RUHE BITTE!

In der letzten Woche war die Lautstärke ein GROSSES Thema in der Sozialassistenten-Klasse im Evangelischen Johannesstift Spandau. Es wurde gequatscht und gequatscht, was man schon als störend empfand. Die Dozenten gelangten mit ihrem Wort kaum zu denen, die es hören wollten und anders herum war es auch kaum möglich. Also das Thema „Leitbild der Klasse“ sollten wir nochmal aufrollen.

Leider habe ich in dieser Woche auch generelle Unlust erlebt. Bei Gruppenarbeit saßen einige nur herum oder tauschten sich über ihren letzten Urlaub aus, gestellte Aufgaben wurden entweder als zu schwierig oder als zu kindisch empfunden. Ich finde das schon ein wenig schade. Meiner Meinung nach haben sich dort alle freiwillig beworben, um was zu lernen. Wer keine Lust auf diese Ausbildung hat, sollte die anderen nicht stören. Nun ja, vielleicht war es einfach eine komische Woche, mal schauen wie sich unsere Gemeinschaft weiterentwickelt.

Trotz der ganzen Quasseleien haben wir natürlich was gelernt. Ganz spannend fand ich unseren ersten Religionsunterricht. Wir saßen alle in einem Stuhlkreis und jeder konnte was zu seiner Religion sagen, wenn er denn einer angehörte. Ich finde es super, dass unsere Dozentin ein so schwieriges und eher trockenes Thema abwechslungsreich gestalten möchte und auch tut.

Ein weiteres Thema, das mich sehr interessierte, war: „Wie halte ich ein Referat richtig?“. Da wir oft in Gruppen arbeiten und Plakate vorstellen müssen, ist das schon ein guter Leitfaden, denn mündliche Noten stehen bei uns an erster Stelle. Hier gebe ich euch ein paar Tipps, womit ihr punkten könnt und was ihr besser lassen solltet. Positiv: aufrecht stehen, frei sprechen, laut und deutlich reden, nicht rumzappeln. Negativ: Kaugummi kauen, mit Sachen rumspielen, dauernd „ähm“ sagen, unordentliche Kleidung. Ich denke, das sind so einige wichtige Sachen, die für eine gute Note sorgen, wenn dann auch noch inhaltlich alles passt. Früher habe ich Vorträge gehasst, aber jetzt machen sie mir irgendwie Spaß.

Was leider nicht so viel Spaß macht, ist das Fach Mathematik, das wir auch auf unseren Stundenplan zu stehen haben. Hatte gehofft, ich werde verschont aber NEIN – ran an die Zahlen :p! Dafür machen die berufsbezogenen Fächer mehr Spaß. Da blühe ich voll auf und merke jedes Mal, warum ich diesen Beruf gewählt habe. Im Lernfeld 4 „Kreative Erziehung“, malen wir große Früchte für das Erntedankfest, das im September im Evangelischen Johannesstift Spandau stattfindet. Wie kreativ ich war, werdet ihr sehen, wenn ich fertig bin. Soviel kann ich euch aber schon verraten: „Ich heb mich ab“ 😛

Da es heute schon sehr spät ist und morgen die neue Woche beginnt, werde ich mich für diesen Beitrag verabschieden und wünsche euch eine schöne Woche. Ich hoffe, ihr hattet wieder Spaß beim Lesen und konntet weitere Einblicke in die Ausbildung „Sozialassistenz“ bekommen. Bis auf bald. Liebe Grüße, Candy 🙂

Erzieher-Azubis aufgepasst: So klappt’s mit dem Berufsstart!

Was brauchst du, um nach der Erzieher-Ausbildung oder dem Bachelor-Studium „Pädagogik der frühen Kindheit“ gleich einen Arbeitsplatz zu finden? Eine gute Bewerbung, ganz klar! Und wer könnte besser erklären, wie die aussehen sollte, als Dr. Ilse Wehrmann? Sie ist ehemalige Vorsitzende des Bremer Landesverbandes Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder und Gründerin von Wehrmann & Comites Consulting. Das ist eine Personalagentur, die pädagogische Fachkräfte vermittelt – auch im Auftrag von kirchlichen Kinderbetreuungseinrichtungen. Wir haben für euch mit der Expertin gesprochen. Weiterlesen

Bin ich mit 15 erwachsen, wenn ich Tag für Tag eine große Verantwortung trage?

