Mit ihrem Street Art Bild „Was ich kann: Herz zeigen“ hat Sabine Giesa (28) unser erstes Voting gewonnen. Heute lernt ihr sie kennen: Eine junge Frau, die mit Riesenschritten den Weg von der Praktikantin zur Leiterin der Ev. Trinitatis-Kindertageseinrichtung Bochum gegangen ist. Die Durchstarter-Story von Sabine Giesa fängt damit an, dass sie ein paar Wochen vor den Abiturprüfungen die Schule schmiss. „Ich hab mir gedacht, die Matheprüfung besteh‘ ich sowieso nicht, Fachabitur reicht auch“, erzählt die heute 28jährige, „Ich wollte lieber praktische Erfahrungen sammeln, um mir besser vorstellen zu können, wie ich die nächsten 50 Jahre meines Lebens verbringen will.“ Weiterlesen
Mobile Pflege: Wenn wir nicht pflegen, dann fahren wir…
So, meine erste Woche in der mobilen Pflege ist um und ich hab schon einen kleinen Eindruck bekommen. Dieser Praxiseinsatz ist Teil meiner Ausbildung in der Krankenpflegeschule der Diakonie in Südwestfalen.
Der Zeitplan, der zu bewältigen ist, ist eng gesteckt. Ca. 20 Patienten in 6 Stunden sind zu versorgen. Das reicht von großer Grundpflege bis zu Blutzucker messen und Medikamentengabe. Überall wird man herzlich empfangen. Gerade ältere Menschen freuen sich sehr, wenn wir kommen, denn viele wohnen allein. Da ist der Pflegedienst eine willkommene Abwechslung. Man kommt auch in verschiedene Wohnsituationen. Manchmal ist es sehr schwer mit anzusehen, Weiterlesen
Drei Tage im Kloster – was hat’s gebracht?
Hallo liebe Community, nach drei Tagen Klosterleben kamen wir am späten Mittwoch Nachmittag wieder wohlbehalten in Hamburg an. Mit meiner Krankenpflegeschüler-Klasse aus dem Bethesda Krankenhaus in Bergedorf hatten wir diesen Ausflug unternommen, um uns ungestört und in Ruhe mit dem Thema Sterben und Tod zu beschäftigen, mit dem wir in der Krankenpflegeausbildung immer wieder konfrontiert werden.
Leider fiel die abschließende „Blitzlichtrunde“ kurz vor Ende des Seminars nicht so positiv aus. Grund dafür: Den meisten meiner Klassenkameraden fehlten praxisbezogene Lerninhalte und die meisten Themen wurden nur als „oberflächlich angekratzt“ empfunden. Mitunter geht es mir wohl genauso, denn ich könnte nicht sagen, dass ich nun sicher und kompetent mit Sterbenden oder deren Angehörigen auf Station umgehen könnte.
Mittlerweile (es sind nun schon zwei Tage seit unserer Rückkehr vergangen) bin ich allerdings der Meinung, dass es wohl auch unmöglich ist, eine „Rezept“ für solch schwierige Situationen zu geben. So individuell wir Menschen alle sind, so unterschiedlich gehen wir auch mit dem Tod und Sterben um. So werde ich jeden todkranken Patienten auf Station anders wahrnehmen und genauso werden auch die Angehörigen unterschiedlich mit dem Tod ihres lieben Mitmenschen umgehen. Ich denke, dass Empathie (Einfühlungsvermögen) wohl das richtige Mittel zum Zweck ist, was sich wiederum nicht in einem Seminar erlernen lässt. Empathische Reaktionen auf den aktuellen Zustand des Patienten… das ist natürlich leicht gesagt (oder geschrieben), lässt sich in der Praxis aber nur schwer in die Tat umsetzten.
„Wieso bedrückt der Anblick eines toten Menschen uns eigentlich so sehr?“, diese Frage stellte unsere Dozentin gestern. Viele Antworten kamen, von denen alle irgendwie richtig sind: Unsicherheit im Umgang mit einem Verstorbenen, der erste Schock über den Tod, aber auch die nackte Konfrontation mit einem Schicksal, das jedem von uns irgendwann genauso heimsuchen, im Alltag allerdings meist verdrängt wird. Ein gewisses „Händchen“ für den einfühlsamen Umgang mit kranken Menschen ist wohl eine Voraussetzung in unserem Beruf. Daher bin ich mir sicher, dass wir es alle gut meistern werden, wenn wir irgendwann einmal in dieser Situation sind.
Das wichtigste ist, dass man es nicht totschweigt (im wahrsten Sinne des Wortes), sondern darüber spricht, offen ist für die Gedanken und Ängste anderer und für die Angehörigen einen ersten Halt kurz nach dem schrecklichen Ereignis gibt. Dem Patienten selbst kann man kurz vor dem Ende nur noch wenig helfen. Aber einfach da sein und die Hand halten ist meist schon genug.
Liebe Grüße, Svenja
Geschafft! Zeugnisse und ein Interview
Das erste Semester meiner Sozialassistentenausbildung im Evangelischen Johannesstift ist rum. Am 27. Januar fieberten wir unseren Zeugnissen entgegen. Die SozA3 (die Vorgängerklasse) und die SozA4 (meine Klasse) versammelten sich zum gemütlichen Beisammensitzen bei Kaffee und Gebäck im Raum 108. Natürlich nachdem wir noch 2 „harte“ Stunden Unterricht hatten 😉 Um 10:30 Uhr wurden die ersten Schüler aufgerufen, um ihr Zeugnis und ein Handschütteln entgegenzunehmen, welches sie mit einer Unterschrift besiegelten. Als mein Name fiel, war ich so vertieft in meiner Unterhaltung, dass man mich mehrmals darauf hinweisen, dass ich nun mein „Giftblatt“ abholen darf. Herzpochend trat ich nach vorn Weiterlesen
Tränenmeer im Kloster Nütschau
Hallo liebe Community! Dieser Eintrag kommt direkt aus dem Kloster Nütschau, wo wir seit Montag unser „Sterbeseminar“ absolvieren. Gerade stehe (!) ich in einer kleinen Kabine, in der ein Bildschirm und eine Tastatur in die Wand eingelassen sind… so sieht das „Online-Sein“ im Kloster aus 🙂 Nun möchte ich euch aber von unserem gestrigen Tag erzählen, der mich wohl noch einige Zeit beschäftigen wird.
Gegen 10 Uhr trudelten wir alle mit unseren Fahrgemeinschaften im Kloster ein und begannen auch direkt mit dem Seminar. Hierfür ist uns ein großer Gruppenraum zur Verfügung gestellt, wo wir alle in einem großen Kreis sitzen können. In der Mitte steht eine Kerze und eine Vase mit Ästen, die wir direkt mit „Blättern“ versehen haben. Dafür sollte jeder, jeweils auf ein anderes Blatt, einen Gedanken zum Tod, sowie zum Leben aufschreiben. Mir fiel dabei spontan ein… Weiterlesen