Dass man bei der Berufsorientierung tausend Fragen hat und manchmal leicht panisch wird, ist ganz normal! Wir sind gerne für euch da und helfen unter sozialeberufe@diakonie.de, www.facebook.com/sozialeberufe oder per WhatsApp unter 01520-8981477.
Julian: Ich bin 32 und bei meiner Karriereplanung auf eure informative Seite gestoßen. Ich bin gelernter Altenpfleger mit der Weiterbildung zur Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege und habe die Fachhochschulreife. Da ich mich gerne weiterbilde und evtl. auch mal in anderen Bereichen in der Pflege arbeiten möchte, ist meine Frage – ob es bei der Diakonie in Niedersachsen, Raum Hildesheim, Möglichkeiten eines Trainee-Programmes oder eines dualen Studiums (Ausbildung) gibt? Oder einfach eine passende Stelle, die zu meiner Qualifikation passt und ob es noch Möglichkeiten eines Aufstiegs gibt? Evtl. habt ihr weitere, nützliche Informationen für mich, es kann in sämtliche Bereiche gehen (z. B. Ansprechpartner der Personalabteilungen, Kooperationspartner, Berufsschullehrer).
Antwort: Folgende Angebote im Bereich Pflegestudiengänge habe ich für dich gefunden: Die Diakonie Wolfsburg bietet Praxisplätze für das berufsbegleitende Studium des Bachelors Pflege, den Studium-Teil absolvierst du in diesem Fall an der Ostfalia Hochschule. Die Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld bietet einen berufsbegleitenden Bachelor Pflege. Das sind die beiden nächstgelegenen Angebote für Hildesheim. Weitere Angebote kannst du in unserem Ausbildungsstätten-Navigator recherchieren, wenn du nach „Pflegestudiengänge“ filterst. Von einem Trainee-Programm in der Altenpflege habe ich noch nicht gehört. Als Weiterbildung kommen für dich natürlich nicht nur die Bachelor-Pflegestudiengänge infrage, sondern auch die Managementstudiengänge wie Management im Sozialwesen. Damit kannst du später die Einrichtungsleitung übernehmen. Für Altenpfleger gibt es außerdem noch die Weiterbildungen: Hygiene- und Qualitätsmanagement, Gerontopsychiatrie, Palliativpflege. Oder du könntest das Ziel anstreben, selbst Ausbilder für Altenpfleger zu werden. Normalerweise macht man für dieses Karriereziel eine Pflegeausbildung, sammelt ein paar Jahre Berufserfahrung und dann macht man entweder eine Weiterbildung zum Lehrer für Pflegeberufe an einer Fachschule oder ein Studium Richtung Pädagogik. Hier weitere Infos.
Marianne: Ich habe mich entschlossen eine Umschulung bzw. eine Ausbildung zur Sozialassistentin zu machen. Allerdings bin ich ein wenig verwirrt, Sozialassistentin, Sozialhelferin, Sozialpädagogische Assistentin? Ist das alle das selbe, ist der Ausbildungsinhalt immer gleich? Mich hatte die Mischung aus Erziehung, Altenpflege und Heilpädagogik fasziniert, doch es kommt mir vor, als ob in der Ausbildung der Kindergarten sehr im Vordergrund steht. Ich stelle mir vor nach der Ausbildung in einer beratenden oder betreuenden Tätigkeit zu arbeiten. Lieber wäre mir auch eine Duale Ausbildung, finde aber immer nur Schulen. Wäre eine Ausbildung auch mit einem Weiterbildungsgutschein vom Jobcenter möglich? Ich wohne in Schleswig-Holstein, sehr dicht an Hamburg. Wie finde ich jetzt eine Ausbildungsstelle oder einen Weiterbildungsträger der mich nicht nur auf den Beruf der Erzieherin vorbereitet, sondern möglichst breit gefächert ist? Wie kann der Werdegang nach der Ausbildung aussehen im Bezug auf den Arbeitsplatz oder einer Weiterbildung?
Die Ausbildung heißt je nach Bundesland etwas anders: Sozialassistentin, Sozialhelferin, Sozialpädagogische Assistentin, Kinderpflegerin, Sozialbetreuerin, dauert unterschiedlich lange und hat auch teils etwas andere Inhalte. In jedem Fall ist es eine Grundausbildung, die dir den Einstieg in die sozialen Berufe ermöglicht, und von der aus du andere Ausbildungen anschließen kannst. Die Sozialassistentin/Sozialhelferin bereitet dich auf Altenpflege, Erzieher, Heilerziehungspfleger (Achtung, NICHT Heilpädagogin wie du schreibst) und Hauswirtschafter vor. Es ist vorgesehen, dass du während dieser Ausbildung in jedes dieser Arbeitsfelder reinschnupperst und dich hinterher entscheidest, in welche Richtung du weitermachst. Ein Berufseinstieg als Sozialassistent ist theoretisch möglich, aber praktisch gibt es so gut wie keine Stellen für Sozialassistenten, da es eine Grundausbildung ist und der Berufseinstieg danach nicht vorgesehen ist. Kinderpfleger und Sozialpädagogische Assistentin dagegen bereitet nur auf den Erzieher vor, da machst du dann in diese Richtung weiter. Dies sind alles schulische Ausbildungen, die gibt es nicht dual. Alternativen sind die anderen Helferausbildungen, die auf konkrete Berufe vorbereiten: Altenpflegehelfer, Heilerziehungspflegehelfer bzw. Heilerziehungspflegeassistent, Pflegehelfer/Pflegeassistent, diese sind dual, also Praxis und Schule gemischt. Alle unsere Ausbildungsstätten findest du hier. Schau einfach, was bei dir in der Nähe angeboten wird! Rund um Hamburg haben wir z.B. diese Ausbildungsstätte. Dort wird aber nur Sozialpädagogische Assistenz angeboten, Sozialassistenz gibt es dort nicht. D.h. wenn du nicht umziehen willst (z.B. nach Berlin, wo es Sozialassistenz gibt), dann müsstest du dich VOR der Ausbildung entscheiden, ob es eher in die Pflege gehen soll (dann Pflegehelfer wählen) oder eher in die Erziehung (dann Sozialpädagogische Assistenz). Ob ein Bildungsgutschein angenommen wird, müsstest du bitte direkt mit der Ausbildungsstätte deiner Wahl klären. Die Kontaktdaten findest du im Navigator. In einer beratenden Tätigkeit wirst du nach keiner dieser Ausbildungen arbeiten, sondern direkt in der Betreuung oder Pflege. Für die beratenden Berufe musst du den Bachelor Soziale Arbeit studieren.
