Altenpflege – was ist das?

Das Praktikum im Altenheim steht bald an, aber die Zehntklässler der Oberschule Alexanderstraße in Oldenburg haben eigentlich keine Ahnung, was sie da erwartet. Darum hat Klassenlehrerin Hille Knetemann einen Schnuppertag in der Evangelischen Altenpflegeschule Oldenburg organisiert. „Die meisten Schüler haben kaum Erfahrungen mit alten Menschen“, sagt sie, „sie haben kaum Vorstellungen davon, was sich im Alter alles ändert.“ Hier seht ihr, was die Zehntklässler der Oberschule Alexanderstraße bei ihrem Schnuppertag erlebt haben:

Altenpflegeschülerin Vanessa Steiner erklärt den Schülern (links) wie Senioren aufs Aufstehen vorbereitet werden, nachdem sie länger gesessen haben – mit einem kleinen Gerät namens „Stimulator“. Der vibriert und wird an einen Knochen (z.B. das Knie) gehalten, damit der alte Mensch seine  Beine wieder spürt. Nach langem Sitzen kann es sonst nämlich vorkommen, dass er sie nicht mehr spürt und sie ihm beim Aufstehen wegknicken. Es geht aber auch ohne Stimulator. Das führt Vanessa hier (rechts) zusammen mit der Altenpflegeschulleiterin Birgit Voss vor.  Sie wandert mit ihrer Hand über den Oberschenkel bis zum Knie des Patienten, drückt dort leicht, um die Sinne zu stimulieren, und auch so gelingt das Aufstehen besser!

 

 

 

Jetzt sollen David und sein Klassenkamerad mal ausprobieren, was ihnen Vanessa eben gezeigt hat.

In der Altenpflegeschule können die Schüler mit speziellen Altersanzügen erleben, wie sich typische Einschränkungen des Alters anfühlen. Sie ziehen Kopfhörer auf, denn alte Menschen hören schlechter. Sie ziehen spezielle Schlecht-Sicht-Brillen an, denn alte Menschen sehen nicht mehr so gut. Sie tragen Halskrausen, denn alte Menschen können sich schlechter bewegen als junge. „Wer das einmal erlebt hat, versteht besser, warum Menschen im Altenheim sich verhalten wie sie sich nunmal verhalten“, erklärt Schulleiterin Birgit Voss.

Später haben die Auszubildenden der Evangelischen Altenpflegeschule Oldenburg ihren Gästen noch gezeigt wie man mit Senioren ins Gespräch kommen kann. Spiele sind eine gute Möglichkeit, denn dabei kommt eine gute Stimmung auf. Aber man kann auch einfach über Alltagsgegenstände reden. Wenn du einem alten Menschen Obst gibst, z.B. eine Mandarine, dann  hat er ein sinnliches Erlebnis: Die Frucht riecht anregend, wenn man sie schält. Der Geschmack weckt eventuell eine Erinnerung an eine Lieblingstorte aus der Kindheit. Und schon sind interessante Gesprächsthemen gefunden. Na, dann kann das 14tägige Praktikum ja kommen!

„Die Schüler kommen nach den zwei Wochen im Altenheim verändert in die Schule zurück,“ weiß Klassenlehrerin Hille Knetemann. Sie haben dann eine Vorstellung davon wie es ist, alt zu sein. Sie haben etwas über das Leben gelernt und trauen sich, ihr Gegenüber anzufassen, wenn sie helfen wollen. Denn so nah wie im Sozialpraktikum kommen die Schüler fremden Menschen normalerweise nicht.

Wenn du dich auch für ein Praktikum interessierst, egal ob im Altenheim, im Krankenhaus, in einer sozialen Beratungsstelle oder anderswo, findest du hier alle Infos, die du brauchst: http://www.soziale-berufe.com/inhalt/praktikum-bei-der-diakonie.html.

Arbeitsgemeinschaft Junge Pflege: „STOPP! Jetzt pflege ich mich selbst.“

Ausbildung ist anstrengend, das gilt ganz besonders für die Pflegeberufe. Wie ladet ihr eure Batterien wieder auf, wenn ihr ausgepowert seid? Mit `ner guten Idee könnt ihr insgesamt 2000 Euro gewinnen! Beim „Junge Pflege Preis 2012“ der Arbeitsgemeinschaft Junge Pflege des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe. Wir haben für euch Matthias Zischka, Gesundheits- und Krankenpfleger und Mitglied in der AG Junge Pflege, gefragt: Warum habt ihr euch das Thema „STOPP! Jetzt pflege ich mich selbst.“ für den Wettbewerb ausgesucht? Weiterlesen

Schockgeschichten aus dem Krankenhausalltag

Hallo liebe Community, ich hoffe ihr hattet alle einen guten Start ins neue Jahr. Bei mir war es eher etwas chaotisch: Ich hatte über Weihnachten 9 Dienste am Stück und dazu noch an Heiligabend Spätdienst! Kein besonders friedvolles Weihnachten also, aber dafür konnte ich Silvester in meiner Heimat Baden-Württemberg verbringen, da mir dann 5 Tage frei gegeben wurden. Wie schön es doch war, die Familie wieder zu sehen! Die Heimatbesuche sind immer besonders dafür gut, um mir wieder mal bewusst zu machen, wie spannend mein Arbeitsalltag, vor allem jetzt auf der Intensivstation, doch eigentlich ist.