Die zweite Woche unserer Sozialassistenten-Ausbildung im Ev. Johannesstift Spandau war für uns auch wieder sehr spannend und lehrreich, denn es war unsere erste mit richtigem Fachunterricht. Wir durften sehen, hören, anfassen und selber kreativ sein. Es wurden die ersten Klausurtermine genannt und Fragen über Fragen zum vierwöchigen Orientierungspraktikum im Oktober geklärt. Und ganz wichtig: Wir haben unsere Klassensprecher gewählt. Welche Themen wir besprochen haben, ob man jeden Tag eine Tafel Schokolade essen darf und was mein Kollege Sven da oben für Verrenkungen anstellt, erfahrt ihr JETZT. Viel Spaß! 🙂

Thema 1: Ist man nur so alt wie man sich fühlt? Kann ich mich mit 60 Jahren noch bauchfrei in der der Disco vergnügen, ohne doof angestarrt zu werden? Bin ich mit 22 noch ein Kind, weil man mir noch immer sagen muss, dass ich mir die Zähne putzen muss? Oder bin ich mit 15 Jahren erwachsen, da ich jeden Tag eine große Verantwortung habe, um die ich mich zuverlässig kümmere? Das Alter spielt auch in der SOZA4-Klasse eine Rolle, denn ich bin 24 und zu einigen meiner Mitschüler besteht ein Altersunterschied von 8 Jahren. Und ich muss sagen, man merkt ihnen teilweise das Alter gar nicht an. Zu diesem Thema gestalteten wir in Gruppenarbeit Plakate.

Thema 2: „Gesundheit ist der Zustand vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens“ heißt es in unserem Lehrbuch „Sprungbrett Soziales“. Gesundheit – nicht nur ein wichtiges Thema für uns persönlich, sondern auch für unseren Beruf. Dort werden wir auf viele alte, aber auch kranke Menschen treffen, ob körperlich, geistig oder psychisch, und wir sind da, um ihnen das Leben zu erleichtern. Diesen Grundstein setzten wir in dieser Woche im Lernfeld 2. Um gesund zu bleiben, ist natürlich auch eine richtige Ernährung wichtig. Ausgewogen sollte sie sein.

Schokolade

Eier, Fleisch

Fisch, Jogurt, Milch, Käse

Karotten, Äpfel, Gurken, Kirschen, Tomaten

Brot, Teigwaren, Hülsenfrüchte, Nudeln, Kartoffeln

Trinken, Trinken, Trinken, Trinken, Trinken, Trinken, Trinken

So sieht die so genannte „Ernährungspyramide“ aus. Diese dient dazu, uns zu zeigen, was wir in Massen und Maßen essen können.  Für mich persönlich finde ich es ein sehr interessantes Thema und ich freue mich  darauf, das erste gesunde Gericht in unserer Lernküche zu kochen, von der wir schon einen kleinen Einblick bekommen haben.

Thema 3: Natürlich war und ist die Hygiene ein wichtiges Thema. Wie verhält man sich denn eigentlich in einer Küche, um hygienisch zu arbeiten? Hier die Regeln: Kurze Fingernägel, bestenfalls ohne Lack, Haare zusammenbinden, Hände waschen, beim Abschmecken einen anderen Löffel verwenden, nicht in das Essen husten oder niesen, sondern in die Armbeuge, und möglichst kein Essen zubereiten bei Magen/Darm-Erkrankungen.

Thema 4: Man kann nicht nicht miteinander kommunizieren! Auch wenn wir nichts sagen, spricht aber unsere Mimik, Gestik, Haltung und Kleidung für uns. Es geht um „nonverbale Kommunikation“. Körpersprache, auf die wir nicht immer Einfluss haben.  So tippen wir uns an den Mund, wenn wir nachdenklich sind, zappeln bei Nervosität und ballen die Faust, wenn uns was nicht gefällt. Sven, einer meiner Mitschüler, war so nett und hat sich dazu bereit erklärt, 3 Gesten darzustellen, die ihr bis nächste Woche erraten/interpretieren könnt. Was glaubt ihr, drückt Sven mit seiner Körperhaltung aus? Wie würde er mit dieser Körpersprache auf einen Patienten wirken?

Ich hoffe euch hat mein Beitrag wieder gefallen und ihr habt genügend Einblicke bekommen. Damit verabschiede ich mich für diesen Beitrag, wünsche euch eine schöne Woche und sage „Tschüss!“. Bis auf bald. Liebe Grüße, Candy 🙂

Wir wollen uns respektieren, einander zuhören, uns gegenseitig unterstützen und motivieren…

Candy und ihre Ausbildungsklasse.

