„Mal ist es ruhig, mal ist die Hölle los“: Michelle wird Sozialarbeiterin in New York

Michelle kleinMichelle (23) studiert Soziale Arbeit an der New York University. Im Rahmen ihres Studiums arbeitet sie ein Jahr lang montags bis mittwochs im Hamilton Madison House, einem Nachbarschaftshaus an der Lower East Side, mit chinesischen Einwanderern. Ihre Eltern kommen aus China und Michelle spricht Chinesisch, aber nicht fließend, und darum ist die Kommunikation mit ihren Klienten manchmal eine Herausforderung für sie. Wir haben die 23jährige für euch gefragt, was das Schwierigste an ihrem Job ist und warum sie ihn trotzdem macht:

 Hier geht’s zu den anderen Teilen unserer New York-Serie!

Serie: Sozialarbeit in New York City

FreiheitsstatueWir von „SOZIALE BERUFE kann nicht jeder“ haben uns überlegt, dass es doch toll wäre, mal über den Tellerrand zu schauen. Wie ist das eigentlich mit sozialen Berufen in anderen Ländern: Entscheiden sich die Mitarbeiter in sozialen Berufen aus derselben Motivation heraus für eine Karriere im sozialen Bereich wie unsere „SOZIALE BERUFE kann nicht jeder“-Community hier in Deutschland? Stehen sie im Arbeitsalltag vor denselben Herausforderungen wie wir oder vor ganz anderen? Welche Unterschiede oder Gemeinsamkeiten gibt es bei den Arbeitsmethoden?

Fragen über Fragen. Also hat unsere Projektleiterin Maja Ende September, Anfang Oktober 2014 eine Bildungsreise der Paritätischen Akademie mitgemacht. „Sozialarbeit in New York City“ war der Titel, und Maja hat viele (angehende) amerikanische Sozialarbeiter kennengelernt und für euch interviewt. Was sie bewegt, erfahrt ihr in unserer Serie. Und: Wie ihr selbst nach New York gehen und dort Sozialarbeiter werden könnt!

Das klingt toll und ihr wollt auch mal nach New York bzw. in die USA?

Was bitte ändert sich jetzt? Altenpfleger Oliver wartet nach Aktionstag auf Verbesserungen

Oliver 5Berichtsheft führen, Belegarbeiten schreiben, Probe-Beschäftigungspläne erstellen, …. Oh Mann, selbst in der Ausbildung zum Altenpfleger ist der Schriftkram nicht ganz ohne. Dann habe ich einer Pflegefachkraft bei der Erstellung einer Pflegeplanung über die Schulter geschaut und siehe da, auch im Berufsalltag in der Pflege wird geschrieben was das Zeug hält. Während meiner Ausbildung bin ich bereits bei Dienstübergaben mit Sturzereignisprotokollen, Behandlungsformularen, Einweisungen, Überweisungen, Ernährungsplänen, Schmerzprotokollen, Ein- und Ausfuhrprotokollen, Gewichtsprotokollen, …. konfrontiert worden. Ein Wahnsinn, ein Aufwand und ein Kostenfaktor an Zeit und Geld, welcher doch auch anders genutzt werden kann/könnte.

Am 12. Mai 2014 wurde in ganz Deutschland zum Aktionstag „Rettungspaket Altenpflege“ aufgerufen. Unter anderem für die Entbürokratisierung, aber auch für die Verbesserung von Aus- und Weiterbildung sowie für eine gerechtere Bezahlung standen auch wir, der Diakonie Verein Saalfeld-Rudolstadt und das Diakonische Altenpflegezentrum Rudolstadt/ Bad Blankenburg in Rudolstadt auf der Straße. Ja, so ein Aktionstag ist auch in der Kleinstadt möglich!!! Knapp 40 Pflegerinnen und Pfleger aus 2 Häusern, Geschäftsführung des Altenpflegezentrums, Mitarbeiter des Diakonie Verein Rudolstadt e.V., Mitarbeiter aus Verwaltung und Hauswirtschaft sowie zahlreiche Interessenten aus dem ehrenamtlichen Betreuungsbereich fanden sich für knapp 2 Stunden in Rudolstadt vor der Galeria Rudolstadt, direkt an der Bundesstraße zusammen, sammelten Unterschriften, zeigten Gesicht, informierten über die aktuelle Pflegesituation sowie über das Angebot und die Leistungen der Diakonie in Rudolstadt.