Ich habe viele Freunde, die ebenfalls in der Pflege arbeiten, weshalb sie beim regelmäßigen gegenseitigen Austausch, bei meinen Geschichten kaum mit der Wimper zucken. Wieso auch, schließlich kennen sie das alles genauso gut wie ich! Bin ich allerdings im Kreise meiner Familie oder meiner alten Schulfreunde, so ernte ich immer wieder geschockte Blicke und „Ohje!“ und „Oh Gott“ oder „Ihgitt!“. Häufig merke ich dann auch, wie abgeklärt ich doch mittlerweile, nach erst knappen 1,5 Jahren Ausbildung, schon bin.

Ich kann beim Mittagessen lebhaft von Stuhlgang oder offenen Wunden sprechen und mir mein Essen trotzdem schmecken lassen. Was macht man denn auch sonst beim täglichen Frühstück auf Station? Dort ist ein reger Austausch über Patient A und die abgeführte Menge an Kot doch völlig normal!
Ist man allerdings unter Maschinenbauern oder Elektronikern (meine Familie ist eher technisch orientiert), so muss ich mich jedesmal zurückhalten, gewisse Themen einfach nicht am Tisch anzuschneiden. Besser gesagt: gewisse Themen sollte ich eigentlich überhaupt nicht anschneiden! „Svenja, das wollte ich eigentlich überhaupt nicht so genau wissen!“, daran hat mich meine Mutter erst neulich wieder erinnert, als ich gerade euphorisch begonnen hatte, über den sich kurz vor dem Platzen befindenden AP (Anus Praeter=künstlicher Darmausgang) eines meiner Patienten zu erzählen.

Natürlich hat es auch seine Vorteile: Man kann sich immer ganz leicht zum Mittelpunkt einer Gesprächsrunde machen! Man packe einfach eine seiner schockierendsten Geschichten aus dem Krankenhausalltag aus (bei mir war es zu Silvester die Geschichte der Patientin, bei der ein Arterie geplatzt war und die uns quasi auf Station verblutet ist) und schon steht man im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, wobei man mit angewiderten oder vor Spannung weit aufgerissenen Mündern betrachtet wird.

Teilweise schwingt sicherlich auch Interesse mit, denn eine meiner alten Schulfreundinnen fragte mich beispielsweise über Katheter aus, von denen sie immer dachte, dass sie in den Anus gehen. Ganz stolz habe ich sie dann aufgeklärt und nebenbei erwähnt, dass ich bereits einige selbst gelegt habe. „Wow, dass du sowas kannst!“, kam als Kommentar zurück… und sowas gibt dem Stolz natürlich eine zusätzliche Stärkung! Ja es macht mich stolz, wenn Familie und Freunde mich dafür bewundern, dass ich ohne Hemmungen fremde, alte, kranke Menschen waschen kann. Es ist mir selbst nie bewusst, denn es gehört für mich zum täglich Brot, doch wenn man einmal genauer darüber nachdenkt, so ist es wirklich keine Selbstverständlichkeit, einen fremden Menschen einfach so von Kopf bis Fuß zu waschen und dabei vielleicht noch ein lockeres Gespräch mit ihm zu führen.

Es tut also immer wieder gut, sich in Techniker oder Büroangestellten-Kreise zu begeben! Euer Stolz kann nur davon profitieren 🙂 Liebe Grüße, eure stolze (fast-) Krankenschwester 😉 Svenja

Weihnachtsstimmung bei den Sozialassistenten

Frohe Weihnachten! Nicht nur rund um den Globus verbreitet sich die Weihnachtsstimmung, sondern auch in der Sozialassistentenausbildung im Evangelischen Johannesstift, in der ich seit August diesen Jahres fest integriert bin. So bekommen wir seit dem ersten Advent immer montags zur gemeinsamen Besinnung von unserer Pflegedozentin eine Weihnachtsgeschichte vorgelesen. Auf ihrem Tisch steht dann ein hübsch geschmückter Kranz, deren Kerze für uns brennt. Man schaut ins Nichts, lauscht und öffnet sein Herz. Sooo schön! J

In der letzten Woche wurden wir dann mit einem Test über Mund- und Intimpflege in die Realität zurückgeholt. Eine dreiviertel Stunde hatten wir Zeit, unser Wissen aufs Papier zu bringen. Ich dachte: „Na dann wird sie ja nicht so viele Fragen haben!“,  aber ich hatte mich getäuscht.  Wobei die Fragen nicht mal das Problem waren, sondern eher alles in Textform zu absolvieren in dieser Zeit. Denn Stichpunkte waren gestern – in der Sozialassistentenausbildung im Evangelischen Johannesstift wird nur noch in ganzen Sätzen geantwortet.