Montag, 15.08.2011, 9:00 Uhr im Evangelischen Johannesstift Spandau.

23 Schülerinnen und 7 Schüler im Alter zwischen 16 und 24 Jahren, mit unterschiedlichster Herkunft, Religion sowie Aussehen, Lebensstil und Weltanschauung, trafen im Raum 103, bepackt  mit Erwartungen, Hoffnungen, Ängsten aber auch großer Spannung und Freude zum ersten Mal aufeinander.

Obwohl wir uns alle vorher noch nicht bekannt waren, war es dennoch ein munteres Treiben in der Klasse, erst als eine für uns fremde Frau das Zimmer betrat wurde es ruhiger. Wer ist sie denn, las man in den  Augen von jedem einzelnen. Nachdem sie sich als unsere zukünftige Klassenlehrerin outete, fingen wir an. Der Stundenplan wurde ausgegeben:

Montag: LF 2, LF 2, LF 2, LF 2, Deutsch, Deutsch, Deutsch

Dienstag: Mathe, Mathe, Wirtschaft und Sozialkunde, Wirtschaft und Sozialkunde, LF 4, LF 4, LF 4, Verfügungsstunde

Mittwoch: Projekt, Projekt, Projekt, Projekt, LF 1, LF 1, Sport und Gesundheit, Sport und Gesundheit

Donnerstag: LF 3, LF 3, LF 3, LF 3, Religion/Ethik, Religion/Ethik, Englisch, Mathe

Freitag: LF 1, LF 1, LF 5, LF 5, Englisch

Wichtige Termine wurden besprochen, Schülerausweise verteilt und noch so einige andere Informationen und Fragen geklärt, zum Beispiel: „Was bedeutet denn eigentlich LF 1, 2, 3, 4 und 5“? LF heißt nichts anderes als Lernfeld und die Nummern sagen uns, wie viele wir davon haben. „Und was steckt dahinter“?

Für ein besseres Verständnis (die Beschreibungen der Fächer sind nicht immer gleich zu durchschauen) erkläre ich euch die einzelnen Felder mit meinen eigenen Worten.

Lernfeld 1 =  heißt soviel wie Sozialpädagogik – wie gehen wir mit den Menschen um, wie verhalten wir uns in verschiedenen Situationen usw.

Lernfeld 2 = Pflege, dort lernen wir viel über Biologie und wie wir die Menschen richtig pflegen.

Lernfeld 3 = beinhaltet alles Hauswirtschaftliche so auch das Kochen

Lernfeld 4 = dort wird musisch/kreativ gearbeitet

und im Lernfeld 5 = versuchen wir uns zu orientieren für nach der Ausbildung – wo stehen wir, wo wollen wir noch hin

Nach der informativen Zeit gab es einen kleinen  Rundgang ums Gelände und einen Film zum Evangelischen Johannesstift, den wir alle natürlich mit Spannung verfolgten. So schnell wie der Tag begonnen hatte, war er auch dann auch schon wieder vorüber.

Am Dienstag starteten wir gleich mit einer Gruppenarbeit. 6 Leute, 10 weiße Blätter, eine Schere, ein Klebstift und 15 Minuten Zeit, einen Turm zu bauen, der möglichst stabil sein sollte. Was bedeutet Gruppenarbeit, gibt es Regeln, sind sie sinnvoll, wer stellt sie auf, hat jeder andere? Diese Fragen wurden anhand eines von jeder einzelnen Gruppe angefertigten Plakats geklärt. Und was sind das so für Regeln?

1) Den Auftrag richtig durchlesen. 2) Sich Ideen überlegen. 3) Vorbereitungen treffen. 4) Schritt für Schritt vorgehen. 5) freundlicher Umgang in der Gruppe. 6) Konstruktive Kritik.

Es ist schon Mittwoch, nach einer Einführung in den Medienraum ging es nach draußen. Namen merken ist nicht jedermann Sache, somit mussten wir das üben. Bildet einen Kreis, werft den Ball jemanden zu, von dem ihr den Namen wisst und ruft ihn LAUT, so dass ihn auch JEDER versteht, war die Aufgabe. Das taten wir, gefühlte 100 Mal, und noch immer hatten so einige Schwierigkeiten, sich die Namen zu merken. Aber witzig und abwechslungsreich war es allemal.

Später ging es in Zweiergruppen weiter, ich hatte nun die Möglichkeit, mehr über unsere Klassenlehrerin zu erfahren, zum Beispiel: was käme in ihren Koffer für einen Ausflug auf eine einsame Insel, worin würde sie 100.000€ investieren, welches Tier wäre sie gerne und womit verbringt sie am liebsten ihre Freizeit.