Ann-Kathrin: Ich bin 19 Jahre alt und habe nach meinem Hauptschulabschluss (3,8) 2 Jahre Schwerbehinderte gepflegt (FSJ, BFD). Nun bin ich seit September in meiner einjährigen Ausbildung zur Altenpflegehelferin und werde Ende August damit fertig sein. Im September möchte ich nach Frankfurt (Umgebung) ziehen. Ich möchte einen sozialen Beruf (aber auf keinen Fall Pflege oder mit Kindern), mit dem ich gleichzeitig meinen Realschulabschluss erreiche. Ich bin auch sehr kreativ (Kunsttherapie?). Großes Interesse übt auch die Psychiatrie auf mich aus!
Antwort: Es ist etwas schwierig, dir Tipps zu geben, wenn du von vorneherein die Möglichkeiten so sehr eng eingrenzt (keine Pflege, keine Kinder). Also soziale Berufe, in denen Kreativität und/oder handwerkliches Geschick gefragt ist, sind Ergotherapeut und Arbeitserzieher. Die Zugangsvoraussetzungen sind unterschiedlich, manchmal reicht ein Hauptschulabschluss plus abgeschlossene Erstausbildung, manchmal braucht man mittlere Reife. Über Kunsttherapie kann ich dir nichts sagen, da die Diakonie das nicht anbietet und unser Angebot ja von der Diakonie ist. In die Psychiatrie kommt man entweder durch ein Studium wie Psychologie, Soziale Arbeit, aber das kommt ja mit deinem Schulabschluss nicht infrage. Oder durch eine Weiterbildung wie z.B. Geriatrische Psychiatrie, Sozialpsychiatrie – aber dazu brauchst du erst eine abgeschlossene Ausbildung als Altenpflegerin oder Krankenpflegerin. Also entweder du erwärmst dich doch für die Pflegeausbildung oder es muss doch eher in Richtung Ergotherapie/Arbeitserziehung gehen. Alle Ausbildungsstätten der Diakonie in Frankfurt und drumherum findest du hier, allerdings bieten wir da hauptsächlich Altenpflege und Krankenpflege an. Ob du gleichzeitig den Realschulabschluss machen kannst, müsstest du direkt bei den Einrichtungen in deiner Nähe recherchieren. Meistens wird das allerdings auch bei der Alten- und Krankenpflege angeboten, eher nicht bei den „kreativen Berufen“. Weitere Infos für Bewerber mit Hauptschulabschluss haben wir hier zusammengetragen.
Carolin: Ich bin 16 Jahre alt und werde dieses Jahr voraussichtlich den Realschulabschluss machen. Ich habe auch schon einen Ausbildungsplatz zur Sozialassistentin sicher. Aufgrund meiner Mathematikschwäche habe ich in Mathe eine nicht so gute Note. Meine Mutter möchte aus Sicherheit, dass ich mich woanders noch bewerbe, falls es nur ein Hauptschulabschluss wird. Ich habe mich im Internet auf die Suche gemacht, komme jedoch nicht weiter. Mein Traum ist es, mit Kindern und Jugendlichen, aber auch älteren Herrschaften zu arbeiten. Ich wohne in Dresden und finde einfach keinen Job, wo ich eine Ausbildung beginnen könnte. Ich möchte später gerne mal Erzieherin ausüben.
Antwort: In unserem Special „Mit Hauptschulabschluss in die sozialen Berufe“ haben wir alle Infos zusammengetragen. In und um Dresden betreibt die Diakonie eine Einrichtung, die dich mit Hauptschulabschluss nimmt. Dort kannst du Pflegehelferin werden. Das führt dann nicht in Richtung Erzieherin, aber du hast ja gesagt, du würdest auch mit älteren Menschen arbeiten. Deutschlandweit haben wir natürlich noch mehr Einrichtungen, die z.B. Kinderpfleger anbieten, der Beruf wird je nach Bundesland auch mit Hauptschulabschluss angeboten und führt in Richtung Erziehung. Alle Einrichtungen bundesweit findest du hier.