Weihnachtsstimmung gab es auch im Fach „Englisch“: So sollten wir uns darüber austauschen wie wir denn die festlichen Tage verbringen und was anders ist im Gegensatz zu anderen Ländern und Kulturen. Donnerstag konnten wir dann aber mal die Hände schonen und unser Stimmentalent präsentieren, indem wir „Silent Night, Holy Night“ … sangen . Irgendwie wurde meine Freude am Singen offengelegt und somit war ich in der Aufgabe, den Gesang einzustimmen. Das tat ich doch „gern“ J

In meinem letzten Beitrag habe ich ja von dem Rap über die Geschichte von Josef und Maria berichtet, der ein Leistungsnachweis im Fach „Religion“ darstellt, den wir seit letzter Woche schreiben und erproben. Er ist fertig und vor allem richtig gut geworden. In dieser Woche sind wir eigentlich dran, ihn den anderen aus der Klasse vorzustellen. Leider ist das nicht möglich, da mein kleiner Sohn krank ist. Daher müsst ihr auch noch bis nach Weihnachten warten, denn da wollen wir den dann nachholen und ich möchte ja nicht schon vorher alles verraten.  Leider konnte ich auch nicht bei der „Andacht“ mit dabei sein, die am Dienstag gehalten wurde, letzte Woche habe ich extra mit einem kleinen Chor 2 Lieder erprobt, die wir dort gesungen hätten. Sehr, sehr schade. Naja vielleicht nächstes Jahr.

Zum Wochenabschluss gab es noch eine kleine Weihnachtsfeier mit unserer Klassendozentin. Wir setzten uns alle in einen Kreis. In die Mitte kamen alle Schrottwichtelpakete, die jeder fleißig und hübsch verpackt hat, und leckeres Gebäck. Nach einem kleinen Auflockerungsspiel wurden die Namen ausgelost, die das vorher gewählte Geschenk bekommen. Als alle ihr Geschenk hatten, konnte man bei nicht gefallen würfeln,  um jemand anderen das Geschenk abzuluchsen. Aber irgendwie wollten alle nur „die eine Tüte“. Als unsere Klassendozentin ihr Geschenk (diese Tüte) bekam, wurde der Wahnsinn ausgelöst. Es wurde gewürfelt, was das Zeug hält, um eine 1 oder eine 6 zu bekommen, um die Tüte in seinen Besitz zu nehmen. Jetzt fragt ihr euch sicher, was denn so Tolles in dieser Tüte drin war. Eigentlich nichts Aufregendes: ein Stofffußball, ein Buch „Ich habe die Unschuld kotzen sehen“,  ein Buch „Studentin und Hure“ , ein Buch „schnell Kochen lernen“, ein Massage Dreieck – und das war’s. Im Endeffekt landete die Tüte beim eigentlichen Eigentümer – unserer Klassendozentin. J Ich habe es ihr gegönnt.

Euch wünsche ich ganz tolle Weihnachtstage. Lasst euch reich mit schönen Dingen und viel Liebe beschenken. Genießt die besinnliche Zeit und verbringt Zeit mit Familie und Freunden. Das werde ich auch tun. Dieses Jahr finden die Festtage bei mir zu Hause statt. Da habe ich noch viel zu tun bis zum Wochenende. Nur Montag kann ich mich ausruhen, wenn ich meine alte Heimat besuche. Ebenso wünsche ich euch einen guten Rutsch in das neue Jahr, denn erst dann werdet ihr  wieder von mir lesen. Bleibt alle gesund und froh J In diesem Sinne sage ich bis bald und liebe Grüße, Candy

Unterm Weihnachtsbaum geht das Lernen weiter

Hallo zusammen, leider melde ich mich heute erst wieder, da die letzte Woche und die Klausurzeit in der Krankenpflegeschule der Diakonie in Südwestfalen etwas stressig war. Man kommt ja zu nicht viel. Die Klausuren sind beide ganz gut gelaufen, ich hoffe das Beste. Anfang Januar bekommen wir diese zurück. Ich werde berichten.

Jetzt hat die erste Woche Urlaub begonnen und bald ist Weihnachten und dann rutschen wir ins neue Jahr. Trotz alle dem muss ich noch lernen für die Klausur im Januar. Eine Klausur über Schwangere und Wöchnerinnen steht noch an, daher muss auch in den Ferien etwas gemacht werden. Aber das ist ok, was soll man auch mit der vielen Zeit anfangen +Lach+ .

Im neuen Jahr gibt’s bestimmt wieder mehr zu berichten. Bis dahin wünsche ich allen schöne Weihnachten mit der Familie und dem oder der Liebsten und einen guten Start in neue Jahr. LG Tom