Am Ende des Tages durften wir noch bei Kaffee und Keksen unsere Vorgänger kennenlernen und sie ausfragen über Lehrer, Ausbildungsinhalte, Praktika und alles, was uns noch so unter den Nägeln brannte.

Den Donnerstag verbrachten wir mal nicht in der Schule, sondern im Haus Kreisau, das sich in Kladow befindet. Im Haus Kreisau ging es um das Leitbild des Evangelischen Johannesstift, der sozialen Fachschulen und um das unserer Klasse. Auch dort arbeiteten wir wieder in Gruppen, was einwandfrei funktionierte.

Bevor es aber los ging, gab es noch ein ausgewogenes Frühstück und einen Kennlernkreis. In der Mitte lagen Postkarten, auf denen sich diverse Motive befanden, jeder konnte sich das aussuchen, was am besten zu ihm passte und sich am Ende damit vorstellen und erzählen, welches  persönliche  Lebensmotto er damit verbindet.

Auf meiner Karte stand „Heb Dich ab“, was für mich zu viel bedeutet wie: steche aus der Menge heraus, sei kein Mitläufer, sondern Du selbst, trau Dich anders zu sein bzw. trau Dich, Du selbst zu sein.

Den fünften und somit letzten Tag der Schulwoche begannen wir mit der Schulandacht. Um 8:30 Uhr versammelten sich alle Klassen der sozialen Fachschulen an der Kirche und betraten diese gemeinsam. Lehrer und Schüler wurden begrüßt. Ein kleines Stück wurde aufgeführt, das uns verinnerlichte wie nah Kontrolle und Vertrauen doch beieinander liegen.

Wie heißt es so schön? Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Aber wäre es andersherum nicht viel schöner und entspannter? Kontrolle ist gut – VERTRAUEN ist besser? Es wurde gesungen und gemeinsam das „Vater Unser“ gesprochen.

Leider verstarb diesen Sommer eine Schülerin, ihr widmeten wir eine Schweigeminute und ein kleiner Chor sang ein Lied für sie. Ein sehr emotionaler Moment.

Später versammelten wir uns im Festsaal, wieder einmal gab es Gruppen, so hatten wir die Möglichkeit, auch Klassen der Erzieher, Heilerziehungspfleger und Altenpfleger kennenzulernen.

Unsere Aufgabe bestand darin, mit dieser Gruppe Fragen über das Johannesstift zu lösen, dafür hatten wir 60 Minuten Zeit. Gewinner war die Gruppe, die am schnellsten alle Antworten hatte. Unsere Gruppe stand leider nicht auf dem Gewinnertreppchen aber trotzdem hatten wir viel Spaß zusammen.

Um 11:30 Uhr war unsere Einführungswoche vorbei und wir konnten mit neuen Eindrücken und Erwartungen nach Hause gehen.

Heute ist Sonntag, das Wochenende vorbei.

Das Leitbild der SOZA 4

Wir wollen uns alle respektieren, einander zuhören, uns gegenseitig unterstützen, motivieren – eine Gemeinschaft sein und das Tag für Tag bis zum Ende der Ausbildung und bestenfalls sogar darüber hinaus.

Mit diesem Leitbild möchten wir ab morgen in den Unterricht starten um gemeinsam eine schöne, angenehme Lehrzeit zu haben.

Ich hoffe euch hat mein Beitrag gefallen, möglicherweise konntet ihr wieder was mitnehmen persönlich für euch und ich würde mich freuen wenn ihr auch nächste Woche wieder fleißig mitlest.

Bis auf bald.

Liebe Grüße,

Candy

Ein Kinderlachen, ein Danke, eine Geste, ein Blick …

… nun sind es nur noch wenige Tage, dann beginnt für viele ein neuer, aufregender, spannender, aber auch lehrreicher Lebensabschnitt! So auch für mich.

Ich bin Candy, 24 Jahre jung, habe 2 Söhne, lebe seit einem Jahr in Berlin und beginne am 15. August 2011 meine Ausbildung zur Sozialassistentin im Evangelischen Johannesstift Spandau. Wenn ich nicht gerade mit meinen 2 Jungs beschäftigt bin, die übrigens 8 und 2 Jahre jung sind, gehe ich meinen Interessen nach, wie zum Beispiel Erfahrungsberichte lesen, Kino, Theater, Museen, Gedichte schreiben, Filme schauen, mit Freunden treffen und vieles andere. Weiterlesen