Mit großem Interesse wurde die ganze Aktion von allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, Touristen und Passanten der Stadt verfolgt. Selbst die Lokalpresse stand in nur 15 Minuten vor Ort und befragte Mitarbeiter und Passanten über dieses Thema! Hier ein Auszug aus der Lokalen Presse:

Aktionstag zur Pflege in Rudolstadt
Rudolstadt. „Wir erleben tagein, tagaus, dass sich die Patienten beklagen, weil wir zu wenig Zeit für sie haben. Aber es geht nicht anders. Wir hätten mehr Zeit, wenn es nicht so viel Bürokratismus gäbe.“ Brigitte Krull, Leiterin der Sozialstation des Diakonievereins Rudolstadt, weiß, wie es um die Pflege hierzulande bestellt ist. Zu wenig Zeit, zu wenige Leute, schlecht bezahlt. Das muss sich ändern.
Aus diesem Grund hatten sich am Montag etwa zwei Dutzend Mitarbeiter der Diakonischen Altenhilfezentren in Rudolstadt und Bad Blankenburg sowie des Diakonievereins dem bundesweiten Aktionstag zur Pflege angeschlossen. „Wir wünschen uns, dass der Beruf mehr wertgeschätzt wird“, so die Leiterin der beiden Häuser mit jeweils 60 Bewohnern. Die Diakonie bundesweit fordert daher von der Regierung ein Rettungspaket für die Altenpflege.              
Heike Enzian / 13.05.14 / OTZ

Ich frage: Was hat sich geändert? Bis dato bei uns nichts. Habt Ihr schon Neuerungen oder Veränderungen in euren Einrichtungen oder Sozialstationen in Erfahrung bringen können? Dann schreibt bitte einen Kommentar, ich bin sehr gespannt. Bis bald euer Oliver

Fragen aus unserer Berufsberatung: Soziale Arbeit, Heilpädagogik – ist das nicht irgendwie dasselbe? Wie kann ich als Einzelhandelskauffrau auf Erzieherin umlernen?

Die Berufswahl ist ’ne schwierige Sache – scheut euch nicht, uns Fragen zu stellen! Wir sind dafür da, um sie euch zu beantworten. Ihr erreicht uns unter sozialeberufe@diakonie.de oder www.facebook.com/sozialeberufe. Hier die Fragen, die uns in letzter Zeit erreichten:

FAQ ButtonRosa: Wo ist genau der Unterschied zwischen den Studiengängen Soziale Arbeit, Heilpädagogik, Sonderpädagogik und Sozialpädagogik? Ich habe das Gefühl, dass sich die Inhalte und Einsatzmöglichkeiten sehr ähneln. Ich interessiere mich für die Kinder- und Jugendhilfe, besonders den therapeutischen Bereich. Was passt am besten?

Soziale Arbeit und Sozialpädagogik ist dasselbe. Es ist bloß „moderner“, den Studiengang Soziale Arbeit zu nennen, darum heißt es seit der Bologna-Reform nicht mehr Diplom-Sozialpädagoge, sondern Bachelor Soziale Arbeit. In allen genannten Studiengängen kannst du dich auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen spezialisieren, das ist richtig. Doch die Unterschiede in den Berufen sind durchaus da: Als Sonderpädagoge arbeitest du z.B. in Schulen für Kinder mit Beeinträchtigungen/Behinderungen. Du bist dort aber eher Lehrer als Therapeut. Der Sonderpädagoge hat meist noch ein zweites Fach, z.B. Deutsch oder Mathe, das er dann unterrichtet. Er ist aber speziell dafür ausgebildet, dieses Fach für Kinder mit Beeinträchtigungen zu unterrichten. Heutzutage wird allerdings immer mehr das Konzept eingesetzt, Kinder mit Beeinträchtigungen nicht an Sonderschulen, sondern in normalen Schulen unterzubringen. Der Heilpädagoge arbeitet noch am ehesten wie ein Therapeut, er kann in einer Praxis Stunden für seine Klienten anbieten, diese kommen zu ihm und er erarbeitet ein Förderkonzept für diese Einzelfälle und setzt dieses dann mit den Klienten um. Er kann aber auch in einer Wohngruppe oder anderen Einrichtungen arbeiten und dann für die ganze Gruppe zuständig sein. Der Heilpädagoge lehrt aber nicht wie der Sonderpädagoge schulische Inhalte, sondern kümmert sich um die individuelle Entwicklung des Klienten, sein Sprachvermögen, Feinmotorik, Sozialverhalten, etc. Der Sozialarbeiter kann wie ein Heilpädagoge in Einrichtungen der Jugendhilfe eingesetzt werden, lernt aber im Studium sehr viel Organisatorisches, Juristisches (Wie funktioniert unsere soziale Gesellschaft? Welche Gesetze sind wichtig für die Kinder- und Jugendhilfe?) und noch rund 60 andere Arbeitsfelder als die Kinder- und Jugendhilfe kennen, von der Schuldnerberatung über die Wohnungslosenhilfe bis zur Schwangerenberatung. Der Sozialarbeiter berät die Jugendlichen eher bei Fragen zu Problemen mit der Familie, Berufswahl, etc. als dass er ihre Entwicklung fördert wie der Heilpädagoge.

