Staunen bei Erzieherin Laura: Die Arbeitgeber reißen sich um uns! (28.2.14)

laura 4Hallo liebe Community, geht es euch gut? Wenn ich in meine berufliche Zukunft sehe, geht es mir gerade schon recht gut. Wisst ihr warum? Diese Woche kamen Vertreter von mehreren Trägern an unsere Schule, um sich vor allem den Abschlusssemestern vorzustellen. Das fand ich richtig erstaunlich, dass die potenziellen Arbeitsgeber zu uns kommen und sich richtig um uns bemühen! Denn die haben von liebevoll mit Fotos gestalteten Plakaten, über großzügige Werbegeschenke, bis zu motivierten Mitarbeitern alles dabei gehabt.

Wir sind dort auch aus Neugier ein wenig durch die Stände geschlendert und das war ein richtig gutes Gefühl. Ja, es werden in Deutschland 25.000 ErzieherInnen gesucht – in so einem Moment habe ich das Gefühl, mit meiner Ausbildung alles richtig zu machen! In einem Jahr werde ich eine von denen sein, um die dort geworben wird. In einem  Jahr werden wieder Menschen an unsere Schule kommen, um für ihren Träger als Arbeitsgeber zu werben und dann bin ich auch schon fast fertig, das ist auf jeden Fall eine sehr gute Motivation!

Es gibt da draußen viele Stellen, Häuser und Personalchefs, die auf uns warten, und mit Glück werden wir uns das Richtige für uns aussuchen können. Da muss doch noch mehr, wieso nicht mehr Gehalt und Ansehen, erreicht werden können, wenn wir schon die sind, die gesucht werden. Wir müssen uns unserer Rolle und unseres Einflusses bewusst werden und selbstbewusst auftreten und mehr fordern. Einige meiner Mitschüler arbeiten bereits an einem organisierten Vorgehen beispielsweise zwecks Ausbildungsgehalt und ich finde, wenn sämtliche andere Berufsgruppen es auch immer wieder schaffen, für mehr Gehalt zu streiken und so weiter, dann können wir das auch! Schöne Frühjahrsferien!  Macht es gut, Laura

Erzieherin Laura und der liebe Gott im Schrank (20.2.14)

Exif_JPEG_PICTUREHallo liebe Community, ich möchte euch heute von einer kleinen Geschichte erzählen, die mich die letzten Tage beschäftigt hat. Wir haben nun, nachdem wir die ersten drei Semester an der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Alten Eichen unsere evangelische Schulpastorin als Religionslehrerin hatten (sie ist wirklich super!), nun eine katholische Lehrerin in diesem Fach. Wir waren alle sehr gespannt, ob sich nun vieles ändern würde.

Unser Semesterthema ist nun „Die Entwicklung des Glaubens“, das heißt wir werden uns damit beschäftigen, wie ein junger Mensch seine Identität entwickelt und so auch seine Einstellung zu Religion und Glaube. Um hierzu einen Einstieg zu finden, haben wir uns aus der katholischen Filmreihe „ Bettkantengeschichten“ den kurzen Film „Der liebe Gott im Schrank“ angeschaut. Es geht hier um ein schätzungsweise achtjähriges Mädchen, Gesa, das von ihrer Freundin hört, der liebe Gott wohne in der Kirche. Dort schaut sie neugierig nach und entdeckt einen Mann, der auf einer Bank dort schläft. Als die Reinigungskraft ihn auffordert zu gehen und dabei seufzt „ach du lieber Gott“, fühlt sich Gesa in ihrer Vermutung bestätigt, dass dies Gott sei. Sie folgt ihm und es passieren mehrere Dinge, die zu ihrer Ahnung passen.

Es handelt sich in Wirklichkeit um einen wohnungslosen Mann, der durch die Stadt läuft. Gesa fällt hin und er pustet auf ihr Knie, um den Schmerz zu lindern, und dies erscheint Gesa wie eine göttliche Gabe. Er schaut in sämtliche Kaugummiautomaten und als er weitergeht, fallen einige Kaugummis heraus und Gesa staunt.  Er gerät in Streit mit einem schmutzig aussehenden Kanalarbeiter, der in Gesas Augen sofort der Teufel ist. Als er jedoch einem kleinen Jungen, der von einem größeren Jungen verprügelt wird, nicht hilft, wird sie wütend und spricht ihn darauf an. So geraten die beiden ins Gespräch.

