen und Kälte langsam aber sicher verabschieden. 🙂 Liebste Grüße, Michelle 🙂