FAQ ButtonSandy: Ich habe Praktika und ein FSJ in einer Tagesgruppe von Menschen mit Mehrfach- und Schwerstbehinderungen gemacht. Danach möchte ich in Dresden oder Umgebung eine Ausbildung in diesem Bereich machen. Geht z.B. Sozialassistenz mit meinem Hauptschulabschluss?

Die Zugangsmöglichkeiten zum Sozialassistenten/Sozialhelfer sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Manche nehmen dich mit 10jährigem Hauptschulabschluss, andere nur mit Mittlerer Reife. Da müsstest du direkt bei den Ausbildungsstätten in deiner Nähe weiter recherchieren. Hier findest du alle Ausbildungsstätten der Diakonie. Gib einfach „Dresden“ in der Ort-Suche ein und du findest 8 Ausbildungsstätten in und um Dresden. Sozialassistenz bieten sie allerdings nicht an. Wenn du nicht umziehen kannst oder möchtest, käme mit Hauptschulabschluss für dich sonst Altenpflege, Altenpflegehilfe, Pflegehilfe/Pflegeassistenz infrage. Das bieten wir auch in und um Dresden an. Wenn du umziehen würdest, wären die nächstgelegenen Ausbildungsstätten für Sozialassistenten in Löbau oder Bad Lausick, ansonsten in Berlin, Eisenach. Mehr Tipps zum Einstieg in die sozialen Berufe mit Hauptschulabschluss findest du hier!

FAQ ButtonHeike: Ich bin 27 Jahre alt, habe Einzelhandelskauffrau gelernt und es bereut, nicht Erzieherin geworden zu sein. Nun würde ich das gerne nachholen und mich umorientieren. Ist es möglich, mit meiner Ausbildung die paxisintegrierte Ausbildung zu machen? Denn ich würde schon gerne direkt in den Beruf einsteigen und nicht erst 2 Jahre nur die Theorie und dann die Praxiserfahrung machen.

Wir freuen uns, dass du dich für einen Quereinstieg in einen sozialen Beruf interessierst! Die Möglichkeiten des Quereinstiegs in den Erzieher-Beruf sind je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. Infos nach Bundesländern sortiert findest du hier: http://www.chance-quereinstieg.de/. In den meisten Fällen sind Erzieher-Ausbildungen schulische Ausbildungen, aber das heißt ja nicht, dass man nur in der Schule sitzt. Man hat mehrere mehrwöchige Praktika im Jahr. Einige Ausbildungsstätten bieten die praxisintegrierte Ausbildung zum Erzieher an, z.B. die Hephata Jugendhilfe Mönchengladbach.

FAQ ButtonMartina: Ich wollte fragen ob, man in Stuttgart eine Ausbildung als Gesundheits-und Krankenpflegerin in Teilzeit absolvieren kann?

Unsere Krankenpflegeschulen in/nahe Stuttgart findest du in unserem Ausbildungsstätten-Navigator. Bitte informiere dich direkt bei den Schulen, ob sie eine Teilzeitausbildung anbieten!

FAQ ButtonSultan: Mein Freund will eine Ausbildung als Erzieher machen, er hat einen Hauptschulabschluss. Geht es damit oder braucht er die Mittlere Reife?

Dein Freund muss vor der Erzieherausbildung die Sozialassistenten- /Sozialhelfer-Ausbildung machen (heißt in jedem Bundesland anders). Die kann man mit 10jährigem Hauptschulabschluss oder Mittlerer Reife machen. Wenn er einen 9jährigen Hauptschulabschluss hat, könnte er zuerst die Altenpflegehilfe-Ausbildung machen, dann die Sozialassistenz und dann den Erzieher. Ausbildungsstätten für Sozialassistenten in eurer Nähe findest du hier. Wenn der Sozialassistenten-Abschluss mit guten Noten gemacht wurde, wird man meist direkt an derselben Einrichtung zum Erzieher weitergebildet.