Nun fragt sie ihn, wo er lebe und er sagt „überall und nirgends.“ Dies ist für Gesa die endgültige Bestätigung ihrer Vermutung. Sie sieht, wie arm er ist und nimmt ihn mit nach Hause, wo er sich in ihrem Schrank verstecken soll. Ihren Eltern erzählt sie vom „lieben Gott im Schrank“ und diese sind sehr erstaunt. Verunsichert geben sie ihm Essen und Trinken. Er badet bei ihnen und sie geben ihm ein neues Hemd. Dann ist er plötzlich verschwunden und Gesa sieht durch das Fenster, wie er davon geht und noch einmal winkt.

In der Klasse haben wir anschließend über unsere Eindrücke gesprochen. Ist es realistisch, dass ein Kind so leichtgläubig reagiert? Ist das Verhalten der Eltern realistisch und verantwortungsbewusst? Was meint ihr? Wie reagieren Eltern, wenn im Schrank ihrer kleinen Tochter ein fremder Mann sitzt? Und was sagt die Geschichte Philosophisches und Theologisches aus? Gott steckt in jedem? Jesus war auch arm? Wir alle sollten im Alltag barmherzig sein?  Auf jeden Fall sehr viele interessante Anstöße. Macht es gut, Laura.

Wie philosophiert man mit Kindern? Erzieherin Laura lernt es im Wahlpflichtkurs (13.2.14)

OLYMPUS DIGITAL CAMERAHallo liebe Community, meine letzte Schulwoche hatte ganze sieben Tage- wieso das? Ich habe am Wochenende einen Wahlpflichtkurs belegt. An der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Alten Eichen belegen wir seit dem 3. Semester pro Halbjahr zwei Wahlpflichtkurse. Diese laufen entweder für jeweils eine Doppelstunde mehrere Wochen lang und sind dem regulären Stundenplan hinzugefügt, oder man kann auch einen Kurs wählen, der an einem Wochenende von Freitag bis Sonntag stattfindet, sodass insgesamt 20 Stunden gearbeitet werden.

An diesem Wochenende habe ich an dem Kurs „Philosophieren mit Kindern“ teilgenommen. Super war, dass wir nur sechs SchülerInnen plus Lehrer waren, denn so war es eine intime und besonders produktive Atmosphäre. Zunächst haben wir uns mithilfe von verschiedenen Methoden einer Definition von Philosophie angenähert, haben philosophische Fragen gesammelt und den genauen Verlauf einer philosophischen Diskussion erarbeitet. Ebenso hat das Theologisieren einen Teil eingenommen, denn dies ist oft eng mit der Philosophie verknüpft und so Fragen wie „Was kommt nach dem Tod?“ werden oft mithilfe von religiösen Ansätzen beantwortet. Außerdem schauten wir einen Film, in dem ein Mann mit einer Schulklasse in unseren Augen ein gelungenes theologisch-philosophisches Gespräch führt.

Danach lernten wir Methoden kennen, mit denen man mit Kindern Einstieg in ein solches Gespräch finden kann. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, ein Bilderbuch vorzulesen und dies als Anstoß zu nutzen, oder man sammelt Sprichwörter zu einem Thema. Genauso kann man Bilder malen oder sich über ein Foto unterhalten. Interessant ist auch, Standbilder zu einem Thema zu entwickeln und daraus ein Gespräch entstehen zu lassen, oder man nimmt ein Gedicht ein Grundlage und noch einiges mehr. Zunächst haben wir all diese Methoden angerissen, indem wir sie uns gegenseitig kurz vorgestellt haben, dann haben wir den letzten Tag dafür genutzt, uns für eine Methode zu entscheiden und sie mit unseren Mitschülern auszuprobieren. Hierbei entstanden einige interessante Gespräche.

Dabei ist als Rolle des Anleiters wichtig, wie man sich verhält, wie viel man sich beteiligt, inwiefern es einem gelingt, auf die Beiträge der Teilnehmer einzugehen, immer wieder zusammenzufassen und gezielt neue Impulse zu geben. Ich habe die Methode des Bildermalens gewählt und zwar insofern, dass ich für jeden aus Papier eine Kopf Silhouette vorbereitete, in die sie jeweils ihre Assoziationen zum Thema „Familie“ malen sollten. Jeder stellte sein Werk kurz vor und dann entstand hieraus ein Gespräch über dieses Thema. Das Feedback, was ich am Ende erhielt, ar weitestgehend gut, jedoch habe ich mich wohl ein wenig zu sehr selbst mit eingebracht, weil ich so viele Ideen hatte, welche Impulse ich unbedingt geben wollte.

Am Ende war es zwar ein auch anstrengendes Wochenende , weil ich auch noch arbeiten musste und auch fies, dass direkt danach wieder Montag kam, aber wir sind uns alle einig, dass wir viel gelernt haben. Nun muss ich noch als Leistungsnachweis einen Text darüber schreiben, wie ich warum mit einer bestimmten Zielgruppe, also z.B. Vorschulkindern ein philosophisches Gespräch durchführen würde.  Auf die erste richtige Durchführung bin ich gespannt! Macht es gut, Laura

Altenpfleger Olivers Bewerbungstipps (13.2.14)

Oliver kleinEin freundliches „Hallo“ an Alle,  wie im letzten Blog angekündigt nun mal etwas zu den Voraussetzungen, um den Beruf des Altenpflegers/der Altenpflegerin zu erlernen. Da meine Ausbildung im Diakonischen Altenpflegezentrum Rudolstadt in Thüringen ist, schreibe ich natürlich auch nur für Thüringen, in den anderen Bundesländern gelten möglicherweise andere Voraussetzungen.

Vorab mein persönlicher Bewerbungstipp an euch:

Ein glaubwürdiges persönliches Bewerbungsschreiben ist das A und O! Sich zu verstellen oder der Einrichtungsleitung etwas vormachen bringt in keinem Fall etwas, dem zukünftigen Azubi und vor allem der Leitung nicht. Spätestens zum Bewerbungsgespräch merken die jahrelang erfahrenen Leiter der Einrichtungen wie man ist und wohin das wirkliche Interesse geht.

Also mein Tipp: Seid einfach Ihr selbst, seid ehrlich zu Euch, schreibt vor der Bewerbung auf, was euch dazu bewegt diesen Beruf zu erlernen, eure Stärken und Schwächen solltet ihr wissen und am Besten macht ihr ein Praktikum in der Einrichtung wo ihr euch bewerbt, so könnt ihr bereits schon einmal reinschnuppern, ob das Arbeitsklima und die Arbeitsweisen in der gewählten Einrichtung euch passt. Denn nichts ist wichtiger als Spaß an und auf der Arbeit.

Zugangsvoraussetzungen in Thüringer Schulen

  • –gesundheitliche Eignung für den angestrebten Beruf
  • –Nachweis einer abgeschlossenen Schulbildung/ mittlere Reife oder gleichwertiger Abschluss
  • –Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung mit fachlicher Gleichwertigkeit wie z.B. Altenpflegehelfer/in, Krankenpflegehelfer/ in, Heilerziehungspflegehelfer/ in, Sozialassistent/ in, Sozialbetreuer/ in, Kinderpfleger/ in oder Heilerziehungshelfer/ in – bei einer abgeschlossenen Hauptschulbildung oder Verkürzung der Ausbildungszeit
  • –einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis

!Achtung!

  • Verkürzte Ausbildung nur mit den Vorberufen: Altenpflegehelfer/ in, Krankenpflegehelfer/ in, Heilerziehungspflegehelfer/ in und Heilerziehungshelfer/ in möglich! Hierfür gilt ein Antragsverfahren beim Landesverwaltungsamt in Thüringen, mit schriftlicher Genehmigung seitens der Behörde.
  • Gern gesehen sind neben dem tabellarischen Lebenslauf, eines förmlichen Bewerbungsschreibens natürlich auch gewisse nachweisliche Vorerfahrungen in Form von Praktika, FSJ, ehrenamtlicher Tätigkeit in einem fachlich gleichwertigen Beruf oder berufliche Vorerfahrungen als ungelernte Pflegekraft im stationären/ambulanten Pflegebereich.
  • Voraussetzung für die berufspraktische Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag zwischen dem Träger der praktischen Ausbildung (Kooperationseinrichtungen der stationären und ambulanten Pflege) und dem Auszubildenden.

Ausbildungsdauer:

  • 2-3 Jahre (i.d.R.)
  • (2 Jahre bei Verkürzung der Ausbildungszeit)
  • (3 Jahre Vollzeitausbildung)
  • (5 Jahre möglich bei berufsbegleitender Ausbildung)

Prüfung:

  • Die staatliche Prüfung umfasst einen schriftlichen, einen mündlichen und einen praktischen Teil.
  • Nach Bestehen der Prüfung wird auf Antrag die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung „ Altenpfleger/ in“ erteilt.
  • Abschluss: examinierte/r oder staatlich geprüfte/r Alterpflegerin / Altenpfleger

Schulgeld/ Finanzierung:

  •  Das Schulgeld für private Berufsschulen müsst Ihr selbst zahlen.
  • Dafür erhaltet Ihr für die Dauer der Ausbildung eine angemessene Ausbildungsvergütung.
  • Staatliche Berufsschulen sind von der Zahlung von Schulgeld ausgeschlossen.
  • Umschüler mit einem Bildungsgutschein von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter zahlen kein Schulgeld, diese Kosten sowie weitere Kosten* trägt der Aussteller des Bildungsgutscheines.

 

*(polizeiliches Führungszeugnis, wenn im Maßnahmenkatalog aufgeführt), Fahrtkosten zur Berufsschule und zur Ausbildungsstätte, Berufsbegleitung (Erstausstattung 100,00Euro), Schulbücher, Kinderbetreuungskosten, Pflichtimpfungen und auf Antrag die Bewerbungsfotos/ Fotos für die Schulakte/ Schülerausweis

Voraussetzung für Einrichtungen / Träger der praktischen Ausbildung in Thüringen:

Hier schreibe ich über meine eigenen Erfahrungen, da die Voraussetzungen von Träger/sozialer Einrichtung zu Träger/sozialer Einrichtung unterschiedlich sein können.

  •  Schulabschluss: mittlere Reife/ vergleichbarer Schulabschluss oder Abitur
  •  Gesundheitliche Eignung: physisch wie psychisch – durch ärztliches Attest nachzuweisen
  •  Sonstiges: einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis, tabellarischer Lebenslauf, Bewerbungsschreiben, Passbild, Nachweis über Praktika in sozialen Einrichtungen/Pflegeeinrichtungen, Interesse an dem Beruf

In diesem Sinne, viel Spaß bei euren Bewerbungen. Solltet Ihr noch Fragen haben, gerne einfach ein Kommentar schreiben, ich antworte immer. 🙂 Oliver P.S. Bewerbungsschluss für dieses Jahr: 28.02.2014

Was ist aus ihnen geworden? Teil 4: SozAssi Carsten lernt jetzt Erzieher (10.2.14)

Carsten (heute 24), der euch auf soziale-berufe.com seine Ausbildung zum Sozialassistenten vorstellt, hat danach weitergemacht wie es für SozAssis gedacht ist: mit der Erzieherausbildung (alternativ geht auch Heilerziehungspflege, hier eine Entscheidungshilfe). Die theoretischen Prüfungen hat er schon alle geschafft. In einem Kindergarten absolviert er gerade sein Anerkennungspraktikum. Was er machen will, wenn er im Sommer fertig ist, sagt er euch im Interview.

Hier die anderen Teile unserer Serie: Was ist aus ihnen geworden?

Sozialassistent_Carsten_240Carsten, im Sommer bist du fertiger Erzieher. Weißt du schon, was du dann machen möchtest?

Ja, ich würde gerne in einer heilpädagogischen Tagesgruppe arbeiten. Da wollte ich eigentlich auch schon mein jetziges Anerkennungspraktikum durchführen. Aber das ging aus verschiedenen Gründen nicht, was für mich sehr schade war. Deshalb hoffe ich, dass es nach der Ausbildung dann in diesem Bereich klappt.

Warum möchtest du unbedingt in einer heilpädagogischen Tagesgruppe arbeiten?

Ich habe schon einmal ein sechswöchiges Praktikum in einer solchen Tagesgruppe erlebt. Das hat mich einfach geflasht. Dort habe ich so viele tolle Erfahrungen gemacht. Ich hatte mit schwer erziehbaren Kindern und Jugendlichen zu tun, die zum Teil kurz vor einem Heimaufenthalt standen. Da konnte ich ganz viel bewirken. Und ich fand es sehr beeindruckend, wie die Kollegen mit den Kindern und Jugendlichen, aber auch mit mir umgegangen sind. Dort habe mich einfach pudelwohl gefühlt.

Die Arbeit mit schwer erziehbaren Kindern und Jugendlichen ist doch aber sicher nicht so einfach?

Das stimmt. Aber ich habe gemerkt, dass genau diese Arbeit irgendwie mein Steckenpferd ist. Ich sehe darin eine Herausforderung, und daran wachse ich auch. Deshalb würde ich das liebend gerne weiter verfolgen.

Wie bist du denn überhaupt auf die Idee gekommen, Erzieher zu werden?

Das kam durch mein Freiwilliges Soziales Jahr im Kindergarten. Und zu diesem FSJ kam ich eher zufällig. Nach dem Abitur wollte ich eigentlich Bürokaufmann oder Fitnesskaufmann werden. Ich hatte ein paar Probearbeiten, war damit aber sehr unzufrieden. Dann hat meine große Schwester ihr erstes Kind bekommen. Wenn ich das gesehen habe, hat es mich immer total aufgebaut. Meine Schwester hat mir deshalb vorgeschlagen, mit Kindern zu arbeiten. Ich hab dann eine Annonce zum FSJ gesehen und mich beworben. Dann ging alles sehr schnell und ich konnte bald anfangen. So kam ich zum FSJ und zum Erzieherberuf. Mit meiner Geschichte gebe ich gerne auch anderen Jugendlichen Hoffnung, die keinen wirklichen Plan haben: Manchmal reicht ein Zufall. Und vielleicht ein bisschen Ausprobieren.

Was sollte man mitbringen um Erzieher zu werden?

Man muss bereit sein, mit anderen Menschen umzugehen. Das ist ganz wichtig. Und man sollte sehr stressresistent und flexibel sein. Vielleicht auch ein bisschen kreativ. Ich glaube, im sozialen Bereich kann man sich immer weiterentwickeln. Man ist nie „fertig“ und kann immer etwas dazu lernen.

Männliche Erzieher sind immer noch seltener als weibliche. Macht es das für dich schwieriger? Kämpfst du noch gegen viele Klischees?

Teils, teils. Ich würde sagen, grundsätzlich hat man es als Mann sogar ein bisschen leichter in einer sozialen Einrichtung. Viele Frauen sagen, dass sie da und dort wirklich einen Mann brauchen. Die Kinder reagieren auch gut auf Männer. Jede Einrichtung, in der ich war, war froh, mich zu haben. Im Freundeskreis gibt es natürlich immer mal einen lustigen Spruch, aber da steht man drüber. Ich habe allerdings mitbekommen, dass immer mehr Männer eine Erzieherausbildung absolvieren.

Im Sommer hast du 5 Jahre Ausbildung hinter dir: 2 Jahre Sozialassistent, dann nochmal 3 Jahre Erzieher.

Ja, das ist eine lange Zeit. Viele fragen mich auch: Warum machst du das? Du verdienst doch als Erzieher auch nicht so viel Geld. Aber ich mache den Beruf ja nicht wegen des Geldes. Mir geht es darum, etwas zu bewirken, das ist mein Ziel. Da ist mir das Geld ziemlich egal.

Deine letzten theoretischen Prüfungen hast du geschafft. Wie geht es jetzt in den kommenden Wochen für dich weiter?

Diese Woche habe ich ja mein Anerkennungspraktikum begonnen. Dann gibt es noch eine Sichtstunde, die bewertet wird, und eine praktische Prüfung, welche dann Ende Mai stattfinden wird. Am 31. Juli bin ich dann fertig, wenn ich alles bestanden habe.

Dann viel Erfolg für deine letzten Prüfungen und deinen Berufseinstieg, Carsten! Vielen Dank für das Interview!